Ein Land wollte einen von Gerard Butlers besten Action-Filmen verbieten – obwohl er nur "hirnlose B-Movie-Unterhaltung" ist

01.08.2024 - 10:30 Uhr
PlaneLeonine
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Ein Action-Film mit Gerard Butler hat in einem anderen Land eine Debatte losgelöst. Inhalt war die Frage, ob der Film verbannt werden sollte, da er ein negatives Bild der Nation zeichnet.

Ein wiederkehrendes Thema bei amerikanischen Action-Filmen sind Bürgerkriege und Militärdiktaturen in fremden Ländern. Doch wenn Rebellen oder Diktatoren aus anderen Ländern zum Antagonisten werden, könnten die betroffenen Länder Anstoß daran finden. Dies passierte im letzten Jahr in den Philippinen, als der Film Plane eine Debatte ausgelöst hat.

Gerard Butler legt in Plane eine Notlandung auf einer philippinischen Insel hin

In Plane spielt Gerard Butler Brodie Torrance, einen Piloten, der sein Flugzeug nach einem Blitzeinschlag notlanden muss. Die Insel, auf der er landet, ist die Insel Jolo, die zu den Philippinen gehört. Die Insel wird von regierungsfeindlichen Milizen kontrolliert. Nachdem die meisten Passagiere von der Miliz gefangen genommen werden, muss Torrance sie mit der Hilfe von Louis Gaspare (Mike Colter) befreien.

Der Schauplatz des Films, die Insel Jolo, sorgte dafür, dass auf den Philippinen eine politische Debatte losgetreten wurde. Darin ging es um die Darstellung der Verhältnisse auf der Insel und die Frage, ob ein Aufführungsverbot des Filmes auf den Philippinen durchgesetzt werden müsse.

Schaut hier noch einen Plane-Trailer:

Plane - Trailer (Deutsch) HD
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Plane geriet in die Kritik durch die Darstellung der Miliz und der Abwesenheit der Armee

Angeregt wurde die Debatte vom ehemaligen Schauspieler und Senator Robin Padilla. Er bemängelte die Darstellung der Situation auf der Insel im Film. Darin sieht es nämlich so aus, als hätte die Miliz das Eiland überrannt, während keinerlei Armeepräsenz zu sehen ist. Dies werfe ein schlechtes und falsches Licht auf die Reputation des Landes. Die Kritik fand Zustimmung beim Senatspräsidenten Juan Miguel Zubiri.

Problematisch ist die Darstellung vor allem deshalb, weil auf der Insel tatsächlich immer wieder Kämpfe mit der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf stattfinden. Allerdings kontrolliert die Regierung der Philippinen immer noch den größten Teil der Insel.

Laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE  gab es allerdings auch Gegenstimmen, die sich gegen ein Aufführungsverbot aussprachen. So zum Beispiel die Directors’ Guild of the Philippines, Inc. (DGPI). Diese ist der Meinung, dass diese Entscheidung nicht von der Regierung getroffen werden sollte:

Wenn der Staat die freie Meinungsäußerung von Trollen, Fake News und Geschichtsrevisionismus tolerieren kann, ohne sich über deren Auswirkungen auf das Ansehen des Landes Gedanken zu machen, dann kann der Staat dasselbe für ein Werk tun, das von Mitgliedern der ausländischen Presse eher als hirnlose B-Movie-Unterhaltung denn als zuverlässiger Kommentar zu den Angelegenheiten unseres Landes angesehen wurde.

Laut einem NME -Artikel hat der zuständige Filmverleih jedoch bereits Ende 2023 den Film selbst vom philippinischen Markt genommen.

Zuvor hatten Gegenstimmen noch ein Aufführungsverbot angestrebt. Indem der Entscheidung zuvorgekommen wurde, ist die Plane-Debatte vorerst beendet worden.

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