Die besten Dramen der 1970er aus Deutschland
- Ikarus?41Drama von Heiner Carow mit Hermann Beyer und Peter Aust.
Matthias träumt davon einmal Pilot zu werden. Darum sehnt seinen neunten Geburtstag herbei, denn dann hat sein Vater ihm einen Rundflug geschenkt. Er hat ihm die Geschichte von Ikarus erzählt, der auf seinem Flug der Sonne zu nah kam und abstürzte. Matthias, der bei seiner Mutter lebt, ist tief getroffen, als der Vater nicht zu seinem Geburtstag kommt. Er irrt durch die Stadt, berät mit seinem Freund und besucht schließlich seinen Vater, der Redakteur bei einer Zeitung ist. Allein auf dem Dach eines Miethauses kommt er zu dem Schluss, dass Ikarus nicht abgestürzt ist, weil er nicht auf seinen Vater hörte, sondern weil der ihn vergessen hat.
- Eva und Adam: Privat nachVereinbarung?1Drama von Horst E. Brandt mit Barbara Dittus und Matthias Günther.
Luise Bertram (Helga Göring) ist die zweite “Eva”, deren Geschichte erzählt werden soll. Die 50-jährige Luise hat ihr Leben im Schatten des erfolgreichen Zahnarztes Dr. Reinhold Bertram (Rudolf Ulrich) geführt. Sie umsorgte ihn, den Sohn, Haus und Garten. Als sie erfährt, dass ihr Mann intime Beziehungen zu einer jüngeren Frau unterhält, bricht für Luise eine Welt zusammen. Aber die familiäre Katastrophe trifft nicht nur sie, sondern auch ihr Sohn verkraftet die Doppelmoral des Vaters sowie die Lethargie der Mutter nicht. Die Situation zu Hause droht ihn aus der Bahn zu werfen. Und so steht Luise Bertram, die unselbstständige, abhängige Hausfrau, vor einer Entscheidung, zu der es keine Alternative gibt.
- DerGehilfe?3Drama von Ludwig Cremer mit Marius Müller-Westernhagen und Shmuel Rodensky.
Morris Bober betreibt im New York der 1930er Jahre eine Lebensmittelhandlung, mit der er sich nur knapp über Wasser halten kann. Eines Tages wird sein Geschäft überfallen, die wenigen Einnahmen aus der Kasse entwendet und Morris dabei auch noch verletzt. Seine Frau Ida und Tochter Helen führen den Laden weiter, und die Zeit vergeht. Dann taucht ein junger Mann auf. Er nennt sich Frank Alpine und möchte als Gehilfe gute Dienste leisten. Sein Motiv: Wiedergutmachung, denn er war am Überfall beteiligt. Morris freut sich über dieses selbstlose Hilfsangebot und stellt den Mann ein. Es dauert nicht lange, bis Frank und Helen, die Tochter des Hauses, sich ineinander verlieben, was unweigerlich zu Konflikten führt.
- Die Eroberung derZitadelle?41Drama von Bernhard Wicki mit András Fricsay Kali Son und Antonia Reininghaus.
Der deutsche Schriftsteller Hermann Brucker reist mit seiner Mutter nach Italien. Dort werden die beiden in einen Autounfall verwickelt, bei dem Hermanns Mutter stirbt. Er bleibt im Land und nimmt einen Job als Arbeiter beim Bau einer Villa an. Als der neureiche Auftraggeber zum Richtfest eine Party mit seinen dekadenten Gästen feiert, kommt es zum Aufstand der Arbeiter.
- Cyankali?12Drama von Jurij Kramer mit Heinz Behrens und Hermann Beyer.
Cyankali spielt zur Zeit der Weimarer Republik im Hintergrund des §218, der Abtreibungen verbietet. Ein armes Paar wird mit diesem Problem konfrontiert.
Hintergrund & Infos zu Cyankali
Der Film ist eine DDR-TV Produktion auf Basis des Theaterstückes von Friedrich Wolff (dem Vater von Konrad Wolff). Renate Krößner, die Hauptdarstellerin im DDR Film Solo Sunny spielt auch hier die Hauptrolle. Es handelt sich dabei um die zweite Verfilmung des Stoffes. Die erste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1930. - Le petit théâtre de JeanRenoir?8Drama von Jean Renoir mit Jean Renoir und Roger Trapp.
Ein für das Fernsehen gemachter Film von Jean Renoir, welcher in vier verschiedene Episoden unterteilt ist: The Last Christmas Dinner, The Electric Floor Polisher, When Love Dies und The Virtue of Tolerance.
- Reifezeit?6Drama von Sohrab Shahid Saless mit Mike Henning und Eva Manhardt.
“Reifezeit” ist ein Film über den eintönigen Alltag eines achtjährigen Jungen, dessen alleinerziehende Mutter der Prostitution nachgeht, was zu sozialer Ausgrenzung führt. Wie die meisten Filme von Sohrab Shahid Saless handelt auch Reifezeit von einer Entfremdung der Menschen, von Einsamkeit und sozialer Isolation.
- Tatort: Tod einesEinbrechers4.44Drama von Rolf von Sydow mit Judy Winter und Werner Bruhns.
Der Liebhaber einer verheirateten Frau erschlägt in deren Villa während der Abwesenheit ihres Mannes einen Einbrecher, der die beiden überrascht. Sie beseitigen die Leiche und geraten in ein Karussell von Lügen und Erpressung. Durch Recherchen und seine Kombinationsgabe gelingt es Kommissar Gerber, den Mord und die Erpressung aufzuklären.
- DasNetz6.4781Drama von Manfred Purzer mit Klaus Kinski und Mel Ferrer.
In Das Netz bringt Klaus Kinski als Reporter einen Frauenmörder dazu, seine Memoiren niederzuschreiben.
- Józia - Die Tochter derDelegierten?4Drama von Wojciech Fiwek mit Monika Alwasiak und Zygmunt Malanowicz.
1929: Das kleine Mädchen Józia (Monika Alwasiak) muss einige Tage ohne ihre Mutter auskommen, welche aus politischen Gründen ins Ausland reist. Den Nachbarn wird eine andere Geschichte aufgetischt, nachdem Józia ihre Verwandtschaft auf dem Land besucht. Doch 10 Tage können für ein kleines Kind eine Ewigkeit sein.
Der Film basiert auf dem Werk “Die Tochter der Delegierten” von Anna Seghers.
- OhneDatenschutz6.75.5103Drama von Michel Deville mit François Marthouret und Claude Marcault.
Eine Geheimorganisation versucht den Diplomaten Dominique Auphal (François Marthouret) dazu zu bewegen, für sie zu arbeiten. Um seine Schwachstellen herauszufinden, wird er ausspioniert und fortan als Nummer 51 geführt.
- Perceval leGallois?13Drama von Eric Rohmer mit Arielle Dombasle und André Dussollier.
Der Film zeigt Perceval le Gallois' Geschichte als Ritter, die ihn auch zum Mitglied der Tafelrunde werden lässt. Die Vorlage hierfür ist die Verserzählung von Chrétien de Troyes.
- Wolz - Leben und Verklärung eines deutschenAnarchisten?41Biopic von Günter Reisch mit Regimantas Adomaitis und Heidemarie Wenzel.
Im DEFA-Film Wolz – Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten schlägt sich ein Anarcho-Robin-Hood mit unbändiger Energie durch die Weimarer Republik.
- NeapolitanischeGeschichten?1Drama von Werner Schroeter mit Margareth Clémenti und Gerardo D'Andrea.
Eine italienische Familiengeschichte von 1944 bis in die 1970er Jahre, erzählt anhand eines Geschwisterpaares. Der Alternativtitel der deutsch-italienischen Gemeinschaftsproduktion Neapolitanische Geschichten lautet ‘Neapolitanische Geschwister’.
- KatharinaKnie?1Drama von Elmar Peters.
Der Film erzählt die Lebensgeschichte von Katharina Knie, der Tochter des Zirkusbesitzers Karl Knie. Der Zirkus ihres Vaters ist in wirtschaftlicher Schieflage. Nachdem sie Futter für eines der Zirkustiere gestohlen hat, bietet der Besitzer Martin Rothacker, ein Landwirt, der ihren Diebstahl nach ihrer Entlarvung nicht zur Anzeige bringt, ihr an, dass sie für ein Jahr bei ihm wohnen und eine landwirtschaftliche Ausbildung genießen kann. Katharinas Vater willigt ein, weil er denkt, dass sie es außerhalb des Zirkus sowieso nicht lange aushalten wird; entgegen seinen Erwartungen verliebt sie sich aber in Martin.
- Ostwind5.914Drama von Jean-Luc Godard.
Ostwind (OT: Le vent de l’est) ist ein Drama von Regisseur Jean-Luc Godard aus dem Jahr 1969.
- Les rendez-vousd'Anna7241Drama von Chantal Akerman mit Aurore Clément und Helmut Griem.
Anna ist Filmemacherin und reist zwischen Paris, Brüssel und Deutschland umher, um ihre Filme vorzustellen. Sie bleibt für sich, obwohl sie Menschen trifft, mit denen sie Gespräche führt: einen deutschen Lehrer, eine Freundin, einen Unbekannten im Zug, ihre Mutter. Sie läßt sie sprechen, ohne einladend oder abweisend zu sein.
- Tatort: KennwortFähre51Drama von Theo Mezger mit Inge Bahr und Ulla Berkévicz.
Eine junge Frau fällt nachts von Bord einer Bodensee-Fähre. Die Suchaktion bleibt ohne Erfolg, die Leiche wird nicht gefunden. Alles deutet auf einen Unfall, doch bei seinen Recherchen entdeckt Kommissar Lutz (Werner Schumacher) Anzeichen für eine Gewalttat. Er ist überzeugt, dass Edith Reiser ermordet wurde. Sein Hauptverdächtiger ist Ehemann Robert Reiser (Siegfried Rauch), der jedoch ein Alibi hat. Er war auf der Bootsmesse in Friedrichshafen. Lutz ermittelt weiter und kommt einem raffinierten Versicherungsbetrug auf die Spur.
Tatort: Kennwort Fähre von 1972 war der zweite Fall von Kommissar Lutz (Werner Schumacher) und der 17. Tatort überhaupt, der damals eine Einschaltquote von 64 Prozent hatte. Der Kriminalist hatte, entgegen heutiger Sitte, keinen festen Sitz als Ermittler, sondern war für Fälle in ganz Baden-Württemberg zuständig.
- Zugvogel amSund?1Drama von Hans Knötzsch mit Walter Plathe und Peter Cwielag.
Ekke (Walter Plathe) trampt gen Norden um sich dort ein bisschen die Mädchen zu begucken. Er lernt unterwegs Karsten (Peter Cwielag) kennen, der ihn überredet, sich, wie er, auf der Werft in Stralsund als Schlosser zu bewerben. Sie wohnen dort im Arbeiterwohnheim, einem ehemaligen Urlauberschiff.
Ekke beschließt, zu bleiben und besucht sogar die Betriebsberufsschule für den Schweißerpass. Hier lernt er die Elektrikerin Solveig kennen und verliebt sich in sie. Auch “Blondi” Karsten hat sich verliebt – in Rita, auf die auch der Thüringer Paddy ein Auge geworfen hat und sie schließlich für sich gewinnt. Liebesprobleme führen zu Arbeitsproblemen. Aber schließlich bekommt Heißsporn Ekke seine Solveig (Martina Wilke) und Karsten geht zur Marine.
- Unter dem Pflaster ist derStrand?2Drama von Helma Sanders-Brahms mit Grischa Huber und Heinrich Giskes.
In Unter dem Pflaster ist der Strand werden die Schauspieler Grischa (Grischa Huber) und Heinrich (Heinrich Giskes) über Nacht im Theater eingeschlossen, werden ein Paar und erproben eine neue Form der Beziehung.
- Hut ab, wenn duküßt!?21Liebesfilm von Rolf Losansky mit Heide Kipp und Peter Borgelt.
Fred (Alexander Lang) arbeitet als Ingenieur und Testfahrer beim Kombinat IFA-Mobile. Seine Freundin Petra (Angelika Waller) ist begeisterte Automechanikerin – eigentlich eine ideale Kombination. Doch dem altmodischen Fred geht der “Männerberuf” seiner Freundin gewaltig gegen den Strich. Er ist der Meinung, dass eine so maskuline Tätigkeit ihrer “Weiblichkeit” schade. Da Petra nicht einsieht, ihren geliebten Job wegen solch alberner Bedenken an den Nagel zu hängen, kommt es zwischen den beiden immer öfter zu Reibereien.
Doch dann fahren Konsul Valeraz (Günther Grabbert) und sein charmanter Neffe Juan (Rolf Römer) im schicken Straßenkreuzer auf Petras Werkstatthof vor. Besonders Juan ist von der weiblichen Automechanikerin angetan, die – wie sich herausstellt – auch noch fließend spanisch spricht. Die beiden, aus “Pyronien” kommend, sind auf dem Weg zur Leipziger Messe.
Ein Zufall will, dass sie Petra mit nach Leipzig nehmen, wo die beiden zur Messe in den Nutzfahrzeughandel einsteigen wollen. Petra leistet dabei als Dolmetscherin wertvolle Dienste, vor allem aber umschwärmen sie die Männer – ob aus Übersee oder aus der DDR. Zu letzteren gehören auch Freds Kollege Dr. Schramm (Günter Junghans) und Direktor Waltershausen (Bruno Carstens). Fred schäumt vor Eifersucht und lässt fast eine Testfahrt platzen. Doch dann merkt er, dass seine Petra nur Augen für ihn hat.
- Junge Frau von1914?2Drama von Egon Günther mit Heidemarie Wenzel und Erwin Nowiaszek.
Das Jahr 1914 ist keine gute Zeit für die Liebe zwischen der jungen Bankierstochter Leonore Wahl (Jutta Hoffmann) und dem mittellosen Philosophiestudenten und angehenden Schriftsteller Werner Bertin (Klaus Piontek). Die Beziehung der wohlbehüteten Bürgertochter aus gutem Hause zu einem Tischlersohn entspricht nicht den Standeskonventionen, weshalb sie ihre Gefühle füreinander Leonores Eltern verheimlichen.
In ihrem studentischen Kreis in München jedoch leben sie offen als Paar und verbringen glückliche Tage in einem bayerischen Landhaus. Doch die Idylle wird durch die Schüsse von Sarajewo jäh beendet.
Nach Potsdam zurückgekehrt, fällt es Leonore schwer, ihre nicht standesgemäße Verbindung aufrechtzuhalten. Ein erstes Kennenlernen zwischen ihren Eltern und dem heimlichen Geliebten verläuft alles andere als geplant. Vater Wahl fühlt sich durch den angehenden Schriftsteller in seinem monarchistischen Bewusstsein verletzt und missbilligt den weiteren Umgang seiner Tochter mit Bertin. Der wird vom Beginn des Krieges überrascht.
Als Bertin nach Küstrin eingezogen wird, zieht er mit der ganzen Ahnungslosigkeit und dem patriotischen Hochgefühl vieler deutscher Intellektueller in den Ersten Weltkrieg. Zunächst als Landsturmmann im Hinterland eingesetzt, wird Bertin bald an die Westfront geschickt. Der Drill auf dem Kasernenhof macht dem sensiblen Bertin schwer zu schaffen, aber noch glaubt er an den Dienst fürs Vaterland. Wem der Krieg in Wirklichkeit dient, wer die Drahtzieher hinter den Kulissen sind, bleibt ihm unbekannt. Es bedarf bitterer Erlebnisse, bis der Schriftsteller erste Einsichten gewinnt.
Leonore, die früher als Bertin begreift welche Gefahren der Krieg nicht nur für ihre Liebe darstellt, fährt zu ihrem Geliebten nach Küstrin. Kurz darauf wird klar, dass ihr Besuch nicht folgenlos geblieben ist. Leonore ist schwanger. In ihrer Verzweiflung vertraut sie sich ihrem Bruder David an. Gemeinsam suchen sie nach einer Möglichkeit, das Kind heimlich abzutreiben. Auch wenn die Liebe zwischen Leonore und Werner bestehen bleibt, hat der Krieg bei beiden tiefe Spuren hinterlassen.
Arnold Zweigs Romane “Junge Frau von 1914”, “Erziehung vor Verdun” und “Der Streit um den Sergeanten Grischa”, verbunden durch die Hauptfigur Werner Bertin, gehören zu den bedeutendsten literarischen Zeugnissen über die Zeit von 1914 bis 1918. Ab Ende der 1960er-Jahre verfilmte das DDR-Fernsehen die ersten drei Romane aus dem Zweigschen Zyklus “Der große Krieg der weißen Männer”. “Junge Frau von 1914” bildet den Anfang der Geschichte um den Schriftsteller Bertin.
Arnold Zweig, der selbst als einfacher Soldat im Ersten Weltkrieg gedient hat, zeichnet in seinem Roman ein realistisches Bild der deutschen Vorkriegsgesellschaft, das Egon Günther in der zweiteiligen Fernsehverfilmung ebenso behutsam und mit starken bildkünstlerischen Mitteln umgesetzt hat. Fein kolorierte, kräftig bunte und Schwarzweiß-Sequenzen wechseln sich ab und zeichnen ein inneres Stimmungsbild der “jungen Frau”.
- Erziehung vorVerdun?41Drama von Egon Günther mit Carl Heinz Choynski und Axel Dietrich.
In der Schlacht vor Verdun und dem erbitterten Kampf um das Fort Douaumont an der Westfront erlebt der junge Schriftsteller Werner Bertin im Kriegsjahr 1916/17 seine Erziehung vor Verdun.
Der Schriftsteller Werner Bertin (Klaus Piontek) aus Potsdam ist Schipper, ein Armierungssoldat ohne Waffen, im Bataillon von Hauptmann Niggel (Milan Neela) an der Westfront vor Verdun. Die Kämpfe halten unvermindert an, besonders erbittert wird die französische Festung Douaumont umkämpft. Die Verluste auf beiden Seiten werden von Tag zu Tag größer.
Bertin zieht sich den Zorn des Kompaniechefs zu, als er einen französischen Kriegsgefangenen aus seinem Kochgeschirr Wasser trinken lässt. Die Strafe für diesen Akt der Menschlichkeit, ist die Verlegung der Gruppe an die vorderste Front zum Flottmachen von Geschützen. Der Zufall führt ihn mit dem Unteroffizier Christoph Kroysing (Uwe Kockisch) zusammen, der ihn bittet, einen Brief an seinen einflussreichen Onkel seiner Frau mitzuschicken, den sie weiter leiten soll. Kroysing hat darin Unteroffiziere des Missbrauchs an der Kompanieverpflegung beschuldigt. Einmal war sein Brief schon abgefangen worden.
Arrest, drohendes Kriegsgericht und die Abkommandierung an den gefährlichsten Frontabschnitt waren die Folge. Ein Tag nach diesem Gespräch ist der Unteroffizier tot. Von Kriegskameraden bekommt Bertin den blutverschmierten Brief, den er am Totenbett dessen Bruder, Leutnant Eberhard Kroysing (Benjamin Besson), übergibt.
Noch ahnt Bertin nicht, welche Folgen das auch für ihn haben wird. Der Leutnant will, koste es, was es wolle, gegen Niggel Anklage wegen vorsätzlicher Tötung erheben. Dazu braucht er Bertins Hilfe. Kroysing fordert das Schipperbataillon des Hauptmanns als Verstärkung für die Front an, so hat er beide in seiner unmittelbaren Nähe.
Im Grauen des Kriegsgetümmels macht Bertin auch die Bekanntschaft der Schipper Wilhelm Pahl (Dietmar Richter-Reinick) und Karl Lebehde (Jürgen Hentsch). Der Setzer und der Gastwirt machen aus ihrer Antikriegshaltung keinen Hehl; von dem Schriftsteller, der keine Position beziehen will, halten sie nicht viel. Doch Bertins Denken und Fühlen beginnt sich unter ihrem Einfluss und dem gnadenlosen Feuer vor Verdun zu verändern…
“Erziehung vor Verdun” ist Arnold Zweigs große Anklage gegen den Krieg und Bestandteil seines Romanzyklus “Der große Krieg der weißen Männer”. Seltenes Dokumentarfilmmaterial ist mit der Spielhandlung verknüpft und vermittelt eine erschütternd authentische Wiedergabe der Menschen- und Materialschlacht eines Krieges.
- Des TeufelsAdvokat?41Drama von Guy Green mit John Mills und Paola Pitagora.
Der todkranke Monsignore Blaise Meredith wird vom Vatikan in ein einsames italienisches Bergdorf geschickt, um das Geheimnis um Giacomo Nerone aufzuklären: Dieser Mann soll im letzten Kriegsjahr erstaunliche Werke der Nächstenliebe, ja sogar wahre Wunder der Heilung vollbracht haben, bis er von Partisanen als Verräter erschossen wurde. Die Bewohner des Dorfes verehren Nerone seitdem als Heiligen, verachten aber zutiefst die Frau, die er liebte. Bei seinen Nachforschungen stößt Meredith auf eine Reihe von Dorfbewohnern, die in das Schicksal des Getöteten verstrickt sind: Aldo Meyer, ein vor den Faschisten geflüchteter jüdischer Arzt; Nina Sanduzzi, Nerones Geliebte und Mutter seines Sohnes; die Contessa de Sanctis, deren Liebe zu Nerone nicht erwidert wurde; und der homosexuelle Maler Nicholas Black, der Nerones Sohn Paolo verführen wollte. In langen Gesprächen mit jedem einzelnen erfährt Meredith nach und nach die Wahrheit über Leben und Tod des Giacomo Nerone.
- Tatort: Die Rechnung wirdnachgereicht?2Drama von Fritz Umgelter mit Klaus Höhne und Gunther Beth.
In dem Tatort: Die Rechnung wird nachgereicht versucht Kommissar Konrad eine vor Jahren versteckte Millionenbeute ausfindig zu machen.