Gute Nachrichten für die Fans von Joss Whedon: Seine neue Serie Dollhouse bekommt eine zweite, 13 Episoden lange Staffel. Diese Entscheidung kommt relativ überraschend, Journalisten und Insider nahmen an, die Absetzung der Serie sei aufgrund seiner schlechten Perfomance eine sichere Sache. Es hat allerdings den Anschein, als hätten die Produzenten und der Sender einen Kompromiss gefunden: Die Serie bekommt keine “volle” Staffel mit 22 Folgen. Zudem wird das Budget gekürzt, was die Verabschiedung eines Hauptcharakters und die Reduzierung von Ortswechseln und Spezialeffekten bedeuten könnte.
Die Entscheidung, die Serie weiterzuführen, kommt überraschend, weil die Einschaltquoten an den Freitagen, an denen Dollhouse ausgestrahlt wurde, immer weiter sanken und nicht annähernd so gut waren wie es der erfolgsverwöhnte Sender eigentlich gewohnt ist. Gepaart mit dem soeben abgesetzten Terminator: The Sarah Connor Chronicles (wir berichteten) machte die Serie leider keine allzugute Figur. Fans und Kritiker pochten allerdings auf eine Fortsetzungen; zudem sahen die DVR- und Hulu-Zahlen anscheinend gut genug aus, um eine zweite Staffel zu rechtfertigen. Außerdem glaubt Fox mit Dollhouse eine Serie zu haben, die besonders bei den DVD-Verkäufen punkten dürfte.
In Dollhouse geht es um eine Untergrundorganisation, die programmierbare Menschen an Klienten verkauft und ihre Gehirne nach jedem Einsatz wieder löscht, um sie für den nächsten vorzubereiten. Hauptperson ist die weibliche “Puppe” Echo (Eliza Dushku). In ihrem früheren Leben hieß sie Caroline, doch tat etwas anscheinend so Schreckliches, dass sie sich – um einer Strafe zu entkommen – freiwillig dazu verpflichten ließ, fünf Jahre lang für das Dollhouse zu arbeiten und dabei jeglicher Erinnerungen für die Zeit entzogen zu werden. Ihre echte Persönlichkeit ruht auf einer Festplatte…
Joss Whedon und Fox haben eine gemeinsame Vergangenheit: Whedons Serie Firefly mit Nathan Fillion in der Hauptrolle wurde vom Sender relativ respektlos behandelt und letztendlich nach nicht einmal einer Staffel wieder vom Programm geschmissen. Die Fans waren entzürnt, die DVD-Verkäufe allerdings sahen so gut aus, dass letzten Endes noch der Film Serenity – Flucht in neue Welten entstand, bevor die Sci-Fi-Serie mit Western-Anstrich endgültig von den Bildflächen verschwand. Whedon selbst spricht in neuesten Interviews positiv von den Fox-Leuten; sie seien nicht dieselben Menschen wie damals bei Firefly. Die Serie genießt inzwischen Kult-Status; Fans hoffen noch immer, dass sie irgendwann weitergeführt wird.