Die besten Dokumentarfilme aus Russland
- HermitageRevealed?Dokumentarfilm von Margy Kinmonth.
Die Eremitage in Sankt Petersburg ist heute eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Zum 250-jährigen Bestehen erzählt der Film Hermitage Revealed einige bemerkenswerte Geschichten der fast drei Millionen Kunstwerke und der aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Gebäude.
- Colors ofMath?2Dokumentarfilm von Ekaterina Eremenko.
Die meisten Menschen verbinden mit Mathematik etwas sehr kompliziertes, abstraktes und uneinsichtliches. Doch die Mathematik ist nichts weiter, als eine andere Sprache, um die Welt, wie wir sie wahrnehmen, zu beschreiben.
- Fort von allenSonnen?4Dokumentarfilm von Isabella Willinger.
Der Dokumentarfilm Fort von allen Sonnen widmet sich den avantgardistischen Bauwerken des Konstruktivismus in Moskau.
- Tishe!?4Dokumentarfilm von Viktor Kosakovskiy.
Victor Kossakovsky hat seinen Dokumentarfilm Tishe! als Komödie konzipiert. Inspiriert wurde er von der ersten erhaltenen Fotografie, dem “Blick aus dem Fenster auf Le Gras” (1826/27) von Nicéphore Niépce, und von der kurzen Erzählung von E.T.A. Hoffmann “Des Vetters Eckfenster”. Hoffmann beschreibt einen Gelähmten, für den das Fenster die einzige Verbindung zur Außenwelt ist.
Kossakovsky nennt sein Werk einen “zufälligen Film”: “Normalerweise achten wir nicht auf unsere unmittelbare Umgebung. Ich will mit meinem Film zeigen, was direkt vor unseren Augen passieren kann, wenn wir uns Zeit zum Beobachten nehmen. In gewisser Weise verwandelt sich diese realistische Geschichte in etwas Surrealistisches und Abstraktes.”
In Sankt Petersburg filmte Kossakovsky während der Vorarbeiten zur 300-Jahr-Feier der Stadt von einem Fenster aus einen Platz mit einer kleinen Grünanlage. Ständig wird das Straßenpflaster weggerissen und erneuert. Das zeigt der Film von demselben Standort aus zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten mit Hilfe verschiedener Objektive und somit in unterschiedlicher Manier. Im Film fällt kein anderes Wort als das titelgebende russische “tishe”. Es bedeutet: “Bleib ruhig und bescheiden”.
- DerBrottag?7Dokumentarfilm von Sergei Dvortsevoy.
Es ist ein kleines, zum Teil verlassenes Dorf in der Nähe von Sankt Petersburg. Wie an jedem Dienstag kommt ein mit Brot beladener Zug hier an: Die erste Einstellung von Sergej Dvortsevoys Film zeigt die große Anstrengung der alten Menschen, die den Güterwaggon per Hand durch den dicken Schnee ins Dorf schieben.
Damit wird ein Erzählrhythmus festgelegt, der durch lange, sorgfältige Einstellungen gekennzeichnet ist und das Rezeptionsverhalten des Zuschauers herausfordert. Die Aufnahmen des Filmemachers bilden einen visuellen Freiraum für den Zuschauer, geben ihm Zeit.
Bevor der Film zeigt, wie das Brot im Dorfladen verkauft wird, fügt Sergei Dvortsevoy zwei unerwartete und lustige Intermezzi ein. Da ist zunächst die Hündin, die von ihren Welpen belästigt wird, und dann die Ziege, die einen Bock verführt. Und man kommt nicht darum herum, das Verhalten dieser Tiere mit jenem der Menschen zu vergleichen und begreift, dass sie das, was der Film berichtet, hintergründig kommentieren. Vor allem dann, wenn das Brot verkauft wird und Probleme auftauchen. Nicht jeder erhält die erhoffte Menge …
Der Brottag ist eine eigentlich banale Geschichte, die Dvortsevoy in eine realistische und erbauliche Fabel verwandelt. In seinem Film erhalten die Ereignisse Zeit, sich zu entwickeln und Raum zum Atmen. Sie können ihren Platz in dieser großzügig erzählten Geschichte einnehmen, eine Geschichte, die von einem scheinbar völlig verlassenen Dorf handelt, das aber dennoch existiert.
1998 wurde der Film auf dem DOK Festival Leipzig mit der Goldenen Taube sowie mit dem Kurzfilmpreis beim Festival Visions du Réel in Nyon ausgezeichnet.
- Que Viva Mexiko - Es lebeMexiko7.3402Western von Sergei M. Eisenstein und Grigori Aleksandrov mit Grigori Aleksandrov.
1932 mußte Eisenstein die Arbeiten zu seinem ehrgeizigen monumentalen Film-Opus über Mexiko nach Differenzen mit amerikanischen Geldgebern abbrechen und ohne das bereits gedrehte Filmmaterial in die Sowjetunion zurückkehren. In einem Prolog, vier Episoden und einem Epilog wollte er den Geist Mexikos einfangen und darstellen, wie die treibenden Kräfte – Leben und Tod, Schönheit und Korruption, Freiheit und Unterdrückung, heidnische Kultur und Christentum – die Geschicke des Landes prägten. Die Episode Sadunga" schildert Sitten und Gebräuche, “Fiesta” erinnert an die Zeit der Konquistadoren, “Magney” erzählt die tragische Geschichte eines jungen Bauernpaares, “Die Soldatenfrau”, ein unvollendetes Fragment, sollte den revolutionären Kampf der Mexikaner zeigen. Die in den 60er Jahren hierzulande verliehene, von Marie Seton besorgte Zusammenstellung (Originaltitel: “Time In The Sun”) zeigte nur einen kleinen Teil der unmontierten Aufnahmen und vermittelte einen unvollständigen Eindruck von Eisensteins Absichten; hinzu kamen Veränderungen, die das Gesamtbild zusätzlich verzerrten. 1979 erarbeitete Grigori Alexandrow eine “offizielle” russische Version, die eindrucksvoll vermittelt, mit welch erstaunlicher Kraft und Schönheit die Bilder des Films komponiert sind. Der neue Ton prellt den Zuschauer durch Kommentar und Musikdramaturgie jedoch um eine eigene Einsicht, da jedes Bild in seinem Gehalt verdoppelt, erschlagen oder in seichter Musik ertränkt wurde.
- Zum Leiden verdammt - Das Geschäft mit denBelugawalen?21Dokumentarfilm von Gayane Petrosyan.
Gayane Petrosyan blickt in ihrer Dokumentation Zum Leiden verdammt - Das Geschäft mit den Belugawalen hinter die Kulissen von Show-Aquarien.
- FataMorgana?2Dokumentarfilm von Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio.
Der finnisch-russische Dokumentarfilm Fata Morgana von Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio behandelt das Volk der Tschuktschen und deren jahrtausendalte Geschichte. Vor allem werden dabei die Folgen der russischen Kolonialisierung beleuchtet.
Fata Morgana wurde im Februar 2018 auf der 68. Berlinale im Rahmen der Sonderreihe NATIVe − A Journey into Indigenous gezeigt.
- TheSon?11Dokumentarfilm von Alexander Abaturov.
The Son (OT: Syn) ist ein französisch-russischer Dokumentarfilm des Regisseurs Alexander Abaturov. Darin reflektiert der Regisseur in Zuge des Todes seines Bruders über das russische Militär. Das Werk feierte im Februar 2018 auf der 68. Berlinale im Rahmen des 48. Forums seine Weltpremiere. (LS)
- Nazidanie?2Dokumentarfilm von Aleksandr Shein und Boris Yukhananov.
Die russische Doku Nazidanie interpretiert das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 neu als Spektakel und Mythos, wobei Fußballer und Zuschauer gleichermaßen zu den Helden der Geschichte werden. (ES)
- The RedSoul?2Dokumentarfilm von Jessica Gorter.
Der Dokumentarfilm The Red Soul von der niederländischen Regisseurin Jessica Gorter befasst sich mit der komplexen Psyche Russlands. Insbesondere das kontroverse Vermächtnis des Diktators Joseph Stalin wird beleuchtet. The Red Soul feierte bei dem Amsterdamer Dokumentarfilmfestival IDFA 2017 seine Premiere. (MP)
- Anatomy of a Male BalletDancer?Dokumentarfilm von David Barba und James Pellerito.
In der Dokumentation Anatomy of a Male Ballet Dancer wird ein Porträt des brasilianischen Ballett-Stars Marcelo Gomes gezeichnet. (TT)
- Our NewPresident?1Dokumentarfilm von Maxim Pozdorovkin.
Our New President erzählt den Wahlkampf von Donald Trump aus russischer Propagandasicht. Dadurch wird ein Russland präsentiert, das ein Imperium von Falschmeldungskanälen besitzt und um die Taktiken des modernen Informationskrieges weiß. (ET)