Würden wir Andrew Garfield erstmals im Kampf gegen die CGI-Echse zu Gesicht bekommen? Das war die Frage, die sich auf dem weltweiten Sneak Peek-Event zu The Amazing Spider-Man, dem wir gestern im Cinemaxx am Potsdamer Platz beiwohnten, stellte. Tatsächlich bejahte sich diese Frage im Laufe des Abends. Die Moderatoren versicherten uns, dass es den zwei Minuten langen Trailer zu sehen geben würde, dazu eine live übertragene Anmoderation von Regisseur Marc Webb (500 Days of Summer), Andrew Garfield und Co. und oben drauf noch einen achtminütigen Clip, mit unterschiedlichen Szenen aus dem noch unfertigen Film. Wunderbar. Leider nur gab es Probleme mit der Satellitenübertragung, so dass wir auf die Anmoderation verzichten mussten. Das Wichtige aber, die Clips und den Trailer, bekamen wir dank der Kopien vor Ort glücklicherweise dennoch zu sehen. Vom Trailer könnt ihr euch hier nun selbst überzeugen.
Ihr erinnert euch sicher noch an den ersten Trailer zu The Amazing Spider-Man. Vor allem über den Tod von Peter Parkers Eltern erfuhren wir etwas und über die Tatsache, dass Spider-Man seine Superkräfte im neuen Film auf andere Weise erhalten wird. Sehr informativ war das noch nicht, besonders wegen der an das Videospiel Mirror’s Edge erinnernden Sequenz am Ende. Der neue Trailer zeigt uns ein wenig mehr von Emma Stone als Gwen Stacy, dem Love Interest von Peter Parker im neuen Spider-Man. Auch der Lizard zeigt sich nun in voller, bewegter Pracht. Gwen Stacys Vater bezeichnet Peter Parker als Vigilanten, will ihn festnehmen und schafft es sogar, diesen zu demaskieren. Dieser Trailer trägt definitiv mehr Informationen als der letzte und verrät ein paar Plot Points. Gestern im Kino durften wir auch die 3D-Effekte des neuen Spider-Man Teils begutachten, die im Trailer mit einer unaufdringlichen Dynamik durchaus überzeugen konnten.
Die zusätzliche Footage war allerdings nur in 2D, womit niemand von uns ein Problem hatte. Der Film ist noch nicht fertig und so sahen wir unfertige Effekte und an manchen Stellen auch Green Screens, was dem ganzen ein wenig B-Movie-Charme verlieh. Vor allem das Verhältnis von Peter Parker und Gwen Stacy wurde näher beleuchtet, die in einem längeren Teil des Clips schüchtern auf dem Schulflur flirteten. Wir sahen, wie Peter Parker von Flash Thompson, dem berühmten Schulschläger des Franchises, verprügelt wird. Und wie er, nachdem er im Labor von Dr. Curt Connors fast schon wie in Die Fliege seine Kräfte bekam, am nächsten Morgen beim Zähneputzen unabsichtlich das Bad auseinandernimmt. Auch seine ersten Touren als Spider-Man bekamen wir zu sehen und wie er auf der Golden Gate Bridge gegen die Echse kämpft und verzweifelt gegen den Menschen darauf appeliert.
Alles in allem stehe ich dem Trailer und dem gestern gezeigten Material ambivalent gegenüber. Marc Webb will Spider-Man erden und schafft das mit der Atmosphäre sicherlich auch. Aber Andrew Garfield wirkt nicht wie der schüchterne Nerd Peter Parker, den Tobey Maguire mit seinem treudoofen Blick noch auf die Leinwand bringen konnte, sondern wie ein typischer Skater-Typ, der daneben unter einer Haarspray-Obsession leidet. Dafür ist Martin Sheen als Onkel Ben umso köstlicher, wenn er zu Gwen Stacy sagt: Peter hat Sie auf seinem Computer.
Von der Action her unterschied sich das gezeigte Material auch nicht besonders von der Originaltrilogie und Rhys Ifans Darbietung als durch seine Behinderung vergrantelter Professor wollte wegen ihrer Übertriebenheit auch nicht so recht überzeugen. Aber schließlich handelt es sich hier noch nicht um das Endprodukt. In New York sagte Andrew Garfield, dass er natürlich kein Idiot sein wollte, natürlich nahm er die Rolle an. Für den nächsten Reboot wünsche er sich aber einen halb-hispanischen, halb-afrikanisch-amerikanischen Schauspieler. Eine Anspielung auf den Reboot der Ultimate Spider-Man Serie, bei der Peter Parker starb und durch einen schwarzen Jungen ersetzt wurde. Den Reboot würde ich wirklich auch gern auf der Leinwand sehen.
Was haltet ihr vom The Amazing Spider-Man Trailer?