Conjuring 2 - Das sagen die Kritiker zum Horror-Sequel

16.06.2016 - 09:40 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Conjuring 2Warner Bros.
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Heute startet der Horror-Schocker Conjuring 2 in den deutschen Kinos. Lest hier, was deutsche und internationale Kritiker vom Sequel um die Dämonologen Ed und Lorraine Warren halten.

In Conjuring 2 wagen die Dämonologen Ed (Patrick Wilson) und Lorraine (Vera Farmiga) Warren den Sprung über den großen Teich und helfen einer jungen Familie in Großbritannien. Peggy Hodgson (Frances O'Connor) und ihre vier Kinder Margaret (Lauren Esposito), Janet (Madison Wolfe), Johnny (Patrick McAuley) und Billy (Benjamin Haigh) werden scheinbar von einem Poltergeist heimgesucht, doch die Warrens vermuten mehr hinter den beängstigenden Vorkommnissen. Wir sagen euch, ob der Film bei deutschen und internationalen Kritikern punkten kann.

Wie immer zunächst die harten Fakten zu Conjuring 2:

  • 45 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,8
  • 13 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,7
  • 8 Kritiken und 14 Kommentare
  • 1 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
  • 444 Vormerkungen, 9 sind nicht interessiert

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Conjuring 2:

Antje Wessels von Wessels Filmkritik  lässt sich von der gelungenen Atmosphäre überzeugen, die in einem beeindruckenden Schlussakt mündet:

James Wan hakt nicht einfach nur ab, was den Zuschauern Angst macht. Er unterfüttert die Atmosphäre von „Conjuring 2“ mit einer sich spürbar steigernden Intensität, denkt sich faszinierende Versionen für seine Jumpscares aus (eines von unzähligen, hier zu nennenden Stichworten: Gemälde) und lässt all das in einen Schlussakt gipfeln, der visuell zwar Erinnerungen an „Poltergeist“ wach werden lässt, sich aufgrund des ekstatischen Erscheinungsbildes aber auch wunderbar allein stehend genießen lässt.

Christopher Diekhaus von Kino Zeit  wird besonders von der gelungenen Optik und der Kameraführung beeindruckt, sieht die Schwäche von Conjuring 2 jedoch ausgerechnet im Finale:

Geschmälert wird das Gesamtbild durch einen etwas schlampig ausgearbeiteten Schlussteil, der die Frage, ob die Geschehnisse im Haus der Hodgsons inszeniert sind, etwas ausführlicher hätte beleuchten können. (...) Auch wenn das Drehbuch im effektgeladenen Showdown geschickt lose Handlungsfäden verbindet, findet die finale Konfrontation ein erstaunlich abruptes Ende.

Nikolas Friedrich von Lethal Critics  hält Conjuring 2 trotz der gelungenen Leistung von Jungdarstellerin Madison Wolfe für nicht viel mehr als faulen "Budenzauber":

Die 133 Minuten Laufzeit geben Wan währenddessen genug Möglichkeiten, alle ihm bekannten Haunted-House-Karten auszuspielen: Von quietschenden Rostschaukeln über Möbel mit Eigenleben (Poltergeist lässt grüßen) bis hin zu lauten Geräuschen, die einen quasi dazu zwingen zusammenzuzucken. Ein manchmal effektiver Grusel, aber stets ein faul und ideenlos erzeugter. The Conjuring 2 verdient sich keinen einzigen dieser Momente.

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Conjuring 2:

Nigel M Smith vom Guardian  lobt die Charaktergestaltung bei Conjuring 2, die dem Horror auch für den Zuschauer eine tiefere Bedeutung verleiht:

Wenn Ed die verstörte Familie um sich versammelt, um mit einem Elvis-Song ihre Nerven zu beruhigen, erwartet man, dass Wan die Szene mit einem Jump-Scare verkürzt - denn das ist es, was diese Filme normalerweise tun. Aber Wan ist ein zu talentierter Filmemacher, um diesen Moment so zu entwerten. Er investiert in das Innenleben jedes Charakters. Wenn dann der Horror zuschlägt, trifft es den Zuschauer.

Owen Gleiberman von Variety  sieht die Besonderheit von Conjuring 2 in seiner unterschwelligen evangelikalischen Botschaft:

Auf einer Ebene ist Conjuring 2 ein gar nicht so schlechter Geisterhaus-Film, nicht mehr und nicht weniger, aber auf einer anderen Ebene bietet er seinen potentiellen Fans hilfreiche Bestätigung, sich der Angst zu fügen. Wenn es dämonische Geister gibt, dann muss auch ein Gott existieren. Zuschauer, das wurde bereits vor langer Zeit bewiesen, werden für beides bezahlen.

Geoffrey Macnab vom Independent  sieht in der guten Machart einen Pluspunkt, der über eine unsinnige Handlung hinwegtröstet:

Conjuring 2 versetzt dir in einem Moment einen Schrecken und lässt dich im nächsten Moment in Gelächter ausbrechen. Dem Film kommt seine Geschicklichkeit hierbei zu Gute. Die bloße Überzeugung, mit der Wan und sein Team ihre Geschichte erzählen, hilft, zu verdecken, wie albern sie wirklich ist.

Fazit zu Conjuring 2:

Conjuring 2 kommt bei deutschen wie internationalen Kritikern ähnlich gut, wenn nicht gar besser weg als sein Vorgänger. Lobend hervorgehoben werden die technische Gestaltung durch Regisseur James Wan und Kameramann Don Burgess ebenso wie die Leistungen der Schauspieler, allen voran Jungdarstellerin Madison Wolfe. Auch der Verzicht auf übermäßige Jump-Scares und der stattdessen eher zurückhaltend eingesetzte Grusel können überzeugen. Weniger angetan sind Kritiker hingegen von der eigentlichen Handlung, die trotz aller Bemühungen um Charakterentwicklung zu innovationslos und vorhersehbar daherkommt. Vor allem das abrupte Ende kann nicht überzeugen. Mit eindeutigen Vorbildern und Inspirationsquellen wie Der Exorzist oder Amityville Horror kann Conjuring 2 nicht mithalten.

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