7 Gründe, sich mit True Grit im Dreck zu wälzen

04.03.2011 - 08:50 Uhr
True Grit
Paramount Pictures
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Vor einer Woche startete der Western True Grit in unseren Kinos. Zwar ist der Film beim Oscar komplett leer ausgegangen, das soll uns aber nicht hindern, euch den Film wärmstens ans Herz zu legen.

Beim diesjährigen Oscar war True Grit 10x nominiert, erhalten hat der Western von den Coen-Brüdern letztlich keinen der kleinen Goldjungen. Das soll aber nicht abschreckend wirken: Ein Kinobesuch lohnt sich und wir haben 7 Gründe, sich mit True Grit im Dreck zu wälzen.

Grund 1: Ein Fest für Cineasten
Cineasten schauen anders, sie analysieren, entdecken Verbindungen, Hinweise, Rätsel. Mit dem Neo-Western True Grit haben die Coens wieder einen ihrer Cineasten-Filme gedreht, der vor Hinweisen aufs Western-Genre nur so strotzt. Wer sich in dem Genre auskennt, wird seine wahre Freude haben; Nicht-Kenner übrigens ebenso. Ein Vergleich von Der Marshal und True Grit ist besonders lohnend: Selten waren zwei Filme nach ein und demselben Buch so nah und doch so grundverschieden.

Grund 2: Ein feministischer Western
In der Regel sind es nicht die Frauen, die in Western besonders auftrumpfen. Hier ist das anders. Mattie (Hailee Steinfeld) wickelt die Macho-Westernhelden um den kleinen Finger. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um die Guten oder die Bösen handelt. Die 14-jährige ist die eigentliche Heldin und Sensation von True Grit.

Grund 3: Altmodisch und geradlinig
Hollywood will uns immer wieder gern mit modernem Schickschnack überzeugen. Schnelle extatische Schnitte oder kompliziert-komplexe Rückblenden usw. usf. suchen wir in True Grit umsonst. Das ist auch gut so, denn in einem Western haben sie nichts verloren. Hier gibt es dafür klassisches Kino, irgendwie altmodisch und überaus geradlinig. Die Wiedergeburt eines Genres könnt ihr erleben, allerdings in einer wunderbar dreckigen Version.

Grund 4: Mut zur Hässlichkeit
Blödsinnge Haartrachten, schlechte Zähne, dreckige Gesichter – nichts ist so schön in True Grit wie die Hässlichkeit. Den Oscar für die Beste Maske hat nicht Wolfman verdient, sondern dieser Film. So mancher Schauspieler ist kaum wieder zu erkennen und falls es mal einen Preis für die lächerlichsten Haarschnitte der Filmgeschichte gibt, dann gebührt sowieso den Coen-Brüdern die Krone.

Grund 5: Duke bleibt Duke & Dude bleibt Dude
Für alle Fans von Jeff Bridges ist True Grit ein Muss. Wieder kann der “alte” Mann beweisen, dass er immer besser wird. Mag die Geschichte auch manchmal etwas langatmig und geschwätzig daherkommen: Der Dude ist und bleibt Kult.

Grund 6: Schandmäuler leben hoch
In True Grit wird auf einander rumgehackt, dass sich die Balken biegen. Dabei ist es wieder das 14-jährige Mädchen, welches den Männern zeigt, wo der Haken hängt. Sie kann mit Wörtern um sich schießen … und trifft, im Gegensatz zu den Westernhelden. Und da Jeff Bridges das Fluchen in die Wiege gelegt wurde, sind so manche Dialog- und Schießduelle überaus sehenswert.

Grund 7: Gewalt ohne Schnörkel
Gewalt kommt – und das war schon immer ein Markenzeicher der Coens – direkt und ohne Schnörkel daher. Finger abgehackt, Zunge zerbissen oder Auge weggepickt: Der blutige Gewaltausbruch ist unvermittelt und völlig normal in die Geschichte integriert. Deshalb ist sie auch so schockiered.

Alles in allem ist True Grit seine Kinokarte wert, trotz der Oscar-Ignoranz der Academy.

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