Berlinale 2009: Clive Owen über Paranoia

06.02.2009 - 08:30 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Clive und Naomi
Sony Pictures
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Clive Owen redet über seine neue Rolle im Berlinale Eröffungsfilm

Q: The International zeigt, was hinter der Fassade einer der größten Banken geschieht. Glauben Sie, dass man durch den Film ein wenig paranoid werden könnte?

Clive Owen: Das kann gut sein! Ich war von dem Script von The International sofort begeistert, weil es an diese paranoiden Polit-Thriller der 70er Jahre erinnert, wie zum Beispiel Die Unbestechlichen – ich habe viele dieser Filme gesehen. Das ist die grundlegende Stimmung dieses Films. The International ist die gelungene Version eines intellektuellen Polit-Thrillers. Er hat alles: die Spannung, die Action, die Geheimnisse, die aufgedeckt werden müssen, und eine Menge unerwarteter Wendungen.

Q: Ist es Zufall, dass der Film einige der wichtigsten Themen dieser Zeit aufgreift?

Clive Owen: Verblüffenderweise, ja! Wir haben den Film vor einem Jahr gedreht, und durch einen traurigen Zufall ist er sehr treffend. Ich bin mir sicher, dass alle denken werden, der Film wäre aufgrund der aktuellen Ereignisse entstanden, aber dem ist nicht so. Er ist nur sehr, sehr zeitgemäß.

Q: Glauben Sie, dass die Menschen sich zurzeit mehr Sorgen um ihr Geld machen?

Clive Owen: Ja, ganz sicher, vor allem während des letzten Jahres. Bis zu einem gewissen Punkt neigen die Menschen dazu, ihr Geld auf die Bank zu bringen und darauf zu vertrauen, dass es sinnvoll genutzt wird, und dass ihr Geld dort relativ sicher ist. Die Geschehnisse des letzen Jahres haben die Menschen aufgeweckt und sie darüber nachdenken lassen, wo genau dieses Geld ist, was damit passiert und wer es nutzt.

Q: Wie wurden Sie in ihrem Leben von Banken behandelt – vor allem zu Beginn Ihrer Karriere, als sie noch nicht so viel Geld hatten?

Clive Owen: Damals habe ich noch nicht viel mit Banken zu tun gehabt. Aber ich glaube, Banken behandeln dich immer gut, wenn du Geld hast, das ist wahr.

Q: Wie viele der Stunts in The International haben Sie selbst gemacht?

Clive Owen: Das war ein sehr dynamischer Film mit viel Körpereinsatz. Die Sequenz im Guggenheim Museum zum Beispiel ist eine harte Actionszene mit viel Schießerei, Rennerei und Blut. Aber ich handele immer gleich, wenn es um Stunts geht: Ich mache soviel ich kann. Wenn es zu einem gewissen Punkt kommt, bin ich sehr glücklich, den Typ zu haben, der aussieht wie ich und den Rest erledigt.

Q: In The International muss Naomi Watts sich wegen ihrer Familie zurücknehmen, als es zu bedrohlich wird. Wie sieht es bei Ihnen aus – hat Ihre Familie Sie jemals von Karriere-Entscheidungen abgehalten?

Clive Owen: Erstaunlicherweise nicht. Und das verdanke ich ganz und gar meiner Frau Sarah-Jane. Sie hat mich in beruflicher Hinsicht immer alles tun lassen, was ich wollte. Sie ist so cool und gibt mir viel Freiraum. Es ist immer sehr schwer für mich, für sie und natürlich auch für die Kinder, wenn ich beruflich auf Reisen bin. Aber wir versuchen, eine Balance zu finden und uns so oft wie möglich zu sehen. Sie hat höchstens ein Mal während meiner ganzen Karriere angerufen und gesagt “du musst aufhören und dir eine Auszeit nehmen”. Sie ist diejenige, die die Familie zusammen hält, die mich unterstützt und mir Freiheit lässt, und dafür bin ich unendlich dankbar.

Copyright: Mit Material von Sony Picture

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