SIB83 - Kommentare
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Alle Kommentare von SIB83
Sehr durchschnittlicher Film aus der Schmiede von Roger Corman. Was das Werk aber noch ein wenig herausreißt ist die deutsche Synchronisation. Ehrlich! Wer den Film sichten möchte, sollte unbedingt zur deutschen Fassung greifen. Hier sind bekannte deutsche Stimmen am Werk, die sich an den Trash-Faktor von Corman Produktionen orientieren. Was dabei nach ca. 20 Minuten gezündet wird topt viele Komödien. Ein Brüller jagt den nächsten und was das ganze noch viel witziger gestaltet ist die Tatsache, dass die überragend irrwitzigen Dialoge so im Original nicht vorgesehen waren. Die Darsteller agieren zu der ernsten kleinen Horrorgeschichte entsprechend, nur eben mit diesen Textpassagen zum Totlachen.
Kostprobe: "Der Herr hat heute aber einen Zug drauf" - "Naja eigentlich bevorzuge ich Wagons"
Fazit: Film zum Vergessen, wäre da nicht die aberwitzige Deutsche Synchronisation. Erst traut man seinen Ohren nicht, bevor man lachend am Boden liegt.
Der fünfte Teil der Scary Movie Reihe stellt nun den Tiefpunkt dar. Aber so schlecht, wie er in vielen Listen bewertet ist, fand ich ihn dann doch nicht. Klar sind die Darsteller grottig, das Drehbuch infantil (wieso Herr Zucker?) und viele Gags alles andere als witzig. Aber ich habe mich auch mehr als einmal ordentlich lachend ertappt und das hat nicht jede Komödie geschafft. Wer über die äußerst dilettantische Machweise hinwegsehen kann, wird es sicher auch mehr als einmal schaffen, sich ein glucksen abzugewinnen. Wer erwartet bei so einem Mist schon intelligente Witze, geschweige denn solides Handwerk?
Also meine Erwartungen an diesen Film hielten sich in Grenzen und nach dem seltsamen Begin sollte sich das auch nicht sofort bessern. Doch was Mel Brooks dann vom Stapel lässt, hat mir die eine oder andere Träne in die Augen getrieben. Es ist herrlich anzusehen wie Bialystock und Bloom ihren Plan ersinnen oder Bialystock, Bloom auf seine Seite zieht. Was hier schon leicht durchgeknallte Züge hat, wird immer grotesker und ich als Zuschauer starre bei der eröffnenden Musicalszene ebenso ungläubig, wie die Zuschauer auf den Rängen des Theaters, auf das geschehen. Wie dreist und schonungslos Brooks den Nationalsozialismus hier aufs Korn nimmt, ist absolut Zwergfellerweiternd. Wilder spielt gewohnt klasse und seine Schmusedecke entstammt wohl direkt von Linus van Pelt oder anders herum. Zero Mostel ist ebenso grandios als Egomane und (Alte-)Frauenheld.
Absolut respektlose, anarchische und urkomische Mediensatire sowie Parodie auf den Nationalsozialismus. Mel Brooks at it´s best.
Clint Eastwood beweist sich einmal mehr als Meister des intelligenten, unaufgeregten Kinos. Mit stoischer Ruhe erzählt er das Skript von David Webb Peoples, welches so lange unbeachtet blieb. Kenner des Genres freuen sich über die Verarbeitung aller bekannter Westernmotive, im Kontrast dazu werden diese genüsslich demontiert. Der geheimnisvolle Fremde der in die Stadt kommt, sich dann aber als Feigling und Lügner herausstellt oder der Sheriff der hier das Böse verkörpert. Nichts ist so wie es scheint, es gibt keine Helden. Am ehesten noch Clint Eastwood als geläuterter Antiheld. Die Geschichte ist perfekt umgesetzt. Die Darsteller allen voran Hackman und Eastwood spielen erstklassig.
Der definitive Abschluss eines großen Genres, was heute leider nicht mehr funktioniert. Erstklassig besetzt, intelligent erzählt und atmosphärisch sehr dicht. Leone und Siegel denen der Film gewidmet ist, wären Stolz auf Eastwood.
Kleiner 80er Jahre Amateurflick, welcher neben Zombie Nightmare, Rock ´n Roll Nightmare oder auch Shock ´em Dead entstanden ist. In dem bunten Trash-jahrzent entstanden eine Menge derartiger Filme, wobei Rocktober Blood noch zu den besseren seiner Gattung zählt. Zwar sind auch hier die Darsteller nicht einmal C-Niveau und die Musikeinlagen regen mehr zum Lachen, als zum Headbangen an. Dennoch hat der Film einen gewissen Grundcharme und in der "Friedhofszene" kommt sogar so etwas wie leichte Spannung und Grusel auf. Ein paar wenige als alt und drollig, statt teuer und gut gemachte Goreeinlagen gibt’s obendrein. Also besser als viele seiner Kollegen aber immer noch nicht wirklich gut.
Neben Beverly führte auch Fred Sebastian Regie. Im Film unter Directed by als The Sebastian´s geführt.
Dieser Film aus dem Jahre 1981 zählt bis heute zu den Stilprägendsten in seinem Genre bis heute. Maßstabsetzende Kameraarbeit und ein bis dato ungekannter Level an grafischer Gewalt. Sam Raimi schuf mit dieser Langfassung seines Kurzfilms „Within the Woods“ ein atmosphärisches Meisterwerk, welches auch seinen Hauptdarsteller Bruce Campbell zur Kultfigur machte.
Inhaltlich wird aus heutiger Sicht nichts neues geboten, damals jedoch war es der Beginn solcherart Konstellationen. Eine Gruppe von vier Jugendlichen fährt mit dem Auto in ein abgelegenes Waldhaus um dort etwas ungestörte Zeit zu verbringen. Nach dem Fund eines uralten, in Blut geschriebenen Buches nehmen grausame Dinge ihren Lauf und alle beteiligten müssen um ihr Überleben kämpfen.
Raimi baut die unheimlich dichte Atmosphäre seines Films von Anfang an auf. Was in der ersten Szene noch unfreiwillig komisch wirkt (Ausweichen des Trucks und die schreiende Darstellerin am Fenster), wird in den nachfolgenden Szenen immer unheimlicher und verstörender. Das Ausweichen des Unfalls und der beinahe Sturz von der Brücke schaffen das ständige Gefühl der Bedrohung, welche den ganzen Film durchzieht. Richtig los geht es dann mit dem Eintauchen des Wagens (Kultauto) in den Wald. Kein Motorengeräusch ist zu hören, nur das Knistern des geästes, welches unter dem Gewicht des Autos ächzt. Sogar der ein oder andere Zweig bleibt an der Linse der Kamera hängen. An der Hütte angekommen, hört man nur ein dumpfes Klopfen von einer Bank die gegen die Wand der Hütte stößt, vom Wind (oder Dämonenhand) beeinflusst. Diese Subtilität wird im Film aufrechterhalten und liefert weitere großartige Szenen, wie die von Geisterhand aufspringende Kellertür, die wie eine Dämonenklaue verbogene Brücke oder die berühmt berüchtigte Baumvergewaltigungsszene. Das unterschwellig bedrohliche des Films geht jedoch dann verloren, wenn die Dämonen Besitz von den zu bedauernden Jugendlichen ergreifen und diese zu willenlosen Zombies mutieren lassen. Wenn dies geschieht werden Äxten und Säbel geschwungen und es gibt das ein oder andere abgetrennte Gliedmaß zu sehen sowie eingedrückte Augen und eine herrliche Verwesungsszene in gutem altem Stop Motion verfahren, welches einer Hommage an Ray Harryhausen gleichkommt. Dem geneigten Gorefan wird hier reichlich geboten, auch wenn die Effekte dem Budget von 32000 Dollar angemessen aussehen, machen sie zu vielen anderen Gurken dennoch eine gute Figur. Der Grad der Gewalt war damals als Wegweißend zu bezeichnen und sorgte für Weltweite Verbote des Werkes und war einer der Filme welcher die Spezies Gorehounds entstehen ließ.
Ein grossteil, der erwähnten großartigen Atmosphäre, ist der Kameraarbeit zuzuschreiben. Was hier und auch in den zwei anderen „Dead“ Filmen geboten wird zählt für mich zu den besten Kameraarbeiten schlechthin. Eine geniale Einstellung reiht sich an die nächste und lässt das Geschehen wie direkt aus einem Comic entsprungen aussehen. Der 360 Grad Schwenk im Keller, das Folgen der Toten die über den Boden gezogen werden oder die Kamera wird schon mal zum Spaten welcher einen Kopf abtrennt. Die beste und prägnanteste Einstellung des Films ist jedoch der Flug der Dämonen durch den Wald, der hier als wilder Kameraflug inszeniert ist, welcher deren Bedrohung spürbar werden lässt, obwohl man sie nie sieht. Schnitte sind gut und nicht zu oft gesetzt und ließen vor allem den Zensoren damals viel Spielraum (Zerstückelungsszene mit der Axt.)
Die Schauspieler agieren dem Film angemessen, nicht zu gut oder zu schlecht und glänzen durch Overacting. Nicht einmal Bruce Campbell macht hier eine herausragende Figur, obwohl sein Filmcharakter Ashley zum absoluten Kult werden sollte. Er fällt hier besonders durch einen, ich nenne es mal „Running Gag“ auf, indem er alle Paar Minuten durch das Bild in irgendwelche Wände oder Regale geschubst wird. Dies fällt aber sicher nur den Fans auf, welche den Film wie der Autor bereits mehrere Hundert mal betrachtet haben. Sonst ist eigentlich nur noch Ellen Sandweiß im Kopf die immer mal wieder auf verschiedenen Horrorconventions auftaucht.
Über de Musik kann man nichts weiter sagen da kaum welche vorkommt und die Soundeffekte klingen dem geringen Budget nach ganz ordentlich nach Untogengegröle. Storytechnisch ist ebenfalls nichts anzumerken da hier aus diesem Erstlingswerk das Maximum an Spannung aus der spärlichen Geschichte gesogen wurde und das Hauptaugenmerk sowieso auf der Atmosphäre und dem Splatter liegt. Einziger Wehrmutstropfen ist aber das man nicht wirklich viel über die Dämonen erfährt, was aber in den folgenden Teilen besser werden sollte.
Raimi hat die Messlatte für all seine folgenden Filme hier schon extrem hoch angelegt. Er gehört zu den wenigen Regisseuren bei denen man in den Erstlingswerken das ganze können spüren aber nur erahnen kann. Fans alter Horrorfilme schufen hier ein eigenes Independentwerk ohne dabei die alten Werke nur zu Kopieren. Ein eigener Stil und viel experimentelles (Kameraeinstellungen) ließen diesen Film zu einem Atmosphäremonster werden. Die Macher wollten hier einen Brutalen, Comichaften Film schaffen, was voll und ganz gelungen ist. Das Ende des Films ließ damals sicher viele Münder offen stehen, da die Fantasie des Zuschauers ausgereizt wurde, heute was man ja wie es weiter geht. Der Schluss passt aber zum kompletten Film und ist herrlich konsequent wie es sich für einen Film dieser Klasse gehört.
Fazit: Wer sich einen ernsthaften Horrorfan oder Gorehound schimpft MUSS diesen Film wenigstens kennen. Ob man ihn liebt ist eine andere Frage, aber der ungebrochene Kultstatus bis heute spricht eine eindeutige Sprache. Was einen guten Splatterfilm ausmacht wird hier zur Gänze geboten. Eine sehr dichte Atmosphäre, eine einfache aber effektive Geschichte und jede Menge handgemachter und origineller Goreeffekte. Jeder, der diesen Film nicht kennt und keine Filme dieser Art schaut, einen schwachen Magen hat oder für den nur Arthousefilme echte Filme sind, der sollte natürlich tunlichst die Finger von „Tanz der Teufel“ lassen. Alle anderen sollten diesen Film sehen, denn er hat seinen Kultstatus nicht umsonst erreicht. In diesem Sinne „Join this Film“!