Sie gilt als eine der legendärsten Feindschaften Hollywoods: die Rivalität zwischen Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallonee („Sly“) um den Titel des führenden Action-Stars. Ihren Höhepunkt erreichte dieser Wettkampf in den 1970er-Jahren, als Sylvester Stallone mit seiner ikonischen Rolle als Rocky Balboa in Rocky einen der größten Erfolge seiner Karriere feierte. Wir erklären euch die besondere Feindschaft und auch, wie die beiden schließlich zu friedlichen Kollegen wurden.
So viel schon mal vorweg: Der Weg dorthin war lang, denn die Feindschaft umfasste nicht nur gemeine Witze über die Filme des jeweils anderen, sondern auch schwere Unterstellungen, die die Karriere eines Schauspielers ernsthaft gefährden könnten.
In den 80ern: Slys geheime Nazi-Kampagne gegen Schwarzenegger
Diese schweren Unterstellungen traten bereits zu Beginn der Feindschaft in den 1980er Jahren auf. Laut The Himalayan Times vermutete Arnold Schwarzenegger damals, dass sein ehemaliger Rivale Sylvester Stallone eine geheime Kampagne geführt habe, um dem Terminator-Star den Ruf eines Nazi-Sympathisanten anzuhängen. Der Biograf Laurence Leamer behauptet, Stallone habe der britischen Journalistin Wendy Leigh gesagt, dass Schwarzeneggers österreichischer Vater während des Holocausts Juden festgenommen habe und Schwarzenegger ein „geheimer Bewunderer Hitlers“ sei.
In der Netflix-Doku Arnold wird enthüllt, dass Arnold Schwarzeneggers Vater tatsächlich ein NSDAP-Funktionär war. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass Arnold Schwarzenegger selbst Hitler bewunderte. Im Gegenteil: Er wollte von seinem Vater, der häufig körperliche Gewalt anwandte und eine autoritäre Erziehung pflegte, fliehen, und sich von dessen Ansichten distanzieren.
In den 90ern: Schwarzenegger überlistet Sly – Die Geschichte eines Film-Flops
Doch auch Arnold Schwarzenegger ist alles andere als ein Unschuldslamm. Anfang der 90er Jahre überlistete er Sylvester Stallone, indem er ihm weismachte, der Film Stop! Oder meine Mama schießt sei eine spannende Gelegenheit. Obwohl Schwarzenegger das Drehbuch für „ein Stück Scheiße“ hielt, behauptete er gegenüber Stallone, er fände das Projekt interessant und würde darüber nachdenken, die Rolle zu übernehmen. Als Stallone ihn anrief und fragte, ob er von dem Film gehört habe, bekräftigte Schwarzenegger: „Ja, ich habe darüber nachgedacht, ihn zu machen. Das ist eine wirklich brillante Idee.“
Stallone ließ sich überzeugen und erklärte: „Was auch immer es kostet, ich mache den Film.“ Letztendlich erwies sich der Film jedoch als katastrophal, und Stallone musste später zugeben, es sei „vielleicht einer der schlechtesten Filme im gesamten Sonnensystem“ gewesen. So wurde er also ordentlich von Schwarzenegger reingelegt.
Zwischen Stallone und Schwarzenegger ging es zeitweise auch um eine Frau
Zwischen Stallone und Schwarzenegger gab es so viel Aufregung, dass es im Englischen eine eigene Wikipedia-Seite mit dem Titel „Schwarzenegger–Stallone rivalry“ gibt, auf Deutsch „die Rivalität zwischen Schwarzenegger und Stallone“. In diese Feindschaft war auch eine Frau involviert, die in Deutschland in den letzten Jahrzehnten vor allem durch Reality-Formate von sich reden machte: Brigitte Nielsen. Kurz bevor Stallone sie Ende 1985 heiratete, soll Schwarzenegger laut IMDb eine Affäre mit ihr gehabt haben.
Trotz all der Konflikte in der Vergangenheit verstehen sich die beiden heute deutlich besser. Laut Far Out sind sie keine Feinde mehr und standen bereits mehrfach gemeinsam vor der Kamera. Sie respektieren einander für ihre beeindruckende Arbeit.
So hat sich aus einer erbitterten Feindschaft eine solide Männerfreundschaft unter erfolgreichen Hollywood-Kollegen entwickelt.