Der 1939 in Kingston, New York geborene Peter Bogdanovich war eine der faszinierendsten Figuren des Kinos. Bevor er zum ersten Mal auf dem Regiestuhl Platz nahm, näherte er sich den bewegten Bildern als Filmkritiker an. Der 1968 erschienene Thriller Bewegliche Ziele legte den Grundstein für seine extrem vielseitige Karriere.
Als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler hat er die Ära New Hollywood geprägt wie nur wenige andere Filmschaffenden. Bogdanovich war jedoch nicht nur jemand, der neues Kino geschaffen, sondern ebenfalls jemand, der das alte Kino reflektiert hat – als Sachbuchautor, als Filmhistoriker und als Dokumentarfilmer.
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Gestern, am 6. Januar 2022, ist er im Alter von 82 Jahren in seinem Haus in Los Angeles gestorben. Aus diesem Grund blicken wir auf fünf besondere Filme zurück, die euch sein umfangreiches wie unvergleichliches Œuvre
näherbringen.
Peter Bogdanovich-Empfehlung 1: Die letzte Vorstellung
Wo fängt man bei Peter Bogdanovich an? Die letzte Vorstellung, sein größter und einnehmendster Film, ist sicherlich ein guter Startpunkt. Das 1971 erschienen Roadmovie wartet mit rauen Schwarz-Weiß-Bildern auf und erzählt auf Basis von Larry McMurtrys gleichnamigen Roman eine niederschmetternde Coming-of-Age-Geschichte. Insgesamt wurde der Film für acht Oscars nominiert. Zwei hat er gewonnen.
Peter Bogdanovich-Empfehlung 2: Is' was, Doc?
Nach dem Streifzug durch die tristen Landstriche von Texas in den 1950er Jahren, bietet der ausgelassene Is' was, Doc? ein spannendes Kontrastprogramm. Bogdanovich lässt die zermürbenden Bilder hinter sich und inszeniert eine äußerst amüsante Hommage an Howard Hawks' meisterhafte Screwball-Komödie Leoparden küsst man nicht. In den Hauptrollen sind Barbra Streisand und Ryan O’Neal zu sehen.
Peter Bogdanovich-Empfehlung 3: Paper Moon
In den frühen 70ern hatte Bogdanovich einen bemerkenswerten Lauf. In drei aufeinanderfolgenden Jahren drehte er Die letzte Vorstellung, Is' was, Doc? und Paper Moon. Das berührende Roadmovie nach dem Roman von Joe David Brown handelt von der unwahrscheinlichen Begegnung zwischen einem Trickbetrüger und einem kleinen Mädchen. Gespielt werden sie von Ryan O’Neal und seiner Tochter Tatum O’Neal.
Peter Bogdanovich-Empfehlung 4: The Other Side of the Wind
Orson Welles satirischer Hollywood-Streifzug The Other Side of the Wind schlummerte lange Zeit als unvollendeter Film in einem Lagerhaus in Paris, ehe Netflix in seine Fertigstellung investierte. 2018 wurde The Other Side of the Wind auf der Plattform des Streaming-Diensts veröffentlicht. Bogdanovich beaufsichtigte nicht nur den Schnitt: Er ist auch als Schauspieler in dem rastlosen Trieben zu sehen.
Peter Bogdanovich-Empfehlung 5: Broadway Therapy
2014 kehrte Bogdanovich nochmal mit einer starbesetzten Komödie auf die große Leinwand zurück: Der energiegeladene Broadway Therapy trumpft nicht nur mit einem fantastischen Cast (Owen Wilson! Imogen Poots!! Kathryn Hahn!!!) auf, sondern ist unglaublich witzig, clever und einfühlsam. Nur wenige Filmschaffende haben sich mit einem solch temperamentvollen Werk aus dem Kino verabschiedet.
Welcher Film von Peter Bogdanovich ist euch am meisten in Erinnerung geblieben?