Der Spion und sein Bruder - Donald Trump-Witz sorgt für Aufsehen

04.03.2016 - 15:30 Uhr
The Brothers GrimsbySony
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In den USA scheint kaum jemand zu wissen, dass nächste Woche der neue Film mit Sacha Baron Cohen startet, Der Spion und sein Bruder. Angeblich liegt genau das im Interesse von Sony.

Es ist schon erstaunlich, wie mager das Marketing für Der Spion und sein Bruder in den USA ausgefallen ist. Immerhin handelt es sich hier um den neuen Film mit Sacha Baron Cohen, der sich in den letzten zehn Jahren mit Filmen wie Borat, Brüno und Der Diktator eine gigantische Popularität erkämpft hat. Schon nächste Woche startet sein neuer Film, doch nur wenige haben das überhaupt mitbekommen. Der Grund dafür könnte sein, dass Sony selbst gar nicht so sehr will, dass allzu viele Leute den Film sehen. Zumindest möchte das die Huffington Post  herausgefunden haben.

Das Problem: In Der Spion und sein Bruder gibt es eine Szene, in der der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump versehentlich eine vertragliche Bindung mit AIDS eingeht. Die wenigen Zuschauer, die diese Szene sahen, sollen mit Applaus und teilweise sogar Standing Ovations reagiert haben, doch bei Sony soll sich die Freude arg in Grenzen gehalten haben. Laut der Huffington Post berichten drei dem Studio nahestehende Insider, dass Sony - immer noch von den Kontroversen um die Nordkorea-Komödie The Interview traumatisiert - die Szene gestrichen haben wolle. Doch die Entscheidungsgewalt über den Final Cut liege bei Sacha Baron Cohen und der weigere sich, sie rauszunehmen.

Eine der Quellen berichtet, dass diese panische Angst vor Ärger mit dem Präsidentschaftskandidaten Sony nun dazu bewege, das Marketing deutlich herunterzuschrauben, beziehungsweise gar keins zu betreiben:

Sie versuchen, [den Film] unterschwellig verschwinden zu lassen, damit Donald Trump das Studio nicht verklagt.

Andere Quellen hingegen behaupten, dass genau diese Geschichte des verängstigen Studios ein gigantischer PR-Stunt sei. Es gebe "in Hollywood keine Liebesaffäre mit Donald Trump" und deshalb sorge sich auch keiner darum, es sich mit ihm zu verscherzen.

Wie genau die Intentionen bei Sony aussehen, ist unklar, doch eine Quelle weist nochmals ausdrücklich auf die völlig abstinente Marketingkampagne hin. In ganz Nordamerika gebe es keine einzige Reklametafel, die für Der Spion und sein Bruder wirbt. Nicht einmal der Trailer werde in den Kinos regulär ausgestrahlt, was für einen Verleiher von Sonys Format doch schon sehr ungewöhnlich ist. Explizit auf Werbung zu verzichten und stattdessen auf eine in der Donald Trump-Kontroverse verankerte Mundpropaganda zu setzen, wäre ein exotischer Schachzug, allerdings sorgte auch The Interview damals unter vergleichbaren Umständen für großes Aufsehen.

Seitens Sacha Baron Cohen gibt es zu den Behauptungen der gezielten Marketing-Sabotage keinen Kommentar, eine Sprecherin von Sony dementiert hingegen vehement: "Das ist völliger Schwachsinn. Wir haben den Filmemacher und den Film unterstützt."

Der Spion und sein Bruder startet hierzulande nächste Woche, am 10.03.2016.

Was haltet ihr von der Kontroverse um Der Spion und sein Bruder und Donald Trump?

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