Mel Gibson im Gespräch als Hauptdarsteller im neuen Jodie Foster Film

10.07.2009 - 16:11 Uhr
Gibson und Foster in ihrer letzten gemeinsamen Arbeit Maverick (1994)
Gibson und Foster in ihrer letzten gemeinsamen Arbeit Maverick (1994)
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Mel Gibson soll laut Variety in Jodie Fosters nächster Regiearbeit die Hauptrolle spielen. Es wäre seine erste größere Rolle seit über fünf Jahren und die Chance auf eine Korrektur seines Images.

Rassistische Ausfälle nach betrunkener Spritztour, eine Scheidung nach 28 Ehejahren, die Schwangerschaft der deutlich jüngeren Freundin – die Presse für Mel Gibson war in den letzten Jahren nicht gerade schmeichelhaft. Er wurde unter Anderem zu einem bevorzugten Ziel der South-Park-Macher Matt Stone und Trey Parker, die ihn als sadomasochistischen Psychopathen in ihren Cartoons auftreten ließen, und Kultregisseur Kevin Smith antwortete bei einem Q&A vor Filmstudenten auf die Frage, wer der irrste Typ in Hollywood wäre, nach einigem Herumdrucksen, Mel Gibson sei schon ein heißer Kandidat.

Zum ersten Mal seit Ewigkeiten ist er jetzt wieder als Schauspieler in den Schlagzeilen. Laut einem Artikel des Branchenblatts Variety soll Gibson die Hauptrolle in Beaver, der nächsten Regiearbeit von Jodie Foster, übernehmen. “Gibson wird einen depressiven Mann spielen, der Trost findet, indem er eine Biberhandpuppe trägt” schreibt Variety. Foster wird die Ehefrau des gequälten Herrn spielen und so zum ersten Mal seit Maverick (1994) gemeinsam mit Gibson vor der Kamera stehen.

Die Dreharbeiten zu Fosters dritter Regiearbeit nach Das Wunderkind Tate (1991) und Familienfest und andere Schwierigkeiten (1995) sollen im September in New York beginnen, die Finanzierung ist allerdings noch nicht vollständig gesichert. Produziert wird Beaver von der Firma Anonymous Content. Verantwortlich als Produzenten sind Keith Redmon und Steve Golin, der unter Anderem den Kritikererfolg Babel (2006, Regie: Alejandro González Iñárritu) produzierte. Sie hoffen laut Variety, dass ein Studio die Produktion unter seine Fittiche nimmt, sehen aber auch die Möglichkeit, Beaver als Independent-Projekt zu realisieren. Möglicherweise wird Gibsons Firma Icon an der Produktion oder der Vermarktung des Films beteiligt sein.

Für Gibson, der sich die letzten Jahre aufs Regie führen konzentriertert und dessen letzte größere Schauspielengagements in Signs – Zeichen und Wir waren Helden (beide 2002) über fünf Jahre zurückliegen, könnte dies eine Gelegenheit bedeuten, sein angeschlagenes Image vom gewaltfixierten Christusfanatiker etwas zu korrigieren in Richtung des großartigen Schauspielers, der er einst war. Schon als er 2006 mit antisemitischen Tiraden im Suff in die Schlagzeilen geriet, äußerte sich Foster öffentlich und verteidigte Gibson. Er sei “auf gar keinen Fall” Antisemit, zitierte die BBC die Schauspielerin.

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