7 Comedy-Göttinnen, die im Kino für Lacher sorgen

05.07.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Taffe Mädels
Fox
Taffe Mädels
18
18
Seit gestern lehren die Taffen Mädels Sandra Bullock und Melissa McCarthy ein Drogenkartell das Fürchten und uns das Lachen. Deswegen haben wir in der Filmgeschichte gegraben und sieben überaus unterhaltsame Damen zu Tage gefördert, die sich vor allem in Komödien hervorgetan haben.

Es gibt kaum unterhaltsamere Recherchegebiete als die Geschichte der Filmkomödie. Doch auf der Suche nach den großen und kleinen Damen der Komödienunterhaltung stießen wir schnell auf Hindernisse. Bekanntlich bereichert gerade im US-Fernsehen eine vielversprechende Generation von Comediennes die Serienlandschaft, darunter Namen wie Amy Poehler, Tina Fey und Julia Louis-Dreyfus. Doch wie sieht es auf der großen Leinwand aus? Durchforsten wir Listen mit den besten Komödien aller Zeiten, dann führt an großen Namen wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, Peter Sellers oder Jacques Tati kein Weg vorbei. Rar gesät sind dagegen die Schauspielerinnen, die sich überwiegend in Komödien einen Namen machten und zwar nicht nur als Romantic Comedy-Grinsekatze.

Seit Donnerstag läuft Taffe Mädels in den deutschen Kinos, der mit Melissa McCarthy eine waschechte Komikerin zu bieten hat, die es sich im Kino gerade so richtig bequem macht. Wir blicken deswegen auf sieben urkomische Damen, die einen große Hollywood-Stars, die anderen Geheimtipps, die mit ihrem Körpereinsatz oder losem Mundwerk die Lachmuskeln der Zuschauer strapazieren.

Ossi Oswalda – Lubitschs Stummfilmdiva
1947 verstarb Ossi Oswalda verarmt in Prag. Dabei gehörte die 1897 geborene Schauspielerin zu den größten Stars der Stummfilmzeit. Unter der Regie von Ernst Lubitsch etablierte sich Ossi Oswalda nach dem Ersten Weltkrieg als Filmkomikerin, Die “deutsche Mary Pickford” gab den übermütigen Backfisch, der sich gegen jede (männliche) Fremdbestimmung auflehnt und verkörperte damit das Gegenteil der hörigen Hausfrau. Zu ihren besten Arbeiten mit Ernst Lubitsch zählt Ich möchte kein Mann sein von 1918, der Ossi Oswaldas frechen Heldinnentypus perfekt einfängt. Bis zum Ende der 1920er Jahre war die gerade auch mimisch begabte Ossi Oswalds als Berliner Girl im Kino zu sehen. Der Tonfilm setze ihrer Karriere allerdings ein Ende.

Jenny Jugo – Ufa-Star über Umwege
Jenny Jugo glänzte nicht nur mit einem bezaubernden Vornamen. Die 1904 geborene Österreicherin machte zunächst in kleineren Parts in Ufa-Stummfilmen auf sich aufmerksam, bevor sie bei Phoebus-Film ihren Durchbruch feierte, der ihr wieder ein Engagement bei der Ufa bescherte. In der Sozialsatire Die Hose wurde Jugo zum Star und sie erhielt sich diesen Status auch im Tonfilmzeitalter. Ihr Rollentypus: das kokette Liebchen von halbseidener Moral, das seine gesellschaftliches Randgruppendasein mit viel Eleganz und der unstillbaren Sehnsucht nach einem besseren Leben kompensiert. Jenny Jugo ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Eine ihrer letzten Filmrollen war die der Prinzessin Ulrike von Brandenburg im Lustspiel Königskinder von Helmut Käutner.

Claudette Colbert – Die Screwball-Queen
“Ich habe gerade den schlimmsten Film auf der Welt abgedreht”, schrieb Claudette Colbert über Es geschah in einer Nacht, für den sie später den Oscar als Beste Hauptdarstellerin einfahren sollte. Mit Regisseur Frank Capra geriet Claudette Colbert aneinander, doch auch er wusste das Screwball-Talent, das da vor ihm stand, zu schätzen. Kein Wunder also, dass Claudette Colbert, die einer der populärsten Hollywood-Stars ihrer Zeit wurde, erst im Tonfilm ihr wahres Talent zeigte. Vom Broadway kommend, lagen ihr die fixen Dialoggefechte im Blut, die von Filmemachern wie Preston Sturges, Ernst Lubitsch und George Cukor eingefangen wurden. Es geschah in einer Nacht ist bis heute übrigens eine der wenigen Komödien, die in allen wichtigen Oscar-Kategorien ausgezeichnet wurde. Die Fehleinschätzung sei Claudette Colbert verziehen.

Carole Lombard – Eine viel zu kurze Karriere
Carole Lombard gehört zur selben Schauspielergeneration wie Claudette Colbert und auch sie sorgte in den Screwball-Komödien des klassischen Hollywood-Kinos für Schenkelklopfer. Nach ersten Hauptrollen in Stummfilmen ließ der große Ruhm bis 1934 auf sich warten, als Howard Hawks Lombard in der Comedy Napoleon vom Broadway mit John Barrymore besetzte. Danach ging es mit Mein Mann Godfrey und Denen ist nichts heilig erst richtig los. 1937 war Carole Lombard die bestbezahlte Schauspielerin in Hollywood und obwohl sie danach versuchte, in ernsteren Rollen zu punkten, bleibt sie mit ihrem blitzschnellen Mundwerk und den expressiven Zügen als Komödien-Star in Erinnerung. Ihr Talent unterstrich auch der Lubitsch-Klassiker Sein oder Nichtsein; ihr letzter Film. Carole Lombard starb 1942 während einer Werbetour für Kriegsanleihen bei einem Flugzeugabsturz.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News