7 Fragen an corinna.freiburg

04.05.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
You have to have a sense of humour, darling, to be alive. It helps to be mad.
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Arrrr, ihr Landratten, die “7 Fragen” liegt vor Anker und hat haufenweise Beute mitgebracht! Lauscht unserer Admiralin corinna.freiburg und ihren Abenteuern mit MacGyver und dem Hobbit – und wenn wer stört, rufen wir: Kaduddel daddel!

Ahoi, willkommen an Bord! Besegelt mit uns die sieben Fragenmeere! Diese Woche hat corinna.freiburg am Steuerrad, und beweist, so ganz nebenbei, dass man nicht jahrelang moviepilot-Seebär sein muss, um wundervolle Antworten zu geben! Also keine Scheu, jeder von euch kann sich gerne melden, um an den 7 Fragen teilzunehmen. Schreibt einfach eine kleine Nachricht an Kängufant und schon liegt der Fragebogen in eurem Heimathafen vor Anker.

Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?

Ich glaube, der erste Film, den zu sehen ich mich erinnern kann, war Des Königs Admiral mit Gregory Peck und Virginia Mayo. Wobei, erinnern ist da vielleicht zuviel gesagt. Vielmehr war dieser Film immer wieder gerne Ausgangspunkt für die Erzählung, daß ich als Dreikäsehoch, kaum der ordentlichen Sprache fähig, ständig mit einem unverständlichen „Kaduddel daddel“ auf den Lippen durch die Wohnung gehuscht bin und sowohl meine Eltern wie auch meine beiden älteren Brüder sich ständig gefragt haben, was ich denn wohl meinen könnte.

Irgendwann war dieser schöne alte Abenteuerfilm mal wieder im Videorecorder verschwunden, es kam zu der großen Seeschlacht der Engländer gegen den wahnsinnigen Südamerikaner, der Waffenoffizier brüllte sein überhastetes „Kanonen laden!“ übers Deck und ich sprang durch das Zimmer und schrie aus vollster Kehle: „KADUDDEL DADDEL!“

Das Rätsel war gelöst und ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich diese Geschichte in meinem Leben zu hören bekommen habe (oder noch zu hören bekommen werde).

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Tja… mein Leben verändert? Ich bin zwar sehr emotional und wenn mir ein Film diese Möglichkeit bietet, dann gehe ich gern durch die ganze emotionale Bandbreite, von Lachen bis herzzerreißend Weinen… aber ich muss gestehen, mein Leben in der Tat umgekrempelt, und zwar in puncto kreatives Denken und Basteln, hat (lacht mich ruhig aus) MacGyver.

Ich hab das als Teenager gesehen, zu einer Zeit, als ich gerade mal sehr wissbegierig war. Ich hab keine Gelegenheit ausgelassen, meine Lehrer auszuquetschen, ob das so geht, was er da wieder gebaut hatte. Es förderte definitiv mein Interesse für Naturwissenschaften und Technik, wo ich vorher nicht unbedingt gute Noten drin hatte. Und es hat auf jeden Fall auch ein wenig meinen Basteltrieb gefördert. Ich traute mich, einfach mal unseren Videorecorder aufzuschrauben, Muttis gerissenes und darin verwickeltes Lieblingsband wieder rauszufriemeln, die Kassette selber auseinander zu nehmen, das Band wieder aufzuwickeln und mit Klebeband zu kleben und alles wieder zusammen zu schrauben und zu basteln. Beides funktionierte hinterher wieder tadellöser und wolff… ich war richtig stolz auf mich… Und heute bin ich dabei, meinen Abschluss in Mechatronik zu machen, weil ich immer noch gerne schraube, bastle und, manchmal, falls erforderlich, löte. Vielleicht wäre ich ohne den alten MacGyver nie ans Basteln gekommen. Also darf ich mit Fug und Recht sagen, daß er mein Leben verändert hat, zumal sowas zu meiner Zeit damals ja nicht mal eine typische Mädchenbeschäftigung war. ;)

Welchem Schauspieler oder Regisseur würdest du jeden Fehltritt verzeihen? Und womit hat er oder sie diese Nachsicht verdient?

Wem ich jeden, aber auch gnadenlos jeden Fehltritt verzeihe, ist der altehrwürdige Peter Cushing, Gott hab ihn selig. Horror, Drama, Abenteuer, Komödie, Theater, Film, Fernsehen, Good Guy, Bad Ass, der gute Mann konnte einfach alles.

Baron Frankenstein, Dr. Van Helsing, Sherlock Holmes, Grand Moff Tarkin – diese Rollen, die letztere besonders für das junge Publikum, haben ihn unsterblich werden lassen. Kein Film konnte so haarsträubender Blödsinn sein, daß man Cushing nicht dennoch ernst genommen hätte. Der Mann liebte seinen Job und er liebte sein Publikum, und hätte es sich niemals verzeihen können, wenn er in seinen Rollen nicht immer alles gegeben hätte.

Vielleicht wären einige Filme ideenloser geblieben, wenn er nicht auch bisweilen einige Ideen beigesteuert hätte (die Nummer mit dem Vorhang und den gekreuzten Kerzenleuchtern in Dracula, die zum Kreuz aufgestellten Windmühlenflügel in Dracula und seine Bräute, der durch Christopher Lee gerammte Speer in Die Rache der Pharaonen, allesamt auf Cushings selbstpersönlichem Mist gewachsen).

Wie schon gesagt, ein Vollblutschauspieler, voller Liebe und Hingabe für den Job, den er als Kind schon machen wollte. Das verdient meine Liebe, meine Bewunderung und zwei blinde Augen für jeglichen Fehltritt. Ein Film gewinnt durch seine Präsenz, und sei sie noch so klein.

Kleine Ergänzung: Da sie quasi Unzertrennliche, da beste Freunde, waren, schließe ich den altehrwürdigen Christopher Lee gleich noch mit ein. ;)

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