Auch Zombies sind reif für die Insel

06.05.2010 - 08:50 Uhr
Alan van Sprang in Survival of the Dead
Splendid Film
Alan van Sprang in Survival of the Dead
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Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Leinwand. Ab heute lässt Alt-Meister George A. Romero wieder die Untoten auf die Erde los.

Mit Survival of the Dead startet der inzwischen sechste Teil der Living Dead-Reihe in den deutschen Kinos. Vor über vierzig Jahren erfand George A. Romero den Zombiefilm quasi im Alleingang neu und bereitete seither Zuschauern wie Zensoren viele schlaflose Nächte. Nun will er es erneut wissen.

Kennern des vorangegangenen Diary of the Dead dürfte die Hauptfigur Sarge „Nicotine“ Crockett (Alan Van Sprang) bekannt vorkommen. Dort absolvierte er bereits einen räuberischen Kurzauftritt. Dieses Mal folgen wir Crockett und seinen Männern, die den Militärdienst desertiert haben, bis auf das vermeintlich zombiefreie Inselparadies Plum. In einer Videobotschaft lädt sie ein gewisser Patrick O’Flynn (Kenneth Welsh) dorthin ein. Vor Ort stossen sie aber auf eine alte Fehde zwischen den Familien O’Flynn und Muldoon, welche die Insel bewohnen. Im Angesicht der wachsenden Zahl wandelnder Toter haben deren Oberhäupter extrem unterschiedliche Ansichten darüber, wie der Bedrohung zu begegnen sei. Während O’Flynn die Zombies ein für alle Mal ins Jenseits befördert, hofft Seamus Muldoon (Richard Fitzpatrick), diese umerziehen zu können. Auferstandene Angehörige hält er in Ketten fest und will sie auf den Geschmack von Tierfleisch bringen. Natürlich läuft das alles auf einen großen Showdown hinaus.

Nach dem dokumentarischen Stil von Diary of the Dead stellt sich George A. Romero dieses Mal in die Tradition des Western-Genres. Beim Drehbuch seines sechsten Dead-Streifens ließ sich der Regisseur vom Klassiker Weites Land mit Gregory Peck und Charlton Heston inspirieren. An neuen Aspekten der Zombie-Apokalypse mangelt es also nicht, auch die Untoten haben erneut dazugelernt. Mittlerweile können sie Autos bedienen und sogar auf Pferden reiten. Unnötig zu erwähnen, dass dies natürlich einige blutige Auswirkungen auf die Lebenden hat.

Mit Survival of the Dead will George A. Romero sich selbst und dem Publikum vor allem Spaß bieten. In dieser Hinsicht weiß der Film durchaus zu überzeugen, gibt es doch einige neue kreative Wege der Zombie-Entsorgung zu bestaunen. Bei Kritikern stieß er bisher auf wenig Gegenliebe. Bereits Monate vor dem US-Start Ende Mai lief der Streifen auf mehreren Festivals, seither tobt die Diskussion unter den Fans. Für manche einfach nur schlecht und lächerlich, sehen andere in ihm eine gelungene Bereicherung der Reihe. Eine momentane Bewertung von müden 38% auf Rotten Tomatoes verheißen da nicht viel gutes.

Die Meinungen könnten nicht stärker auseinander gehen. Ti Alan Chase von collider.com etwa meint, „dass Survival of the Dead es schwer haben wird, ein Publikum zu finden – und nicht mal eines verdient.“

„So traurig es klingen mag“, schrieb Gabe Leibowitz für FilmandFelt.com, „"Survival of the Dead (Survival of the Dead)":/movies/survival-of-the-dead ist näher am Kult-Klassiker The Room dran als Die Nacht der lebenden Toten, am besten geeignet für nächtliches Trinkspiel-Futter.“

Aber auch positive Stimmen gibt es vermehrt zu lesen. In seiner Besprechung auf Dreadcentral.com vergab Scott A. Johnson 4 ½ von 5 Punkten und und schrieb: Der Film ist „mit einiger extremer Gewalt und wundervollen Leistungen der Hauptdarstellern einer der besten Teile der Reihe.“

Kim Newman von Empire schließt sich dem an und urteilt, „der Film liefere, was man von einem Dead-Film erwartet, aber es fehlt ihm etwas die Leidenschaft der früheren Teile. Er hat eine melancholische Grundstimmung, die zeigt, dass auch die Zombie-Reihe etwas in die Jahre gekommen ist."

Es scheint, als könne George A. Romero die Leute immer noch polarisieren. Wenn ihr euch selbst ein Bild von Survival of the Dead machen wollt, checkt einfach unser Kinoprogramm.
Als kleinen Appetithappen haben wir hier noch den offiziellen Trailer für euch:


Eine Kritik zu Survival of the Dead findest du auf HorrorBlog.org

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