Disney-Realverfilmung nach 23 Jahren: Wie gut ist die Lilo & Stitch-Neuauflage?

20.05.2025 - 18:00 Uhr
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Die nächste Realverfilmung aus dem Hause Disney steht in den Startlöchern. Lilo & Stitch kommt nach 23 Jahren in neuem Gewand ins Kino. Doch lohnt sich das Sci-Fi-Abenteuer?

Nur zwei Monate nach Schneewittchen erreicht uns das nächste Live-Action-Remake aus dem Hause Disney auf der großen Leinwand. Anstatt eines Zeichentrickklassikers aus der Prinzessinnenreihe kommt jedoch ein gänzlich anderer Kult-Hit in neuem Gewand daher, der sich mit Aliens, Elvis Presley und dysfunktionalen Familienbanden beschäftigt. Lilo & Stitch erzählt die Geschichte des kleinen Außerirdischen und seiner hawaiianischen Freundin als Realverfilmung mit animierten Elementen nach 23 Jahren neu. Doch lohnt sich das Sci-Fi-Abenteuer im Kino?

Sci-Fi-Abenteuer Lilo & Stitch: Ein kleines Mädchen und ein Alien im Chaos-Modus

Professor Jumba Jookiba (Zach Galifianakis) hat in einem illegalen Genexperiment das Alien 626 (im englischen Original: Chris Sanders) erschaffen, das zerstörerischer und intelligenter ist als viele Kreaturen vor ihm. Bevor das kleine blaue Geschöpf großes Chaos über die Raumstation bringen kann, soll es eliminiert werden. Doch 626 büchst aus und steuert die Erde an, wo ungeahnt ein kleines Mädchen sehnlichst auf ihn wartet. Denn Lilo (Maia Kealoha) wünscht sich nichts mehr als einen besten Freund, der sie so nimmt, wie sie ist.

Nach dem Tod ihrer Eltern wird Lilo von ihrer großen Schwester Nani (Sydney Agudong) aufgezogen. Nani tut, was sie kann – ist jedoch selbst noch nicht erwachsen und mit der unverstandenen Lilo heillos überfordert. Mit allen Mitteln versucht sie, das Sozialamt davon abzuhalten, ihr Lilo wegzunehmen. Doch als Lilo den merkwürdig aussehenden Hund Stitch adoptiert, fängt das Chaos erst so richtig an ...

Schaut hier einen Trailer zu Lilo & Stitch:

Lilo & Stitch - Teaser Trailer (Deutsch) HD
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Lilo und Stitch galt bereits bei seinem Kinostart 2002 als äußerst bemerkenswertes Phänomen, das sich schnell zum absoluten Kult-Hit entwickelte. Denn das Zeichentrickabenteuer von Chris Sanders und Dean DeBlois sprengte die visuellen Grenzen seiner Disney-Vorgänger auf erfrischende Weise und erzählte eine freche wie tief emotionale Geschichte um Familie, Freundschaft und Trauer.

Sich mit einem Live-Action-Remake gut 23 Jahre später wiederum neue visuelle Grenzen aufzuerlegen, kann da eigentlich nur nach hinten losgehen. Denn wie soll sich diese schiere Fülle an Einfallsreichtum in die Realität übertragen lassen? Zum Glück hat das Sci-Fi-Abenteuer von Dean Fleischer Camp gleich eine Handvoll Highlights im Gepäck, die zumindest ihr Bestes in diese Richtung versuchen.

Lilo ist ein zuckersüßes Chaos-Bündel – und Stitch stiehlt allen die Show

Zunächst wäre da die großartige Animation, die sich vor allem in Stitch so richtig zu zeigen weiß, der sich als fluffiges blaues Fellknäuel in die traumhafte Landschaft Hawaiis so mühelos einfügt, wie die Menschen um ihn herum. Anders sieht es da schon bei den Aliens um Pleakly und Jumba aus, die auf der von weiteren Außerirdischen umgebenen Raumstation noch jede Menge hermachen, auf der Erde jedoch so komplett fehl am Platz wirken, dass es fast schon weh tut.

So ist die zunächst kontrovers diskutierte Entscheidung absolut nachvollziehbar und richtig gewesen, die beiden die meiste Zeit ihrer Erdpräsenz eine echte menschliche Gestalt annehmen zu lassen. Billy Magnussen und Zach Galifianakis verleihen dem Odd Couple aus kindlicher Begeisterung und erwachsenem Pessimismus jedoch reichlich Witz und lassen glücklicherweise auch den queeren Subtext von Pleakly nicht gänzlich verschwinden.

Die absoluten Highlights des Films sind neben Stitch jedoch Lilo und ihre Schwester Nani, die von Maia Kealoha und Sydney Aguadong mit so viel Zucker und Hingabe gespielt werden, dass die emotionalen Schwestern-Szenen noch mal eine weitaus tiefere Wucht besitzen und beinahe jede Umarmung zu Tränen rührt. Ihre Chosen Family um Quatt-fahrende Nachbarin Tutu (Amy Hill), CIA-Agent Cobra Bubbles (Courtney B. Vance) und Sozialarbeiterin Mrs. Kekoa (Tia Carrere) bilden dabei amüsante Ergänzungen, die diesen Chaos-Haufen komplett machen.

Lilo & Stitch schwächelt vor allem in den Action-Szenen

Vor allem in den Action-Szenen zeigen sich jedoch die Schwachstellen der Realverfilmung, die hier teilweise ebenso wenig zünden wollen, wie bestimmte aus dem Original bekannte, erzwungene Sprüche. Wenn Stitch etwa das Restaurant, in dem Nani arbeitet, in Flammen setzt oder gemeinsam mit Lilo aus Jumbas Raumschiff ausbrechen will, erinnert der Film mehr an eine billig produzierte Disney Channel-Serie der 2000er oder gar ein aus der Zeit gefallenes Hybrid-Abenteuer wie Scooby-Doo.

Das hat im Zeichentrickfilm einfach besser funktioniert – und wird diejenigen wahrscheinlich erneut enttäuscht zurücklassen, die schon mit den Disney-Neuauflagen von Der König der Löwen, Aladdin und Co. nichts anfangen konnten.

Die starke Original-Story um zwei Außenseiter:innen, die ineinander ihre Ohana finden, weiß das Ruder in letzter Sekunde jedoch immer wieder rumzureißen. Am Ende wird Lilo & Stitch jedem Fan zumindest ein Lächeln aufs Gesicht zaubern – wenn auch ein müdes. Einer neuen, jüngeren Generation dürfte das Sci-Fi-Abenteuer dagegen unvoreingenommenen Spaß bereiten.

Lilo & Stitch startet am 22. Mai 2025 in den deutschen Kinos.

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