Im Star Wars-Universum wird aufgeräumt

28.04.2014 - 15:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Unüberschaubar: Das Star Wars-Universum
Lucasfilm/Disney
Unüberschaubar: Das Star Wars-Universum
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Das Star Wars-Franchise ist mit seinem Expanded Universe inzwischen unüberschaubar. Zudem hat sich bislang kaum einer die Mühe gemacht, die zahllosen Geschichten logisch miteinander zu verknüpfen. Das soll jetzt anders werden.

Im sogenannten Expanded Universe von Star Wars muss lange Zeit ein ziemliches Chaos geherrscht haben. Von jetzt an aber, so verkündete Lucasfilm in einer Pressemitteilung, sollen alle erzählenden Aspekte des Star Wars-Franchise miteinander verbunden und vor allem normiert werden. “Unter der Leitung von Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy hat das Unternehmen eine Einheit formiert, die alle Geschichten, die unter dem Label Star Wars erscheinen, koordiniert und beaufsichtigt.” Nach dem Marvel-Vorbild, das derzeit ebenfalls unter dem Disney-Schirm ein komplexes aber aufeinander abgestimmtes Kino-Universum erschafft, sollen die Geschichten allesamt miteinander verknüpft sein. Alle Geschichten, die bisher im Expanded Universe – dem erweiterten Star Wars-Universum – erschienen waren, werden zwar weiter gedruckt und verkauft, allerdings unter dem Banner “Legends”, womit sie vom neuen, normierten Star Wars-Zirkel fiktional isoliert werden.

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Das Star Wars-Universum ist seit der Premiere von Krieg der Sterne 1977 unheimlich gewachsen. Es lässt sich vielleicht mit der Struktur des Sonnensystems vergleichen: Im Zentrum die bislang sechs Episoden umfassende Kino-Saga, darum schwirrend viele kleine Geschichten und Serien, die von den großen Filmen zehren, ohne die sie nicht existieren könnten. Die Geschichten, wie sie etwa die Comic-Buch-Serie Legacy umfasst, sind abhängig vom erzählerischen Zentrum der Kino-Saga, nicht aber umgekehrt. Das wird auch weiterhin der Fall sein. Auch der neue Star Wars-Teil Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht ist grundsätzlich nur sich selbst verpflichtet, auf mögliche narrative Widersprüche werde vorerst keine Rücksicht genommen. Darauf hatte bislang angeblich auch George Lucas selbst bestanden. Unter anderem wohl deshalb, weil so logische Widersprüche vorprogrammiert waren. Von jetzt an aber soll alles logisch miteinander verbunden und sich narrativ verpflichtet sein. Das anarchische Star Wars-Universum wird organisierter. Darüber informierte Lucasfilm auch dahingehend, inwiefern das Expanded Universe künftig Verwendung in den neuen Kinofilmen finden wird.

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Neben den Kinofilmen zählen zum Kern-Universum gleichermaßen die Serien Star Wars: The Clone Wars und die neuen Star Wars Rebels “Diese Geschichten sind die unbeweglichen Objekte der Star Wars-Geschichte; die Charaktere und Ereignisse, an denen sich alle anderen Geschichten ausrichten müssen.” Elemente und Charaktere aus dem Expanded Universe werden künftig zwar aufgegriffen, allerdings wohl eher willkürlich und je nach erzählerischer Lage. Die Kino-Saga schöpft also aus der Quelle des Expanded Universe, ohne es als gleichwertig anzuerkennen. Dieses Universum soll weiter durch “Spiele, Bücher, Comics und neue Formate, die sich erst noch entwickeln”, ausgebaut werden. Und stets Lücken füllen und Ideen liefern.

Was haltet ihr von der neuen Organisation des Expanded Universe?

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