Die Oscar-Verleihung 2011 war ein Fiasko ohne Überraschungen. Das glaubt auch der britische Guardian. In einem Artikel schlägt Hadley Freeman nun ein paar Tipps vor, mit denen die nächste Verleihung nicht in die Hose geht. Wir haben 7 für euch ausgewählt.
Tipp 7: Wenn ihr Songs habt, lasst sie von Sängern singen.
Gwyneth Paltrow machte nicht nur durch ihr Kleid (aus Alufolie?) und ihren braunen Teint auf sich aufmerksam. Ihr in einem falschen Südstaaten-Akzent gesungener Oscar-Song aus dem Film Country Strong kam nicht besonders gut an. Hadley Freeman jedenfalls rät: Nimm dir Gesangsstunden bei Ehemann und Coldplay-Sänger Chris Martin! Ob das hilft?
Tipp 6: Bitte mehr taktlose Cutaways!
Bei einem Cutaway sehen wir, wie die Verlierer ein verspanntes Grinsen aufsetzen, während der Sieger seinen Oscar entgegennimmt. Das wurde bei der Verleihung in der Nacht zum Montag viel zu wenig gemacht. Ein paar gute gab es aber: Annette Bening kurz vor den Tränen, als Natalie Portman ihr den Oscar wegschnappt. Der bedrohliche Blick von Harvey Weinstein, jedesmal wenn ein anderer Film als The King’s Speech – Die Rede des Königs gewinnt. Helena Bonham Carter, die ihrem Sitznachbar ein “Ich werde nicht gewinnen” zuflüstert.
Tipp 5: Reden wir doch mal über Kirk Douglas…
Den Aufritt von Kirk Douglas beschreibt Hadley Freeman als gönnerhaft aus Sicht der Academy. Sie stellt in Frage, ob es eine sinnvolle Ehrung seines Werks ist, den Altstar auf die Bühne zu schicken für eine Kategorie, mit der er nichts zu tun hat und ihn dann wohlwollend zu belächeln.
Tipp 4: Lasst Anne Hathaway nie wieder als Host auf die Bühne!
Bei diesem Punkt würde ich persönlich Freeman widersprechen, aber vielleicht seid ihr ja anderer Meinung. Der ständige Kleiderwechsel, die exaltierte Art und der Gesang von Anne Hathaway sind anscheinend nicht jedermanns Sache.
Tipp 3: Heuert stattdessen James Francos Oma an!
Die beste Interaktion der blutleeren Hosts mit dem Publikum kam schon recht früh. Da stand die Oma von James Franco unter den Zuschauern und gestand ihre Vorliebe für Marky Mark. Heraus kam einer der lustigsten Momente der eher langweiligen Nacht.
Tipp 2: Wenn ihr schon schlechte Hosts habt, erinnert die Leute nicht an die guten!
Mit dem Videoeinspieler zu Beginn, bei dem Anne Hathaway und James Franco durch die Kulissen von Inception und The Fighter stolpern, folgte die diesjährige Oscar-Verleihung einer Tradition, die Billy Crystal verfeinert hatte. Alles schön und gut. Doch spätestens als die früheren Gastgeber Crystal und Bob Hope auf der Bühne erschienen und lustiger waren, als die echten Hosts, war klar, dass hier etwas mächtig schief geht.
Tipp 1: Verratet nicht den Gewinner, bevor der Umschlag geöffnet wurde!
Als die zehn Nominierten für den Besten Film in einen Clip vorgestellt wurden, ragte einer seltsam offensichtlich heraus. Die Ausschnitte aus den Konkurrenten wurden mit der abschließenden Rede von Colin Firth aus The King’s Speech – Die Rede des Königs unterlegt. Das mag am Schnittplatz eine gute, weil dramatische, Idee gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt aber wich jegliche Spannung aus der Veranstaltung. Das Problem: Die Veranstalter hatten zuvor eine fatale Neuerung eingeführt. Der Preis für den Besten Regisseur wurde anders als sonst um die zwanzig Minuten vor dem Hauptpreis vergeben. Als Tom Hooper den Oscar dann entgegenahm, war frühzeitig klar, wer der Sieger des Abends werden würde.