7 Dinge, die wir von Gotham erwarten

Gotham war schon häufig Schauplatz verschiedenster Verbrechen und außergewöhnlicher Ereignisse. Ein Sündenpfuhl, der von Korruption durchzogen ist und in dem der blanke Wahnsinn um sich greift. Ein wahres Paradies also für gewiefte Schurken wie den gnadenlosen Pinguin oder den rätselhaften Riddler, die im heutigen Gotham ihr Unwesen treiben. Doch wie konnte es überhaupt soweit kommen? Mit genau dieser Frage beschäftigt sich ab morgen die Serie Gotham, welche den Ursprung der ikonischen Charaktere des DC-Universums erläutern will. Dabei soll es sich allerdings um mehr als eine simple Origin-Geschichte handeln. Im Fokus steht der junge Jim Gordon, der gerade seine Karriere beim Gotham City Police Department beginnt. Konfrontiert mit der aufsteigenden Banditin Fish Mooney findet sich Gordon schnell in einem Kampf mit ungewissem Ausgang wieder. 

Gotham hat also durchaus hohe Ambitionen und wird von Fans der Comics bereits hitzig diskutiert. Und auch wir haben eine gewisse Vorstellung davon, was wir uns von der Serie erwarten und erhoffen. 

Thimmo erwartet den Joker
Seit der legendären Vorstellung Heath Ledgers lässt mich diese Figur nicht mehr los. Wie es dazu gekommen ist, dass der Joker so ist, wie er ist, ist mindestens ebenso spannend wie der Aufstieg des Fledermausmanns selbst. Der verantwortliche Sender FOX hat bereits angekündigt von Episode zu Episode Hinweise bzw. Teaser auf den Charakter des wahren Jokers zu geben. Zudem gibt es auch immer wieder kleine Fische: jede Folge ein neuer Joker-Charakter. Ich bin gespannt, wer am Ende das originale DC-Clownsgesicht tragen wird.

Clara erwartet Anarchie
Ich wünsche mir, dass es in Gotham nicht nur darum gehen wird, immer den nächsten Bösewicht aufzuhalten, und sei dieser noch so ausgefeilt dargestellt. Stattdessen wäre ich mehr als begeistert, wenn die Stadt ständig auf der Kippe zwischen halbwegs gewahrter Ordnung und purer Anarchie steht und dass diese Gefahr in allen Handlungen, allen Strategien und Denkweisen immer hindurchschimmert. Wenn die Oberschicht in ihren Gesprächen nicht nur herablassend und beiläufig von der Kriminalisierung redet und ansonsten in einer anderen Welt lebt, sondern die Angst in Gotham omnipräsent und greifbar wird.

Ines erwartet eine hochwertige Produktion
Bekanntlich verfügen Serien nicht über soviel Budget wie Hollywood-Blockbuster, insofern ist die Architektur immer irgendwie Fernsehen. Aber nachdem Game of Thrones bewiesen hat, dass auch Schlachten auf dem kleinen Bildschirm groß geschlagen werden können und TV-Drachen sich nicht schämen müssen, erwarte ich ein stylisches Gotham mit einer imposanten Architektur und einigen dunkel-dreckigen Ecken. Diverse Gadgets der so unterschiedlichen Figuren wären auch nicht schlecht.

Sebastian erwartet Glaubwürdigkeit
Die Filme Batman Forever und Batman & Robin wirkten in ihrer Inszenierung zu überdreht, zu knallbunt und streckenweise sogar albern. Aber auch den Vorgängern von Tim Burton war ihre Comic-Herkunft noch zu sehr anzumerken. Besser machte es dann für mich Christopher Nolan, der mit den letzten drei Beiträgen der Reihe einen realistischeren, aber auch düsteren Stil bevorzugte und damit den richtigen Ton traf. Die Stadt Gotham war plötzlich greifbarer und faszinierender, weil sie nun nicht einfach wie ein Ort aus einem Comic, sondern wie eine tatsächlich existierende Großstadt wirkte, in der Kriminalität zum Alltag gehört. Diese Wirkung würde ich mir auch für die Serie wünschen.

Jenny erwartet eigenständige Krimiunterhaltung
Außerordentlich groß sind meine Hoffnungen auf die Comic-Serien-Erlösung Gotham nicht. Das beste, was die Serie unter dem Dach eines Networks wie FOX versuchen kann, ist in meinen Augen das Bestreben nach Eigenständigkeit. Gotham sollte sich nicht im Schatten seiner großen Marke (Batman!) ausruhen, ein paar bekannte Namen aus dem Hut ziehen und sich mit dem Joker etwas dramaturgische Frischluft zuwedeln. Die idealen Vorbilder sind in diesem Zusammenhang Elementary von CBS und Hannibal von NBC: Es gilt, aus den Zutaten eines Franchise etwas Neues und doch Vertrautes zu schaffen. Etwas, das auf eigenen Füßen steht und ohne Hintergrundwissen genossen werden kann, aber durch Anspielungen einen Mehrwert für Fans bereitstellt. Mit Ben McKenzie und Donal Logue stehen der Serie ein aufsteigender Star und ein hervorragender Charakterdarsteller zur Verfügung. Fehlen nur noch Drehbücher, die ihren Talenten entgegenkommen.

Kevin erwartet Tiefgang und eine gelungene Einführung von Fish Mooney
Gerade das Batman-Universum wirkt im Gegensatz zu anderen DC-Welten nicht ganz so schrill und bietet viele starke Charaktere. Der Pinguin, Poison Ivy, Two-Face und mein persönlicher Favorit Edward Nigma, besser bekannt als The Riddler, sind allesamt Figuren, über die ich liebend gerne mehr erfahren möchte. Wichtig dabei ist mir vor allem, dass die Serie nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern wirklich Einblick in die verschiedenen Schicksale gewährt. Die Gefahr dabei ist natürlich, dass Gotham durch die schiere Anzahl der auftretenden Personen zu überladen wird und schlussendlich ins Belanglose abdriftet.  

Besonders gespannt bin ich aber auch auf Oberbösewicht Fish Mooney (Jada Pinkett Smith). Wenn ihr euch nun fragt, wer Fish Mooney überhaupt sein soll, liegt das nicht an mangelndem Comicwissen, sondern ganz einfach daran, dass die Figur extra für die Serie kreiert wurde und noch nicht aus der Vorlage bekannt ist - selbst für Comicleser also eine absolute Wundertüte. Damit sich die Figur dennoch erfolgreich unter den vielen bekannten Gesichtern etablieren kann, ist eine gute Einführung der Schlüssel. Bleibt zu hoffen das FOX dies nicht vergisst und ihr die benötigte Screentime einräumt, die der Charakter zur Entwicklung braucht.