Seit nunmehr acht Jahren ist Daniel Craig der Geheimagent mit der ausgesprochenen Schwäche für Frauen und Martinis. Mit der craigschen Bond-Ära änderte sich dabei so einiges im Universum von 007. Sein erster Auftritt als MI6-Spion in James Bond 007 - Casino Royale war dreckig, düster und hatte beinahe schon einen bourne-esken Charme, was Fans auf der ganzen Welt in zwei Lager spaltete. Die einen fanden Gefallen an der skrupellosen und knallharten Variante ihres liebsten Geheimagenten, die anderen vermissten den Witz, das Augenzwinkern und das schelmische Charisma des Frauenverstehers, wie er einst von Roger Moore und Co. verkörpert wurde.
Für Daniel Craig kam diese Wandlung nicht von ungefähr, sondern findet ihren Ursprung in einem ganz speziellen Agenten-Kollegen. Im Zuge der Ankündigung des nächsten Bond-Titels und der Casting-Liste an diesem Donnerstag wurde ein Interview des Schauspielers aus dem Jahr 2012 herausgekramt, in dem er niemand Geringeren als Austin Powers die Schuld an dem neuerlich ernsten Ton der Reihe gibt. Gegenüber der Fan-Seite MI6-HQ verriet Craig damals nämlich, dass durch die Spionage-Komödie mit Mike Myers viele Gags einfach nicht mehr in den 007-Abenteuern wie Casino Royale oder James Bond 007 - Ein Quantum Trost verwendet werden konnten und die Reihe daher einen kleinen Richtungswechsel vornehmen wollte bzw. musste.
Als groovy Spion Austin Powers zog Mike Myers, von dem Craig übrigens ein großer Fan ist, das gesamte Geheimagenten-Genre gehörig durch den Kakao. Angefangen von den Bösewichten (Dr. Evil) und ihren Schergen (Nummer Zwei, Frau Farbissina) über seine Bettgeschichten bis hin zu den ausgeklügelten Tötungsmethoden wie Haie, Laser oder Haie mit Lasern wurden alle Aspekte eines traditionellen James Bond-Films persifliert, so dass es für 007 nicht mehr möglich war, auf solche Gags zurückzugreifen. Craig gibt in dem Zusammenhang außerdem zu, dass er als Neuling nicht einfach die charismatische Darstellung seiner Vorgänger kopieren konnte, als wäre er selbst schon ewig Bond gewesen. Ein neuer Anstrich war also wahrscheinlich unumgänglich.
Mit James Bond 007 - Skyfall besann sich das Franchise wieder des Tones früherer Bond-Streifen. Wenn wir das als Entwicklung sehen, können wir für das nächste Abenteuer des britischen Geheimagenten also womöglich wieder etwas mehr Witz und Charme erwarten. Auch Daniel Craig spricht sich für die Distanzierung von brutalen Morden und für die Annäherung an Gags und eigenwilligen Szenarien aus, denn für ihn sollte ein James Bond-Film auch gleichzeitig eine Art Familienfilm sein. (via Yahoo )
Würdet ihr euch über einen traditionellen James Bond-Film freuen?