Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!
Das scheint von je her der Plan von Disney gewesen zu sein, auch wenn erst Buzz Lightyear diesem Vorsatz in Toy Story eine Stimme verlieh. Seit der Gründung des Disney Brothers Cartoon Studios 1923, ist das Unternehmen einen weiten Weg gegangen. Zeichentrickfilme, Live-Action-Filme, Serien, Spielsachen, Freizeitparks, … Die eifrige Gelddruckmaschine mit der Direktleitung zu Kinderherzen kennt keine Grenzen. Überraschen sollte es also niemanden, dass Disney auch in der Videospielbranche schon seit Jahren aktiv mitmischt und Fans seiner Filme mit dazugehörigen Adaptionen versorgt.
Allerdings sind Lizenztitel von jeher ein kompliziertes Thema, weil in den meisten Fällen mehr Schrott produziert wird als Spiele, die dem Basismaterial gerecht werden. Das hält das Unternehmen natürlich nicht davon ab, sich immer wieder daran zu versuchen. Auf rund 280 Spiele kann der Mediengigant momentan zurückblicken und mit Disney Infinity steht bereits das nächste große Franchise in den Startlöchern. Bevor wir uns aber der Zukunft widmen, lasst uns erst einen Blick in die Vergangenheit werfen.
Eine kleine Geschichte der Disney-Spiele
Die Videospielgeschichte von Disney geht auf das Jahr 1981 zurück, in dem Mickey Mouse seinen ersten Auftritt in einem gleichnamigen Spiel für Game & Watch hatte, einem von Nintendos Standalone-Handhelds. Gleich hier beginnt die Sternstunde der WTF-Umsetzung, denn Aufgabe des Spielers war es, Mickey Eier fangen zu lassen. Hühnereier, um genau zu sein. Mehr nicht. Wie die ikonische Maus zu dieser befremdlichen Aufgabe kam, wissen nur die Videospielgötter. Immerhin folgte schon Monate später ein zweites Spiel, bei dem es sich um eine Adaption des 1935 erschienenen Kurzfilms Mickey’s Fire Brigade handelte, das somit handlungstechnisch etwas mehr Sinn ergab. Seit 1981 kann Mickey auf Auftritte in 64 Spielen zurückblicken, zuletzt im mäßig erfolgreichen Disney Epic Mickey 2: The Power of Two und dem iPad-Erfolg Where’s My Mickey?.
Familie Duck durfte sich ebenfalls über einige Titel freuen und das obwohl schon das erste Spiel für Atari, Donald Duck’s Speedboat, gecancelt wurde. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich dabei Darkwing Duck – Der Schrecken der Bösewichte und die DuckTales – Neues aus Entenhausen, die gerade Anfang der 90er in so gut wie jedem Spieler-Haushalt zu finden waren. Seit Mitte August können Kinder dieser Zeit erneut in den Genuss der Entenfamilie kommen und mit DuckTales: Remastered auf modernen Konsolen der Nostalgie frönen.
Nicht vergessen werden darf das ebenso ungewöhnliche wie großartige Crossover Kingdom Hearts. Das Action-Rollenspiel verbindet seit 2002 das Universum von Disney mit dem von Final Fantasy und darf sich 2014 über einen dritten Teil auf PS4 und Xbox One freuen.
Mit Adventures of Tron machte Disney seinen ersten Schritt in Richtung der Live-Action-Filme begleitenden Lizenztitel. Das auf Tron basierende Game für Atari 2600 durfte sich über genug positive Resonanz freuen, um weitere Adaptionen nach sich zu ziehen. Zuletzt erhielt Tron Legacy eine eigene Umsetzung. Eine Zeit lang durfte sich quasi jeder von Disney produzierte Film und jede Serie von Das Dschungelbuch über Toy Story bis hin zu Kim Possible über eigene Spiele freuen. Mit der Zeit stiegen aber auch die Ansprüche der Spieler, weshalb “nicht mehr jedes Spiel-zum-Film”/news/aliens-zombies-lizenzkatastrophen-121373 gekauft wurde. Die hohen Lizenz- und Produktionskosten von AAA-Titeln rechnen sich häufig nicht mehr für Entwicklerstudios, weshalb immer öfter auf kostengünstigere Mobile- und Social Games zurückgegriffen wird. Oder eben auf die (nahezu) unendlichen Möglichkeiten, die Disney mit Disney Infinity ins Leben gerufen haben könnte.