Was nervt euch beim Kino-Besuch am meisten?

13.09.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Cinema Paradiso
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Das Kino ist für viele moviepiloten ihr Lieblingsort. Mit Spannung verfolgen wir die Geschichten auf der Leinwand. Nur leider kann ein Kino-Besuch auch ganz schön nervig sein. Was stört euch am meisten?

Nachdem wir euch gefragt haben, wie ihre eure DVD-Sammlung sortiert und eurer Feedback dazu enorm war, wollen wir nach tiefer in die Psyche von euch moviepiloten eindringen und machen wie immer selbst den Anfang. Diese Woche geht es um den ganz normalen Kinobesuch, der auch zur wahren Bewährungsprobe werden kann. Denn es gibt so manche Dinge, die vor und neben den Leinwänden richtig nerven. Welche sind es für euch?

Ines mag keine Heimkino-Kinogänger
Letztens ist es wieder passiert. Hinter mir im dunklen Kinosaal saßen zwei Heimkino-Zuschauer. Woran ihr die erkennt? Zum einen erfährt ihr sehr schnell ihre Namen, denn Lotti und Klaus reden, vor der Werbung, während der Werbung ... und nach der Werbung. Sie kommentieren alles, was sie auf der Leinwand sehen, als wären sie allein, säßen auf ihrem heimischen Sofa und müssten sich ständig versichern, dass der andere genau das gleiche mit einer ähnlichen Interpretation sieht. Lotti und Klaus sollten einfach zu Hause bleiben.

Clara mag keine Workaholics im Kino
Ich kann bis zu einem gewissen Grad durchaus verstehen, wenn man rund um die Uhr, auch für den Arbeitgeber, erreichbar sein muss. Solche Jobs gibt es eben. Aber warum bitte, liebe Workaholics, müsst ihr während des Films nicht nur regelmäßig wichtig aufs Handy gucken, sondern auch noch telefonieren? Wenn ihr vorher schon wisst, dass ihr angerufen werdet, dann geht nicht ins Kino. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber mich interessiert nicht, welche wichtigen Aufträge ihr gerade bekommen hat. Einziger Lichtblick: Wenn der Film nur mäßig interessant ist, kann ich mich mit Rache-Gedanken (u.a. Handy in den vollen Getränkebecher, und Getränk dann über den Kopf schütten) ablenken.

Sebastian mag keine Handys im Kino
Im heutigen Zeitalter ist der Mensch praktisch mit seinem Handy verwachsen. Meine Generation verzweifelt heutzutage ja schon, wenn der Akku für ihr Mobiltelefon leer ist. Dass es aber Leute gibt, die selbst bei einem Kinobesuch nicht von ihrem Handy lassen können, ärgert mich immer wieder. Es kam nicht nur einmal vor, dass mich ein grelles Licht oder ein dröhnendes Vibrieren von der Seite störte, wenn ich mich auf den Film konzentrieren wollte. Mein Vorschlag: Zurücklehnen, Augen auf die Leinwand gerichtet und Hände auf die Armlehnen, in die Popcorntüte oder auf das Knie des Partners. Denn die zu kontaktierenden Freunde werden auch nach dem Film noch da sein.

Kevin mag keine Eventfans im Kino
Zuletzt gesichtet wurde die zunehmend häufiger vorkommende Spezies der Eventfans in Marvel’s neuestem Blockbuster Guardians of the Galaxy. Es handelt sich dabei um keine Einzelgänger, nein, wenn man in den zweifelhaften „Genuss“ kommt diese Art von Kinogängern in freier Wildbahn erleben zu dürfen, sind diese meist im großen Rudel unterwegs. Am wohlsten fühlt er sich mit einigen Flaschen Bier in der einen Hand und einer ordentlichen Portion Naschkram in der Anderen und trottet so, meist schwer beladen, in sein natürliches Habitat - den Kinosaal. Weniger interessiert am eigentlichen Film, als an dem sonstigen Drumherum sind ständiges Gequatsche und andauernde Zwischenrufen, die an das Johlen von Brüllaffen erinnern, als vollkommen normales Verhalten zu betrachten. Andere Gäste des Kinos reagieren meist genervt, schweigen aber aus Höflichkeit die gesamte Laufzeit über – an wirklichen Filmgenuss ist aber nicht zu denken.

Thimmo mag keine unkomfortablen Sessel
Als ich neulich im Zoopalast in Berlin-Charlottenburg die Guardians of the Galaxy bei ihrer Mission im Weltraum anfeuerte, fiel mir gleich zu Anfang eine erfreuliche Begebenheit auf: Nach den zuerst berührenden und dann spannenden Anfangsminuten lehnte ich mich in meinen Sessel zurück. Und was passierte dann? Nun, anfangs dachte ich, die Lehne würde durchbrechen. Doch dann begann ich zu verstehen. Die Lehne ließ sich mit ein wenig Druck in eine angenehme Liegeposition verstellen. Was für ein Luxus. Früher (in meiner Heimatstadt) hätte es sowas nicht gegeben. Da hätte ich mir schon einen Doppelsitz leisten müssen, um einen Film zumindest in Seitenlage verfolgen zu können.

Jenny mag kein Geschnarche im Kinosaal
Das tolle am Gemeinschaftserlebnis Kino ist ja, dass mit jedem nervigen Erlebnis eine Anekdote geboren wird, deren erzählerischem Bluthochdruck im Idealfall der Wunsch nach totaler Vertiefung in den Film zugrunde liegt. Ich saß also mal bei einem Filmfestival, früh um neun in einem gerammelt vollen Kinosaal. Ein doppelter Espresso hatte mir den Weg gewiesen zu einem russischen Stummfilm. Das Licht ging aus, der Film geht an und die gelangweilte Simultanübersetzerin im Ohr ratterte die russischen Zwischentitel emotionslos auf Englisch runter. Plötzlich drängelte sich ein Besucher zwischen Knien und Lehnen, veranstaltete dabei einen Stepptanz auf meinen Füßen und ließ sich zwei Plätze neben mir fallen. Zehn Minuten später hörte ich ein lautes Schnarchen von besagtem Platz. Bei einem Stummfilm keine überhörbare Angelegenheit. Warum es mich aufregt(e)? Weil es vom Filmgenuss anlenkte, sicher, aber vielleicht auch, weil ich mich insgeheim gern ebenso zügellos dem Schäfchenzählen hingegeben hätte.

Andrea mag keine Plätze in der hintersten Reihe
Manche würden im Kinosaal am liebsten ein Callcenter eröffnen und einen Rekord im Nervige-Bemerkungen-Machen anstellen. Doch neben allen klebenden Sesseln, schlechtem Popcorn und Dauerquasslern ist eines für mich noch viel schlimmer - hintere Plätze. Während all die anderen Dinge ignoriert oder mit rüder Zurechtweisung unterbunden werden können, ist es für mich ein Graus, mich in die letzte Reihe zu setzen. Viele Freunde von mir, die nicht so oft ins Kino gehen, beehren gerne die hinteren Sessel, so wie früher im Schulbus. Doch ich will die totale Immersion. Es muss nicht mal die Mitte sein, aber bitte mindestens die fünfte Reihe - im IMAX darf es auch die sechste sein.

Habt ihr auch solche schlechten Erfahrungen gemacht? Was nervt euch am Kino-Besuch am meisten?

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