Erotische Kochkunst mit Jessica Schwarz

27.11.2014 - 15:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Jessica Schwarz und der KochSenator
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Martin Suters Weltbestseller Der Koch kommt in die Kinos und ich durfte pünktlich zum Kinostart die aphrodisierenden Rezepte nachkochen und probieren.

Es wird heiß! Und zwar in Martin Suters Weltbestseller Der Koch, in dem der tamilische Einwanderer Maravan das Liebesleben der Schweizer Oberschicht aufkochen lässt. Die gleichnamige Verfilmung des Romans läuft ab heute in den deutschen Kinos.

Als wir daher die Anfrage bekommen, ob jemand Lust hat nach Hamburg zu fahren und die aphrodisierenden Gerichte aus Buch und Film mit Spitzenkoch Heiko Antoniewicz nachzukochen, schreie ich als leidenschaftliche Hobbyköchin begeistert „Ja!“, leite die Anfrage gar nicht erst an meine Kollegen weiter und haste wenige Tage später schon zum Bahnhof. Auch das Schicksal ist auf meiner Seite, denn trotz des (ehemals?) längsten Streiks in der Geschichte der Deutschen Bahn, bringt mich mein Zug beinahe fahrplanmäßig in die Hansestadt.

In der Showküche des east Hotel erwarten uns bereits das Koch-Team, Rotationsverdampfer, Sous-Vide Garer und ein ganzes Sammelsurium an Zutaten und Gewürzen. Für eine Verschnaufpause bleibt keine Zeit, denn schon wird an den vielen Schüsselchen gerochen, die Curry-Pasten probiert und Aprikosenkerne genascht, die wie Marzipan schmecken.

Nebenbei erzählt Heiko Antoniewicz von der Molekularküche. Ihn stört das Bild, das Otto-Normal-Menschen wie ich davon haben: Köche stehen im weißen Kittel im Labor, alles ist steril. Dabei ist molekulares Kochen nur eine andere Art Zutaten zu nutzen und zu verarbeiten. Hier wird aus hart weich und aus heiß kalt gemacht, die Leidenschaft und Sinnlichkeit existieren genau so, wie in jeder anderen Küche. Das war auch für die Geschichte in Der Koch sehr wichtig: Schon für die Romanvorlage entwickelte Heiko Antoniewicz die Rezepte und kombinierte traditionelle tamilische Rezepte mit moderner molekularer Küche. Am Filmset war er ebenfalls zwei Wochen zu Gast und bereitete all die Köstlichkeiten zu, die ich wenig später auf der großen Leinwand bewundern darf.

Die nächsten Stunden werden ein wahres Abenteuer. Wir bereiten vakuumverschweißtes Hähnchen und Fisch zu, während aus der Hähnchenhaut Chips entstehen. Aus dem Rotationsdampfer gewinnen wir Curryblätter-Zimt-Kokosöl-Essenz. Mit einem Räuchergerät pusten wir Rauch unter die Glasglocken, bevor wir das Essen servieren. Wir schlagen mit Sojalecithin Minz- und Korianderschaum auf und spritzen Mandelschaum in einen Stickstoffbehälter, nur um wenige Sekunden später ein kleines Bällchen zu entnehmen, außen gefroren, innen noch warm und weich.

Kulinarische Abenteuer

Im Anschluss an dieses kulinarische Highlight dürfen wir bereits den fertigen Film sehen. Und siehe da: sämtliche im Film verspeisten Gerichte kommen mir auf die ein oder andere Art bekannt vor, bei den meisten Sachen weiß ich genau, wie sie zubereitet wurden und schmecken.

Und wem jetzt das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, der kann sich entweder ein Butterbrot schmieren oder ins Kino gehen, wo Der Koch seit heute zu sehen ist, und selbst bewundern, was aphrodisierende tamilische Molekularküche mit Jessica Schwarz und Co. macht.

Das gesamte „Love“-Menü aus dem Film hat Heiko Antoniewicz übrigens vor kurzem für 80 geladene Gäste gekocht. Ob diese danach übereinander hergefallen sind, werden wir wohl nie erfahren.

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