Die Ocean-Filme von Steven Soderbergh waren pure Oberfläche: Es ging um schöne Männer, auch um ein, zwei Frauen, um Selbstironie mit dem eigenen Ruhm, um Lässigkeit und Eleganz, um pure Egomanie. Der Filmemacher und seine illustre Darsteller-Riege ließen die Geschichte Geschichte sein und präsentierten sich einfach. Alle hatten offensichtlich ihren Spaß … und gut ist.
Nun will Brad Pitt, einer der Schönlinge der Ocean-Filme, wieder mit dem Filmemacher Steven Soderbergh drehen, aber diesmal soll alles echt sein: der Schweiß, das Blut und eben alles. Moneyball heißt das Projekt. Dabei wird das Buch “Moneyball: The Art of Winning an Unfair Game” von Michael Lewis adaptiert. Erzählt wird von Billy Beane, Manager der Baseballmannschaft Oakland Athletic, der sein Team zur Meisterschaft führte, ohne jene Gehälter zu zahlen, die sonst in der Branche so üblich sind. Und da Brad Pitt nicht als Sportler durchgeht, übernimmt er eben die Rolle des Einpeitscher, des Trainers also.
Sportfilme sind ja so eine Sache. Baseball zum Beispiel ist in Amerika Volkssport, an dem sich Tausende Spieler und Millionen Zuschauer berauschen. Der Rest der Welt (außer vielleicht in Ostasien und in der Karibik) findet die Sache irgendwie langweilig und versteht zudem die Regeln nicht. Aber Hollywood versucht immer wieder, den Sport auf die Leinwand zu bringen. Kevin Costner, Dennis Quaid, Robert Redford, Tom Hanks oder Keanu Reeves haben sich schon alle als Spieler oder als Trainer verewigt. Wirklich gut war keiner der Filme. In den meisten Fällen wird auch die typische Story eines Sportfilms von Aufstieg, Fall und Wiederkehr erzählt. Der Sport erzählt ja meistens schon seine eigene Geschichte und so werden die Filme meistens nur moderne Heldenverehrungen.
Ob Steven Soderbergh da eine andere Idee hat? Wohl kaum. Und ob Brad Pitt den Europäern relativ einfach die Regeln erklären kann? Wohl auch nicht. Aber es gilt natürlich abzuwarten, was die beiden Hollywood-Stars machen werden.