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1957 - Frankensteins Fluch

01.10.2014 - 15:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Peter Cushing und Christopher Lee... der Bund für's Leben ist besiegelt
Warner Bros.
Peter Cushing und Christopher Lee... der Bund für's Leben ist besiegelt
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I can stop you using his brain... - Why? He has no further use for it...

Hatte Peter Cushing in seiner ersten Zusammenarbeit mit Hammer Productions bereits die Rolle des Wissenschaftlers gespielt, der den legendären Schneemenschen aus humanistischen Gründen finden will (siehe den Artikel zu Yeti, der Schneemensch), so sollte er in seinem nächsten Projekt für Hammer komplett andere Wege beschreiten... und er sollte mit diesem Film der ewige Gegenspieler von Christopher Lee werden... Der Name des Projektes war Frankensteins Fluch.

Die Geschichte war bereits von James Whale bei Universal in den dreißiger Jahren verfilmt worden (Frankenstein) und dürfte auch heute noch allein wegen Boris Karloffs Makeup ikonisch sein... von der riesigen elektrischen Anlage, welche eines Blitzschlages bedurfte, um die Kreatur zu erwecken, ganz zu schweigen.

Hammer dachte nun darüber nach, ein, wie man es heute nennen würde, Remake von Shelleys Roman auf die große Leinwand zu bringen... das erste Mal ever in leuchtendem Technicolor. Cast und Crew waren schnell gefunden, jedoch gab es ziemlich bald das erste Problem: Die Gestaltung der Kreatur. Universal verbot es nämlich den Kollegen auf der Insel schlicht und ergreifend, das bahnbrechende Makeup von Jack Pierce zu kopieren... und zusätzlich noch alle eventuell auftretenden Parallelen, die man zwischen beiden Filmen hätte ziehen können.

Also gestaltete man die Geschichte weg von der Kreatur und hin zu Frankenstein selbst... ein sehr raffinierter Kniff, denn so ging das Hauptaugenmerk auf die Moral und Freundschaft der beiden Männer, die zu Beginn noch gemeinsam eine künstliche Kreatur schaffen, sich aber später darüber bis auf's Blut entzweien, nämlich Peter Cushing als titelgebender Frankenstein und Robert Urquhart als sein langjähriger Freund und Lehrer Paul Krempe. Als Kreatur kam dann noch ein junger Mann ins Boot, der selbst heute keinem Fantasyfreund mehr fremd ist, nämlich Christopher Lee, den man nach den langen Sitzungen in der Maske kaum als den strahlenden jungen Mann mehr erkennt, der er zu dieser Zeit war.

Dazu noch zwei wunderschöne Frauen, das Hausmädchen Justine (Valerie Gaunt) und Frankensteins Cousine Elisabeth (Hazel Court), viktorianische Ausstattung und Kostüme und jede Menge leuchtend rotes Filmblut und ein Meilenstein des Goth-Horrors der fünfziger Jahre war geboren.

Es geht nach wie vor in Fankreisen die Geschichte um, dass Urquhart, den Hammer sich für diesen Film extra ausgeliehen hatte, sich nach der Premiere entsetzt und angewidert von der Beteiligung distanziert haben soll... was schlecht möglich ist, wenn man einen guten Teil Screentime hat :D

Wer das Original mit Karloff kennt, wird von dieser Version vielleicht nicht so wirklich begeistert sein, werksgetreu kann man diese Umsetzung erst recht nicht nennen, aber Frankensteins Fluch hat die Tore für die vielen weiteren europäischen Horror- und Fantasyfilme, die da noch kommen sollten, irreparabel eingerissen. Wie schon gesagt, ein Meilenstein des englischen Gothic-Horrors. Und der definitiv endgültige Durchbruch für Peter Cushing.

Wenn Ihr es interessant fandet oder die alten Hammer-Filme mögt, dann seit auch beim nächsten Mal wieder dabei. Denn dann erzähle ich Euch etwas über Dracula (1958).

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