Die meist vorgemerkten Filme von 2009
- Comics ziehen in denKrieg?Dokumentarfilm von Mark Daniels.
Die mediale Darstellung von Kriegen gleicht in den letzten Jahren immer mehr einer Inszenierung, durch Satellitenübertragungen und Internet scheint der Zuschauer live am Geschehen beteiligt zu sein. Seit fast hundert Jahren entfliehen vor allem jüngere Leser mit bunten und meist billig gedruckten Comicbildern in fantastische unerreichbare Welten. In diesem Universum der Allmacht lassen sich die Ohnmachtsgefühle des Alltags leicht vergessen. Hier scheint alles möglich, Machtfantasien strotzen vor Gewalt, und meist gewinnt das Gute. Aber Gewalt in einem Comic hat keine Konsequenzen. Was, wenn der Comiczeichner selbst in den Krieg zieht? Wo uns Hunderte Fernsehsender rund um die Uhr mit Nachrichten von den Kriegsschauplätzen versorgen, Satellitenübertragungen und Tausende Websites ständig mit neuen Informationen in Atem halten, hat sich der Comic, den wir so gut zu kennen glaubten, zu einem dokumentarischen Medium entwickelt, das das menschliche Drama des Krieges verstehen möchte. Ist der Comic also eine neue journalistische Form? Das Genre ist neu und kann als ein Kampf gegen die mediale Bilder- und Newsflut verstanden werden, mit einem geschärften Blick für die Wahrheit jenseits digitaler Pixel. Wie schaffen es die Zeichner, sich der wohl schrecklichsten aller menschlichen Erfahrungen mit dem Zeichenstift zu nähern? Welche journalistischen, ästhetischen und politischen Fragestellungen entwickeln sie daraus? In Mark Daniels Film begegnet man den wichtigsten Künstlern, die für dieses Genre "dokumentarischer Comics" stehen: Joe Sacco, Joe Kubert und Marjane Satrapi. Sie übersetzen ihre schmerzlichen Erfahrungen in eindrückliche, manchmal erschütternde, oft aber wohltuend menschliche Worte und Bilder.
- 1$ für 1Leben?Dokumentarfilm von Frédéric Laffont.
Der Dokumentarfilm stellt die Arbeit der Organisation "Drugs for Neglected Diseases Initiative" vor, die sich dem Kampf gegen den Status quo verschrieben hat: Die Vernachlässigung von Malaria, Tuberkulose und vielen anderen Krankheiten. Wörter können die harte Wirklichkeit verschleiern. So macht der Begriff "vernachlässigte Tropenkrankheiten" nicht deutlich, dass diese Krankheiten ohne Behandlung tödlich sind. "Tropisch" bedeutet weit entfernt von der westlichen Zivilisation. "Vernachlässigt" bedeutet, dass Erforschung, Produktion und Vertrieb von Medikamenten zur Bekämpfung dieser Krankheiten lange versäumt wurden. "Vernachlässigte Tropenkrankheiten" wie Malaria, Tuberkulose, Schlafkrankheit, Chagas-Krankheit und Leishmaniose suchen jeden sechsten Erdbewohner heim, das sind eine Milliarde Menschen. Man sollte also besser von vernachlässigten Menschen als von vernachlässigten Krankheiten sprechen. Die Non-Profit-Organisation "Drugs for Neglected Diseases Initiative" (DNDi/Initiative für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten) wurde 2003 von fortschrittlichen Forschungs- und Gesundheitsinstitutionen zusammen mit der internationalen Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" gegründet. Die DNDi hat dafür gesorgt, dass für die Ärmsten dieser Welt Medikamente gegen Krankheiten erforscht und entwickelt werden, die von der Pharma-Industrie bislang vernachlässigt wurden. In knapp einem Jahrzehnt wurden große Fortschritte erzielt. Inzwischen setzen Staatschefs die vernachlässigten Krankheiten auf die Tagesordnung. DNDi hat Hunderte von Partnerschaften geschlossen, auch mit Medikamentenherstellern. Dieselben Pharmariesen, die den Zugang zu den Medikamenten beschränken wollten, sind heute Partner im Kampf gegen die vernachlässigten Krankheiten. Im Rahmen von DNDi funktioniert eine nicht am Profit, sondern an der Heilung der Kranken orientierte Zusammenarbeit. In Afrika wurden inzwischen mehr als 20 Millionen Menschen mit einem neuen Anti-Malaria-Medikament behandelt, bald sollen es 50 Millionen sein. Die Behandlungen kosten einen Dollar für einen Erwachsenen und die Hälfte für ein Kind. Im 40. Stock eines wieder aufgebauten Hochhauses in der New Yorker Greenwich Street - mit Blick auf "Ground Zero" - versammelt DNDi seine Partner, um weitere zukunftsweisende Projekte zu entwickeln.
- Engel undDämonBE (2009)?von Gerlando Infuso.
Prinzessin RoBERT erwacht in einem Raum voller ausgestopfter Tiere, ein Gewehr in den Händen. Blut tropft von der Decke. Hat sie all diese Tiere umgebracht? Ein Musikvideo voll morbider Poesie.
- FoodDesign?Dokumentarfilm von Martin Hablesreiter und Sonja Stummerer.
Warum lieben Menschen Mozartkugeln, Fischstäbchen, zweistielige Eislutscher, Überraschungseier und die breite Palette der italienischen Nudeln in all ihrer schier unerschöpflichen Formenvielfalt? Im Zeitalter der weltweiten Industrialisierung wird der äußeren Form der in Massenproduktion hergestellten Lebensmittel ein enormes Maß an Marktforschung, Entwicklungsaufwand und technischem Know-how gewidmet. "Food Design" ist ein wesentlicher Bestandteil unserer zeitgenössischen Kultur. Die Dokumentation erzählt vom Tüfteln der Food Designer an Form, Farbe und sogar Klang ihrer Produkte und vom zuweilen seltsamen Verhältnis des Menschen zu den Nahrungsmitteln, zur Natur und zu sich selbst.
- Petropolis(2009)?von Peter Mettler.
Im kanadischen Bundesstaat Alberta liegt das größte oberirdische Erdölvorkommen der Welt. Im Tagebau werden Ölsande abgebaut, um Bitumen zu gewinnen. Doch um daraus ein Barrel Öl herzustellen, werden 80 Kilogramm Treibhausgase produziert. Der Dokumentarfilm von Filmemacher Peter Mettler – fast durchgängig aus der Vogelperspektive aufgenommen – ist filmische Anklage einer beispiellosen Umweltsünde.
- Shadowheart - DerKopfgeldjäger3.24Drama von Dean Alioto mit Angus MacFadyen und Justin Ament.
Als Junge erlebte er mit, wie sein Vater, ein Prediger, ermordet wurde. Als Soldat wurde er Zeuge der Gräuel des Krieges. Als Kopfgeldjäger kehrt er in seine Heimatstadt Legend zurück, um mit dem Mann abzurechnen, der ihm seine Kindheit raubte: Will Tunney. Doch James Conners gerät in einen Hinterhalt und wird zurückgelassen - scheinbar tot. Die Indianer nehmen sich seiner an und kümmern sich um ihn. Conners, der ein Leben lang von Rache geträumt hat, lernt nun eine neue Welt kennen, die ihn zwingt zu wählen - Zwischen seiner Gier nach Rache und seinem Wunsch nach Erlösung. Wofür wird sich Shadowheart, wie die Navajos ihn nun nennen, entscheiden?
- Sylvie Guillem - Tanz auf demVulkan?Dokumentarfilm von Françoise Ha Van Kern.
"Die Solotänzerin Sylvie Guillem sagt oft, eine sonderbare Kraft treibe sie an, die stärker als sie selbst sei: 'Ich fühle mich immer von dem angezogen, was ich nicht kenne. Dann fürchte ich mich und hasse meine Angst, aber ich muss einfach loslaufen!' Dieser unbezwingbare Drang nach dem Unbekannten, gepaart mit der panischen Angst vor dem Versagen, stehen im Mittelpunkt von Françoise Ha Van Kerns Film 'Sylvie Guillem: Tanz auf dem Vulkan'. Was treibt die weltweit bekannte und geschätzte Tänzerin, die wie ein Rockstar umjubelte Tänzerin an, mit über 40 Jahren so viel zu riskieren? Um diese Frage kreist der Film", so der Autor der vorliegenden Dokumentation, Dominique Frétard. Seit 2003 widmet sich die Primaballerina, die als eine der berühmtesten Tänzerinnen der Welt gilt, mit sichtlichem Vergnügen zusätzlich dem Tanztheater und dem Gesang und machte sich auch als Choreographin einen Namen. Ihre Partner sind die beiden Shootingstars der britischen Tanzszene, Russell Maliphant und Akram Khan, sowie der kanadische Theaterregisseur Robert Lepage. Der Film zeigt unter anderem die Proben an "Eonnagata" (2009) in Kanada, einer Kreation von und mit Sylvie Guillem, Robert Lepage und Russell Maliphant, die im Rahmen von "Spielzeit Europa" 2009 in Berlin ihre Deutschlandpremiere feierte. Außerdem sind Ausschnitte aus den Stücken "Push" von Russell Maliphant, "Bolero" von Maurice Béjart, "Schwanensee" sowie aus "Sacred Monsters" von Akram Khan zu sehen, in dem sich orientalische Tradition und westliche Tanztechnik begegnen. Mit 40 Jahren ist Sylvie Guillem mit Feuereifer und Staunen dabei, Neues zu erkunden und zu entdecken. Unverkennbar sind ihr Wunsch und ihre Freude, sich ständig zu übertreffen und infrage zu stellen.
- Il Diavolo: Mein venezianischerFreund(2009)?von Christian Rischert.
Wenn für den Dichter Francesco Petrarca das Venedig des 14. Jahrhunderts noch eine Zufluchtsstätte und Herberge des Friedens war, so ist Venedig heute ein vom Tourismus belagertes, wenngleich auch faszinierendes Museum, in dem die verbliebenen Einwohner sich nur noch als Staffage fühlen. Dennoch beeindrucken die Venezianern durch ihre noble Lebenshaltung und ihre Fähigkeit zum glücklichen Leben. Einer von ihnen ist der Maler und Fischer Carlo Memo, genannt “Il Diavolo”.
- Rufus Wainwright: PrimaDonna(2009)?von George Scott.
Rufus Wainwright ist ein außergewöhnlicher Sänger und Komponist von anspruchsvoller Popmusik, der auch die Lyrik der letzten Jahrzehnte in seine Texte einfließen lässt. Elton John nennt ihn den “besten Songschreiber der Welt”.
- Cash &Marry(2009)?von Atanas Georgiev.
Marko und Atanas sind zwei Freunde, deren Leben so einfach sein könnte, hätten sie nicht ein kleines Problem. Sie wollen einen EU-Pass. Dafür sind sie bereit, fast alles zu tun – sogar eine Braut zu kaufen. Mit nichts als ein bisschen Optimismus und 7.000 Euro in der Tasche machen sie sich auf den Weg, die Frau ihrer Träume zu finden. Eine, die bereit ist, für Geld vor den Altar zu treten…
- Wilde Zeiten inShanghai?Dokumentarfilm von Olivier Horn und Anne Riegel.
Anhand von vielen Medien wie z. B. Texten des bekannten französischen Reporters Albert Londres und Spaziergängen im heutigen Shanghai zeichnet der Dokumentarfilm das Porträt einer Welt, die die westliche Welt nach wie vor fasziniert. Shanghai in den 30er Jahren: Geld, Korruption, Glücksspiel, Prostitution, Drogenhandel und Abenteurertum bestimmen das Leben in der chinesischen Hafenstadt. Händler und Bankiers sind die Drahtzieher. Den Opiumhandel kontrollieren die chinesischen Triaden, deren Einfluss so weit reicht, dass sie Häuser in den ausländischen Konzessionen - den unter dem Recht des jeweiligen Auslandes stehenden Regionen - besitzen. Anfang 1932 bricht der erste japanisch-chinesische Krieg aus, bei dem es zur ersten Schlacht um Shanghai kommt. Der Westen fühlt sich durch die weiter gewachsene Stärke der Triaden bedroht. Und der von Japan ausgelöste Krieg erweist sich als Vorspiel zu einer Neuordnung der Machtverhältnisse. Während des Krieges kehrt der französische Auslandskorrespondent Albert Londres, der bereits 1924 in Shanghai gearbeitet hat, in die Stadt zurück und berichtet über die Lage in Shanghai. Er schreibt dort eine Reportage, die leider nie in einer Zeitung erscheint, da der Dampfer, mit dem sich Londres auf der Heimfahrt nach Frankreich befindet, ausbrennt und der Albert Londres wie auch sein Text den Flammen zum Opfer fallen.
- Das PhänomenLoliszwili(2009)?von Vita Zelakeviciute.
Lena Loliszwili ist eine umstrittene Frau. In der Sowjetunion wurde die Heilerin von Wissenschaftlern verehrt, in Polen, Litauen und in der Ukraine ist sie heute als das “Phänomen Loliszwili” berühmt. Sie gilt als Heilerin mit besonderer Gabe, die Menschen mit schweren Erkrankungen zur Gesundung verhelfen kann. Doch ein Teil der katholischen Kirche sieht sie als Scharlatanin an. Die Regisseurin Vita Zelakeviciute begleitet die Heilerin auf ihren Reisen zu Patienten, Politikern und Priestern. Der Film wirft essenzielle Fragen zur Existenz übernatürlicher Kräfte und zum heutigen Glauben auf.
- Fissures?Drama von Hicham Ayouch mit Abdesselem Bounouacha und Noureddine Denoul.
In Tanger, der mysteriösen Stadt Marokko, hat das Schicksal eine Überraschung für drei Menschen bereit, denn hier laufen Abdelsellem, der gerade aus dem Gefängnis kommt, und sein bester Freund Noureddine der brasilianischen Schönheit Marcela über den Weg, was für alle drei in einer Liebesgeschichte endet.
- Verborgen inSchnuttenbach?Dokumentarfilm von Thomas Majewski.
Aus der 1998 erschienenen Dorfchronik erfährt der damals 24-jährige Filmemacher, was sich in seinem bayerischen Heimatdorf Schnuttenbach während des Zweiten Weltkriegs abgespielt hat. Das in der Nähe der Donau gelegene kleine Bauerndorf gewann in der Kriegsstrategie des Dritten Reiches immer mehr an Bedeutung. Der Film begleitet einen ehemaligen französischen Kriegsgefangenen und holländische Zwangsarbeiter auf ihrer letzten Reise nach Schnuttenbach, den Ort ihrer Vergangenheit. Berührend, anklagend, verletzt, zugleich aber mit viel Raum für Humor erlebt der Zuschauer die alten Männer beim Wiedersehen mit den alten Bäuerinnen.
- Der Tunnel vonSarajevo(2009)?von Michael Möller und Slavica Vlahovic.
Er war nur 90 cm breit, 1,60 m hoch und 800 m lang und rettete doch einer ganzen Stadt das Leben. Zum ersten Mal erzählt ein Dokumentarfilm die Geschichte des geheimen Tunnels von Sarajevo, der am längsten eingekesselten Stadt des 20. Jahrhunderts. Während der Belagerung der Stadt von 1992 bis 1996 wurde dieser schmale Tunnel unter dem Flughafenfeld zur Lebensader für über 300 000 Menschen.
- Die schönste Nebensache derWelt?1Dokumentarfilm von Tanja Bubbel.
Fußball ist in Deutschland Lebensanschauung, Tradition, manchmal auch Religion. Aber Fußball ist nicht gleich Fußball. Als Christa Kleinhans, Renate Bress, Anne Droste, Inge Kwast und Grete Eisleben in den 1950er Jahren spielten, hieß Frauenfußball noch Damenfußball und war offiziell vom DFB verboten - dennoch spielten sie erste Länderspiele in ausverkauften Stadien. Sabine Seidel und Gisela Liedemann sind zwei der Pionierinnen des ostdeutschen Frauenfußballs und waren in den 1970er Jahren bei Turbine Potsdam aktiv. Wegen ihrer Schußtechnik gilt Sabine Seidel bis heute als die beste Spielerin der DDR. Und Petra Landers aus Bochum war Mitglied der ersten offiziellen Frauen-Nationalmannschaft. Sie erhielt 1989 ein Kaffeeservice als DFB-Prämie für den Gewinn der Europameisterschaft. In diesem Film erzählen sie aus ihren bewegten und bewegenden Fußball-Leben, untermalt von vielen wunderbaren Fernseh-Berichterstattungen aus dem ost- und westdeutschen Fernsehen.
- Frösche &Kröten?Abenteuerfilm von Simone van Dusseldorp mit Nino den Brave und Whitney Franker.
Der sechsjährige Max eine wichtige Aufgabe: Er muss einen Froschlaich für seinen älteren Bruder finden. Zusammen mit seiner Freundin, dem Nachbarsmädchen Jesse, macht er sich auf einen abenteuerlichen Ausflug über Felder, Bauernhöfe und Wälder, bis sie am Haus seiner Großmutter angelangen. Dort gibt es nicht nur leckere Pfannkuchen, sondern auch die ersehnten Froscheier.
- On/Off: MarkStewart?Dokumentarfilm von Tøni Schifer mit Nick Cave.
Ende der 70er Jahre macht eine junge anarchische Band aus Bristol Furore: The Pop Group mit dem charismatischen Frontmann Mark Stewart. Sie gehören zu den einflussreichen Pionieren der Postpunkszene und feierten schnellen Erfolg mit "We are all prostitutes" oder "She's beyond good and evil". Als die Band sich 1980 auflöst schliesst sich Mark Stewart der On-U-Sound Crew an und widmete sich der Solokarriere mit seiner Begleitband "The Maffia" mit der Rhythm Section der Sugarhill Gang: Doug Wimbish, Skip McDonald und Keith Leblanc, sowie Adrian Sherwood an den Reglern. Der ungewöhnliche Mix aus Funk, Dub, Electro und Noise hat zahlreiche Bands und Musiker nachhaltig inspiriert.
- Los caminos de lamemoria?Dokumentarfilm von José Luis Peñafuerte.
Im Jahr 2005 war der 30. Todestag des ehemaligen spanischen Diktators Franco. Die Ereignisse unter seiner Diktatur wurden lange Zeit unter einem Mantel des Schweigens versteckt, bis im Jahr 2007 ein neues Gesetz erlassen wurde, mit dem die spanische Regierung die Geschichte enthüllen, viele Tausende von Opfern des Franco-Regimes finden und entschädigen will, außerdem soll auf diese Weise ein abschreckendes historisches Andenken an die schlimmen Verbrechen dieser Zeit errichtet werden.
- Filhos de João. O Admirável Mundo NovoBaiano(2009) | Dokumentarfilm?Dokumentarfilm von Henrique Dantas.
Der Dokumentarfilm folgt der revolutionären Band “Os Novos Baianos”, die in den 1970ern, stark beeinflusst von João Gilberto, die brasilianische Popmusik neu definierte.
- Boarischpilgern?Komödie von Erik Grun mit Wolfgang Berger und Peter Leitner.
Boarisch pilgern erzählt die Geschichte, von drei übergewichtigen Männern, die sich unabhängig voneinander entschließen in eine Abnehmklinik zu gehen. Dort bemerken sie, daß nicht alles nach so läuft wie gewünscht. Kurzerhand entschließen sich die drei "Neufreunde" auf eine andere Art und Weise abzuspecken. Eine Pilgerreise nach Altötting soll die überschüssigen Pfunde entfernen. Der zwangsbeurlaubte Radiomoderator Girgl der Angestellte Walter und der Staubsaugervertreter Rüdiger der dem Erfolg erfolglos nachrennt machen sich auf den Weg. Leider entgleitet diese Wallfahrt, da sie einem Pfarrer unwißenderweise Geld stehlen dass ihm aber selbst gar nicht gehört. Ein weiterer Nebenstrang der Geschichte ist, dass Girgl seinem Chef die zwei neugefundenen Freunde als pilgernde urbayerische Eremiten aus dem bayerischen Wald und somit als Top- Story für den Sender verkauft.Ein Wettlauf zwischen Pfarrer und Presse gegen unsere drei Hauptdarsteller beginnt.
- Commissariat?Dokumentarfilm von Ilan Klipper und Virgil Vernier.
In diesem Film begleiten die Filmemacher Ilan Klipper und Virgil Vernier über einen Zeitraum von drei Monaten die Polizisten eines kleinen Polizeireviers bei ihrer Arbeit. Das Polizeirevier ist hier ein wichtiger Verbindungspunkt zwischen Polizisten und der Bevölkerung.
- Der Mann imWald?1Dokumentarfilm von Antoine Boutet.
In einem Wald im französischen Departement Lot lebt ein Einsiedler. Ähnlich wie Sisyphus, gräbt er seit 30 Jahren unterirdische Gänge tief in die Erde hinein und schmückt die Wände mit archaisch anmutenden Felsgravierungen. Sie sollen eine bevorstehende globale Katastrophe überstehen und den kommenden Generationen Zeugnis und Lehre sein. Seine zweite Leidenschaft sind zwei alte Kassettenrekorder, mit denen er Radiosendungen beziehungsweise seine eigenen Kommentare zur Zukunft der Menschheit aufnimmt. Seine alarmierenden Botschaften über das Ende der Welt, sei es in Form von Tonaufnahmen oder Felsgravierungen, erinnern aufgrund ihrer Primitivität an "Art brut" und wegen ihrer Radikalität an Artaud oder Beckett. Der Dokumentarfilm von Antoine Boutet begleitet diesen rastlosen Höhlenmenschen am Rande der modernen Gesellschaft, der vom menschlichen Elend und dem Verlust einer idealen Welt umgetrieben wird.
- Der Raketenmann Wernher vonBraun?1Dokumentarfilm von Dirk Kämper und Peter Claridge.
Wernher von Braun gilt als "Vater des Mondflugs". Es war eine der großen Karrieren des vergangenen Jahrhunderts, deren dunkle Schatten erst allmählich sichtbar wurden. Er hatte schon als Jugendlicher Interesse an explosiven Stoffen und Feuerwerksraketen und träumte von Flügen ins All. 1969 ging die Vision des Wernher von Braun in Erfüllung, der erste Mensch setzte seinen Fuß auf den Erdtrabanten. Von Braun gilt als "Vater des Mondflugs", als "Kolumbus des Weltalls". Es war eine der großen Karrieren des vergangenen Jahrhunderts, deren dunkle Schatten erst allmählich sichtbar wurden. In Hitlers Vernichtungskrieg baute der begnadete Techniker "Vergeltungswaffen": Von Braun war federführend bei der Konstruktion der sogenannten V2 in Peenemünde auf Usedom. Die Rakete sollte die Wende bringen, als der Untergang des "Dritten Reiches" längst schon offenkundig war. Dem NS-Regime war von Braun als junger Ingenieur, der vor allem an die Verwirklichung seiner Pläne dachte, sehr willkommen. Als Hitler an die Macht kam, war er gerade 20 Jahre alt. Der von vielen Menschen seiner Umgebung als "Sunnyboy" Beschriebene träumte weiter vom Flug ins All, doch auf dem Weg dorthin paktierte er mit den Militärs. Er wusste mit seinen Pfunden zu wuchern. Als geschickter Manager spielte er die Waffengattungen gegeneinander aus und erlangte dadurch enorme Geld- und Materialressourcen. Bei Kriegsende stellte sich von Braun mit seinen engsten Mitarbeitern den Amerikanern, die an dem Wissen der Raketenbauer sehr interessiert waren und keine allzu unbequemen Fragen stellten. Braun wurde in den USA zu einem entscheidenden Protagonisten des US-Raumfahrt- und Mondlandeprogramms. Der emigrierte Raketenmann entwickelte mit seinem Team die legendäre Saturn-V-Rakete - mit ihr flogen die Apollo-11-Astronauten zum Mond.
- Zanzibar SoccerQueens?Dokumentarfilm von Florence Ayisi.
Die geschlechterübergreifende Fußballleidenschaft fordert das traditionelle Frauenbild der vorrangig muslimischen Gesellschaft Sansibars heraus: Zanzibar Soccer Queens ist ein provokatives, zeitgemäßes Porträt der Women Fighters, eines Teams durchsetzungsfähiger Frauen, die entschlossen sind, ihr Leben durch den Fußball zu verbessern und neue Identitäten zu behaupten. Es gelingt ihnen, trotz Widerständen und beschränkten Mitteln das Spiel zu spielen, das sie lieben. Ihre Durchsetzungsfähigkeit zeigt, dass sich die Zeiten auch auf der entlegenen Insel im Osten Afrikas ändern. Zanzibar Soccer Queens berichtet von persönlichen Geschichten der Hoffnung, von zerstörten Träumen und Selbstbestimmung, von Freundschaft und Selbstvertrauen, das durch den Fußball geschaffen wird. Die Geschichten eröffnen einzigartige Einblicke in Leben und Erfahrungen von Frauen im heutigen Afrika, die Leidenschaft für Fußball wird zum Ausdruck des Verlangens nach Freiheit und der Lust am Leben. Fußballspielen ist die treibende Kraft für persönliche Veränderung und stößt die Tür auf für neue Erfahrungen.