Das Homevideo löst ein Drama aus

01.03.2013 - 15:01 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Jonas Nay und Wotan Wilke Möhring in Homevideo.
ARD
Jonas Nay und Wotan Wilke Möhring in Homevideo.
Auf Einsfestival läuft heute Kilian Riedhofs preisgekröntes Drama Homevideo mit Wotan Wilke Möhring und Jonas Nay. Darin verselbstständigen sich selbstgedrehte Privatvideos des Teenagers Jakob, die schließlich im Internet landen.

Die Gefahren des 21. Jahrhunderts lauern im Cyberspace und das nicht wegen hoch entwickelter Technlogien in bester James Bond-Manier, sondern im Alltag. Das stellt das Drama Homevideo von Kilian Riedhof beeindruckend dar. Darin führen Unbedachtheiten und Zufälle dazu, dass der fünfzehnjährige Jakob nicht nur im Alltag, sondern auch im World Wide Web gemobbt, beschimpft und in der Realität schließlich der Schule verwiesen wird, sodass er an seiner Verzweiflung zerbricht.

Jakob (Jonas Nay) steckt mitten in den Wirren der Pubertät und ist in seine Mitschülerin Hannah (Sophia Boehme) verliebt. Darunter und unter der beginnenden Scheidung seiner Eltern (Wotan Wilke Möhring und Nicole Marischka) leiden seine schulischen Leistungen. Als seine Mutter unbedacht seine Kamera an zwei Schulkameraden (Tom Wolf und Jannik Schümann) ausleiht, beginnen die beiden ihn zu erpressen. Denn auf der Speicherkarte sind Familienszenen, eine Liebeserklärung an Hannah und er selbst beim Masturbieren zu sehen. Da Jakob nicht auf die Forderungen der beiden Jungs eingeht, wird das Video auf einem sozialen Netzwerk verbreitet und schließlich distanziert sich Hannah von ihm. In seiner Verzweiflung zettelt er eine Schlägerei an, aufgrund derer dann seine Eltern von den Vorfällen erfahren und die Tragödie weiter ihren Lauf nimmt. Jakob zerbricht an seiner Machtlosigkeit und findet sich schließlich in einer auswegslosen Situation wieder.

Das Drama von Kilian Riedhof wurde 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis als bester Fernsehfilm ausgezeichnet. Auch Hauptdarsteller Jonas Nay erhielt den Förerpeis als bester Nachwuchsdarsteller. Die Jury lobte Nay für seine herausragende Leistung:
"Das intensive Spiel von Newcomer Jonas Nay ist zutiefst bewegend. Seine schonungslose und präzise Darstellung eines Teenagers, der unaufhaltsam im Strudel der Ereignisse ertrinkt, fesselt und quält zugleich. Nay liefert sich der Kamera aus und bringt den Zuschauer mit seinem eigenen Gefühlskampf in Bedrängnis.“

Heute im TV: Homevideo
Wann: 20.15 Uhr
Wo: Einsfestival

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