Peter Jackson verrät: Hobbit-Trilogie großteils improvisiert

19.11.2015 - 19:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Zu wenig Zeit: Peter JacksonWarner Bros.
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Mit den Hobbit-Filmen konnte Peter Jackson bei vielen Fans nicht die gleiche Begeisterung hervorrufen wie mit der Herr der Ringe-Trilogie. Einer Featurette zufolge lag das auch daran, dass Jackson einfach nicht genügend Vorbereitungszeit für die Hobbits hatte und improvisieren musste.

Normalerweise sollen Featurettes auf DVDs und Blu-ray Discs ja zeigen, wie furchtbar schwierig die Produktion eines Films doch war, und wie er durch die Leistungen aller Beteiligten doch noch zum Meisterstück wurde. Ganz anders ist dagegen der Ton eines Hinter-den-Kulissen-Videos zu Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere, in dem ein müder Regisseur Peter Jackson erklärt, aufgrund mangelnder Vorbereitungszeit habe er große Teile der Hobbit-Trilogie quasi improvisiert (via The Guardian ):

Weil Guillermo del Toro gehen musste und ich eingesprungen bin und übernommen habe, haben wir die Uhr nicht eineinhalb Jahre zurückgedreht und mir eineinhalb Jahre Vorbereitung gegeben, um den Film zu gestalten, den ich machen würde, der anders war als das, was er gemacht hat.

Dieser Mangel an Vorbereitungszeit habe sich dann in verschiedenen Bereichen der Filmproduktion bemerkbar gemacht, darunter das Drehbuch und die Storyboards:

Wenn du auf ein Set gehst [...], du improvisierst, [...] ohne Storyboards [...], du hast diese sehr komplizierten Szenen und du denkst dir an Ort und Stelle etwas aus [...] Ich habe mich beim Hobbit sehr oft so gefühlt, als ob ich nicht alles im Griff hätte. [...] Selbst im Hinblick auf das Drehbuch hatten Philippa [Boyens] und Fran [Walsh] und ich nicht die ganzen Drehbücher so zu Ende geschrieben, dass wir zufrieden damit waren [...]

Bei der titelgebenden Schlacht der fünf Heere sei Peter Jacksons Improvisationskunst dann aber ihren Grenzen angelangt und der Dreh wurde für einige Monate unterbrochen, um die Schlacht zu planen. Die ganze Featurette findet ihr hier:

Mehr: Was macht eigentlich ... Peter Jackson gerade?

Zwar ist es wie erwähnt nicht ungewöhnlich, in Featurettes oder ganzen Dokumentationen auf eine schwierige Produktion einzugehen, denken wir nur an Reise ins Herz der Finsternis zu Apocalypse Now oder Die Last der Träume zu Fitzcarraldo. Dass ein Regisseur aber frank und frei zugibt, nicht Herr der Lage gewesen zu sein, und das auch noch in einem offiziellen Video zu einem Blockbuster, überrascht dann jedoch schon ein wenig. Zumindest dürfte Peter Jackson in der nächsten Zeit nicht mehr mit solchen Problemen zu kämpfen haben, möchte er doch erstmal keine Blockbuster mehr drehen, wie wir berichteten.

Findet ihr, die fehlende Vorbereitung ist bei der Hobbit-Trilogie offensichtlich?

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