Lange bevor Yuen Woo-ping die Martial Arts-Choreografien in Matrix und Kill Bill entwickelte, startete er seine Karriere in Hongkong. 1971 choreografierte er erstmals die Actionszenen für einen Kung Fu-Film und sieben Jahre später folgte sein Regiedebüt: Die Schlange im Schatten des Adlers. Hauptdarsteller war ein aufstrebender Martial Arts-Experte namens Jackie Chan, in dem mancher den nächsten Bruce Lee sah. Doch Chans Versuche, in dessen unermesslich große Fußstapfen zu steigen, waren an den Kinokassen gefloppt. "Die Schlange" bildete eine Kehrtwende Richtung Komödie und war ein voller Erfolg. Wie das so üblich war in der florierenden Filmindustrie Hongkongs, wurde sogleich nachgeschoben und zwar nach ähnlichem Schema: Sie nannten ihn Knochenbrecher verdoppelte das Kassenergebnis des Vorgängers und beide machten Jackie Chan zum Star.
Drunken Master heißt unser heutiger TV-Tipp auf internationalen Pfaden und es erschließt sich schnell, warum. Jackie Chan spielt den chinesischen Volkshelden Wong Fei-hung (in der neuen deutschen Synchro Freddy Wong), allerdings in dessen ungestümer Jugend. Wong hat nur Schabernack im Sinn und bekommt dafür gleich mehrfach die erniedrigende Rechnung. Sein Vater will das nicht mehr mitansehen und schickt ihn zum Kampfkunstlehrer So, der von Yuen Siu-tien gespielt wird, dem Vater des Regisseurs. Yuen senior gab bereits in Die Schlange im Schatten des Adlers den Mentor von Jackie Chan, und ihre erprobte Chemie kommt in den diversen Szenen ultraharten Trainings höchst amüsant zur Entfaltung. Der junge Wong hat nämlich keine Lust auf die Strapazen. Ein paar weitere Erniedrigungen und die Gefährdung seines Vaters später, ordnet er sich aber unter. Wong erlernt den realen Kung Fu-Stil der "Betrunkenen Faust", die man beim Namen nehmen muss.
Yuen junior bot mit den teils von ihm erdachten, schwankenden und torkelnden Choreografien den Nährboden für Jackie Chans Talent für körperlichen Humor. Die wahnsinnigen Stunts seiner späteren Karriere fehlen hier noch, dafür kann man in Sie nannten ihn Knochenbrecher einem fantastischen Komödianten bei der Entdeckung seiner Fähigkeiten zusehen. Auch eine schöne Rahmung dieses einflussreichen Hongkong-Films: Yuen Woo-pings Vater hatte einst mit anderen den Kampfstil der Peking Oper nach Hongkong gebracht und diesen in die beliebten Wong Fei-hung-Filme der 50er Jahre eingearbeitet.
Das Sequel/Reboot Drunken Master II, das in Deutschland verwirrenderweise nur Drunken Master heißt, kam dann 1994 und zeigte Jackie Chan auf dem Höhepunkt seiner Kunst.
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Heute im TV: Sie nannten ihn Knochenbrecher
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Sender: RTL Nitro
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Zeit: 23:45 Uhr
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