Wir schauen Sons of Anarchy - Staffel 7, Folge 6

16.10.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Drea de Matteo als Wendy Teller in Sons of Anarchy
FX
Drea de Matteo als Wendy Teller in Sons of Anarchy
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Es tut sich was in Kalifornien: Die Sons of Anarchy schmieden auf unkonventionelle Art neue Allianzen und der Cliffhanger von letzter Woche wird natürlich aufgelöst. Ein Silberstreif scheint am Horizont für den MC, während Gemma ihre Fassung verliert.

Jede Folge Sons of Anarchy ist nach einem groben Muster aufgeteilt. Anfangs sehen wir nach dem obligatorischen Rückblick einige kurze einleitende Szenen, die uns auf den neuesten Stand und zurück ins Geschehen bringen. Nach der Introsequenz folgt der Hauptteil der Episode und treibt die gesamte Handlung voran. Kurz vor Schluss kommt dann meistens ein thematisch passender Song, der einige zusammenfassende, abschließende Szenen begleitet. Zu guter Letzt wartet meist noch ein fieser Schock oder bedeutungsschwangerer Cliffhanger auf uns. Nach diesem Muster verfährt auch Smoke 'em If You Got 'em, die sechste Folge der letzten Staffel rund um SAMCRO.

Wir lassen es ruhig angehen: Gemma lebt. Sie läuft eine Straße entlang, es ist mittlerweile hell geworden und ich frage mich sofort, ob sie Juice wohl erschossen hat. Diosa sieht noch schlimmer aus als Gemma und wir wohnen einer schönen und ergreifenden Szene bei. Die anwesenden Club-Mitglieder haben den Schock noch nicht überwunden und helfen sich am frühen Morgen mit Schnaps. Wendy spricht in einer ebenfalls sehr ruhigen und berührenden Szene ausführlich mit Bobby. Daraus lernen wir, dass der interne Club-Zusammenhalt selten besser war als aktuell. Selbst wenn Jax keinen Plan haben sollte: "It doesn't matter, we're with him." Wendy gibt außerdem unumwunden zu, dass sie Jax immer noch liebt.

Es tut gut, Nero und Jax wieder normal miteinander umgehen zu sehen, nachdem sie letzte Woche reinen Tisch gemacht haben. Doch irgendetwas beschäftigt Nero. Es scheint so, als ahne er etwas von Gemmas Geheimnis, er benimmt sich jedenfalls merkwürdig und sieht fertig aus. Lins Crew ist erledigt, die letzten verbliebenen Mitglieder außerhalb des Gefängnisses in alle Winde verstreut. Dann lässt Kurt Sutter die Bombe platzen und zeigt Juice, wie er leibt und lebt. Hat Gemma ihn also doch nicht erschossen und er sie auch nicht. Alle wieder auf dem neuesten Stand? Dann kann es jetzt ja so richtig losgehen.

August Marks weiß laut Niners-Chef Tyler nämlich immer genau so viel, wie die Chinesen wissen, was bedeutet, dass er den Sons of Anarchy ans Leder (!) will. Zuallererst dürfte Marks dafür den Support der Sons ausschalten, die Grim Bastards. Eine Lösung findet sich schnell, weil ja eh geplant war, gemeinsam gegen Marks vorzugehen. Die genaue Ausformulierung des Plans lässt allerdings noch ein kleines bisschen zu wünschen übrig, lieber Herr Teller: "I got guns and manpower." Obendrein scheint Marks über Hintermänner im Gefängnis auf Lin Druck auszuüben. Er soll einen Deal abschließen, der ihm Straffreiheit einbringt und die Sons ans Messer liefert.

Das erfährt zumindest Chibs bei einem Treffen mit Sheriff Jarry. So ganz sicher scheinen sich die beiden nicht zu sein, wohin die Reise mit ihnen eigentlich gehen soll. Romantik aufbauen gestaltet sich aber auch besonders schwierig, wenn man sich gegenseitig Informationen aus den Rippen leiern will. Der zusätzliche Anstandswauwau Quinn trägt auch nicht gerade zur Stimmung bei. Aus nachvollziehbaren Gründen fahren die MC-Mitglieder nämlich aktuell nicht mehr allein durch die Gegend.

Dabei spüren wir wieder eine große Erschütterung der Macht in und um Charming. Die Verhältnisse scheinen sich zu Gunsten der Sons of Anarchy zu verschieben, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht. Denn die Mayans betreten die Bühne und nehmen kurzerhand Nero gefangen, bis sie wissen, woran sie mit SAMCRO sind. Da spaziert urplötzlich Juice bei Alvarez herein und erhofft sich mit Hilfe der Mayans eine sichere Passage nach Mexiko. Daraus wird nichts, denn die nötigen Jax ebenfalls einen Besuch ab. Nero und Juice schmoren also gemeinsam in einer Zelle der Mayans und haben endlich mal Zeit zum Reden. "That didn't go the way it was planned, huh?"

Gemma hängt währenddessen allein in einem Diner fest, hat glücklicherweise aber immer jemanden zum Reden dabei: sich selbst beziehungsweise die tote Tara. Die löst kurz darauf eine nette, junge Kellnerin ab, deren Einführung und Screentime aktuell noch keinen Sinn ergibt. Vielleicht kehrt sie ja irgendwann noch mal als Zeugin zurück. Ähnlich wie das ewige Hin und Her um Juice wirken diese Szenen wie künstlich in die Länge gezogen und irgendwie überflüssig, während sich an anderer Stelle die Ereignisse oft innerhalb weniger Augenblicke überschlagen. 

Apropos: Die Mayans wollen das Waffengeschäft übernehmen und Jax soll es richten. Der verspricht, sein Bestes zu geben, die IRA davon zu überzeugen, künftig an die arische Bruderschaft sowie die Mayans Waffen zu verkaufen. Im Umkehrschluss hilft Alvarez mit seiner Truppe, Marks zu stürzen und übergibt Juice an die Sons. Obendrein arrangiert man sich auch noch mit den Nazis. Nach einer zünftigen Prügelei mit der Hitlerjugend spricht Jax erneut mit Tully, dem (irr-)witzigen Chef der arischen Bruderschaft. Der Plan wirkt perfekt: Alle gegen Marks, danach wird geteilt. Eventuell können die Nazis im Gefängnis sogar an Lin herankommen.

Daraufhin lässt Alvarez Nero wieder frei und auch zwischen den beiden scheint nun endlich wieder alles im grünen Bereich zu sein. Da sieht Nero Gemmas SUV und erfährt, dass Juice mit ihm dort angekommen war. Gemma wird derweil wiederum gerade von Unser erpresst, der will, dass sie gegenüber Sherif Jarry aussagt, dass Lin für Taras Tod verantwortlich ist. Das kommt Jackson Teller gerade recht, der zusätzliche Druck auf Lin könnte einen Deal zwischen ihm und der Obrigkeit verhindern. Gemma sagt also aus, hasst Unser dafür und wird letzten Endes von Nero wegen Juice konfrontiert. Sie bricht völlig zusammen, als sie realisiert, was Juice den Sons alles erzählen könnte.

Währenddessen ziehen die Motorrad-Enthusiasten der Sons of Anarchy gerade ein klassisches Jackson-Teller-Ding durch, um alle glücklich zu machen - außer August Marks und Juice. In einem skrupellosen Massaker kriegen die Grim Bastards ihre Rache und die Szene mit dem Rollstuhl von vor ein paar Folgen ergibt endlich Sinn. Den Leichenberg kann man außerdem prima dazu nutzen, ein paar behämmerte sowie faschistische Hinterwäldler zu beeindrucken (oder ihnen Angst zu machen). Das Vertrauen des Nazi-Kapos ist den Sons nach der Aktion jedenfalls gewiss und die Toten laden sie ganz pragmatisch auf einer Pope-Industries-Baustelle ab. Chapeau!

Endlich wissen wir also, wofür sich Kurt Sutter Juice aufgespart hat. Er in der Gewalt der Sons of Anarchy bedeutet für Gemma maximalen Druck und allerhöchste Gefahr. Denn wenn er den Mayans schon Informationen über die Sons angeboten hat, ist er wahrscheinlich auch bereit, Gemma zu verraten. Ob sie Nero wirklich einweiht und ihn dadurch in Bedrängnis bringt, sehen wir dann nächste Woche. Ansonsten bange ich davor, was Jax, Chibs und der Rest mit Juice anstellen. Auf den Krieg gegen August Marks hingegen freue ich mich, wenn jetzt Mayans und Niners wirklich mit an Bord sind. Außerdem hoffe ich natürlich darauf, dass wir mit den Grim Bastards bald eine große patchover-Party feiern.

Zitat der Folge: "We're a fun family." (Jackson Teller)

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