David Fincher und sein Lieblingsthema: Killer. In Der Killer bei Netflix erfindet der Zodiac - Die Spur des Killers-Regisseur den Beruf des Auftragsmörders neu. Auch wenn Der Killer den Beruf ganz anders darstellt als zum Beispiel Keanu Reeves in John Wick, ist er spannend ohne Ende.
Darum geht’s im Netflix-Thriller Der Killer
Der titelgebende Killer (Michael Fassbender) ist bei einem Job in Paris. Er hat sein Ziel im Visier, drückt ab und trifft irrtümlich die Domina der Zielperson. Er muss seinen Aufenthaltsort nun umgehend verlassen. Als wäre dieser Fehltritt noch nicht genug, ist er fortan die Zielperson. Seine Auftraggeber wollen Rache. Und wie sagt man so schön? Angriff ist die beste Verteidigung.
Der Killer ist Jäger und Gejagter. Er reist quer durch die Welt, um seine Verfolger:innen abzuschütteln oder sie aufzuspüren und zu töten. Nach dem Fauxpas in Paris fliegt er in die Dominikanische Republik, wo er mit seiner Freundin in einer abgelegenen Villa lebt. Dort angekommen, findet er ein Blutbad. Seine Freundin ist zwar noch am Leben, aber schwer verletzt. Ihm wird klar, dass ihm sein Fauxpas nicht so leicht verziehen wird.
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Dieser Auftragskiller ist neuer, besser und schöner
Michael Fassbender verkörpert in dem Film aus dem Jahr 2023 einen Auftragskiller, der zunächst alle üblichen Merkmale aufweist: Einzelgänger, Multitalent und emotionale Kälte. Es ist der Mythos des modernen Auftragskillers, der qua seines Berufs so sein muss. Jede Vertrauensperson und jede nicht gelernte Fähigkeit sind ein Risiko, das entweder die Verhaftung oder den Tod bedeuten würden.
Der Killer ist aber deutlich weniger mythisch aufgeladen, als die Synopsis vermuten lässt. In Michael Fassbender steckt Menschlichkeit. Er koppelt sich ab von den toxisch männlichen Idealen eines Killers, befolgt strenge Verhaltensregeln und fährt E-Scooter. Dieser Killer ist modern und trotzdem verhaftet mit der Disziplin eines typischen Auftragskillers.
Der Killer jagt seine Auftraggeber Station für Station – und jede hat eine ganz eigene Dynamik. Vom Anwaltsbüro in New Orleans bis in die Sumpflandschaft Floridas benötigt das Multitalent die gesamte Trickkiste. Und die hat es in sich.
Hierin macht Der Killer alles richtig. Mythische Überhöhungen wie in Hitman oder John Wick sehen wir hier nicht, denn Der Killer ist vor allem richtig gutes Handwerk.
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David Fincher widmet sich dem Auftragskiller mit einem Realismus, der den Mythos des unantastbaren Auftragskillers gänzlich infrage stellen kann. Ist dieser Beruf, wie er jahrzehntelang dargestellt wurde, tatsächlich realistisch? Schon John Wick wirft diese Frage auf: Dieser ist in einem Maße mit mythischer Unantastbarkeit überladen – man kann ihn nur als Fiktion begreifen. John Wick ist brachiales Action-Kino. Der Killer hingegen ist etwas für Liebhaber:innen des guten Handwerks.
Der Killer streamt auf Netflix.