Wir mussten nun wirklich keine Hellseher sein, um zu erahnen, wer wohl in der neusten American Horror Story -Folge mit dem verheißungsvollen Titel The Magical Delights of Stevie Nicks einen Gastauftritt haben würde. Die amerikanische Sängerin und Komponistin wird uns hier als mächtige Weiße Hexe präsentiert, die ihr Fangirl Misty Day (Lily Rabe) in helle Aufregung versetzt und mit ihrer Musik sogar die skrupellose Oberhexe Fiona (Jessica Lange) in Tränen ausbrechen lässt. Doch natürlich wird in der zehnten Episode der skurrilen Horrorserie nicht nur getanzt und gesungen, denn unsere Hexen lassen es sich wie immer nicht nehmen sich gegenseitig an die Kehle zu gehen oder das ein oder andere Neugeborene zu stehlen. Darüber hinaus wird mit der Präsentation von Papa Legba das wahrlich Böse als Antagonist eingeführt.
Was passiert: Nachdem ihr ganzer Voodoo-Clan vom Hexenjäger Hank niedergemetzelt wurde, hat Marie Laveau (Angela Bassett) Zuflucht im Hexenzirkel gefunden. Dort freundet sie sich auch prompt mit ihrer einstigen Erzfeindin Fiona an, deren Macht als Oberhexe mehr und mehr zu schwinden droht. Für die vermeintliche neue Supreme Misty Day hält Fiona heute eine kleine Überraschung bereit, denn sie hat Mistys Lieblingssängerin Stevie Nicks zu einem Besuch in den Zirkel eingeladen, um das ein oder andere Liedchen zu trällern. Doch Stevie singt und spielt nicht nur Klavier, sondern ist darüberhinaus noch eine mächtige Weiße Hexe, die Misty in einer überaus großzügigen Geste ihren wundersamen Schal (?!) schenkt. Unter den übrigen Junghexen baut sich derweil die ein oder andere Spannung, denn eigentlich will jeden von ihnen die neue Supreme sein. Und die Chancen sind an und für sich relativ ausgewogen, denn nach ihren Ableben und ihrer Auferstehung ist Madison (Emma Roberts) beispielsweise ihr Herzleiden losgeworden und ist mächtiger als je zuvor. Und auch Nan hat ihre Fähigkeiten des Gedankenlesens auf Gedankenkontrolle erweitern können, weshalb sie sich ebenfalls berechtigt fühlt auf das Amt der Oberhexe hoffen zu können.
Nach der Aufregung im Zirkel unternehmen Misty und Madison einen kleinen Spaziergang, bei dem sie eine mit Jazzmusik untermalte Beerdigung begleiten. Doch dieser kleine Ausflug verläuft alles andere als harmonisch: Wo Männer ihre Penislängen vergleichen, messen die beiden Hexen sich nun an ihren (teils neuen) Zauberkräften. Da wird hier ein Toter wieder zum Leben erweckt und dort eine Gruppe von Sargträgern eingefroren, nur um zu zeigen, wer die Stärkste ist. Doch auch wenn Misty eventuell eine mächtige Hexe ist, hat sie mit der Gerissenheit von Madison nicht gerechnet. Die trickst Misty nämlich kurzerhand aus und verfrachtet sie in einen nun leer stehenden Sarg, so dass sie von den fleißigen Helferlein bei lebendigem Leibe eingemauert wird. Zuvor konnte sich Madison noch den ach so wunderbaren Schal (immernoch: hä?!) aneignen, mit dem sie dann vergnügt von dannen tänzelt.
Im Zirkel haben die verbliebenen Hexen derweil andere Sorgen. Marie wird von der unheimlichen Erscheinung Papa Legba heimgesucht, eine Voodoo-Gestalt, der sie einst ihre Seele im Gegenzug für ihre Unsterblichkeit überlassen hat. Nun muss Marie für ihn jedoch jedes Jahr aufs Neue losziehen, und ein Neugeborenes zu stiebitzen. Ein Traum-Deal, denkt Oberhexe Fiona und ist sofort gewillt, ebenfalls einen Handel mit Papa Legba abzuschließen. Nach einer Nase Koks verweigert dieser jedoch ihr Angebot, weil Fiona gar keine Seele hat, die sie ihm überlassen könnte. Das ist eindeutig zu viel für Fiona, die fortan beschließt, alle im Zirkel um die Ecke zu bringen. Den Anfang macht die sonst so stille Nan, die Fiona gemeinsam mit Marie an ihrer Seite in der Badewanne ertränkt. So bekommt Papa Legba seine unschuldige Seele und Marie kann ihr geklautes Baby vorerst behalten. Doch eine lange Lebenserwartung wird es in diesem Hexenhaus nicht lange haben.