Kurz vor der diesjährigen Oscarverleihung startete das mit großer Spannung erwartete Historiendrama The Zone of Interest in den deutschen Kinos. Der ungewöhnliche Film über den Holocaust sorgte bereits im Vorfeld für Aufsehen. Man muss ihn jedoch mit eigenen Augen gesehen haben, um zu verstehen, was hier passiert.
Wenn ihr The Zone of Interest im Kino verpasst habt oder nochmal in die herausfordernde Filmerfahrung eintauchen wollt, könnt ihr den Film jetzt bei WOW im Streaming-Abo schauen. Großes Lob erhielt das wagemutige Projekt von Steven Spielberg, der mit Schindlers Liste den einflussreichsten Holocaust-Film gedreht hat.
Warum ist The Zone of Interest so ein besonderer Film?
The Zone of Interest dreht sich um Rudolf Höss (Christian Friedel), dem Kommandanten des KZs Auschwitz. Gemeinsam mit seiner Frau Hedwig (Sandra Hüller) und seinen Kindern lebt er in einem Haus mit idyllischem Garten direkt vor den Toren des Vernichtungslagers. Von dem Grauen dahinter bekommen wir nichts zu Gesicht.
Hier könnt ihr den Trailer zu The Zone of Interest schauen:
Nur der Rauch aus Schornsteinen und eine überaus ungemütliche Geräuschkulisse künden von der Vernichtung der Jüd:innen, die im KZ Auschwitz stattfindet. Während uns Zuschauenden das Ausmaß der Situation völlig klar ist, beschäftigt sich Regisseur Jonathan Glazer (Under the Skin) mit dem routinierten Alltag im Hause Höss.
Spielberg beschreibt es als die Banalität des Bösen:
The Zone of Interest ist der beste Holocaust-Film, den ich seit meinem eigenen gesehen habe. Er ist sehr gut darin, ein Bewusstsein zu schärfen, insbesondere für die Banalität des Bösen.
The Zone of Interest verstört mit seinen kalten Bildern
Glatzer hat einen Holocaust-Film gedreht, der uns nicht nur durch seine verstörende Perspektive auf die Geschichte aufwühlt, sondern uns ebenfalls über Film und seine Form nachdenken lässt. Was sehen wir? Was sehen wir nicht? Mitunter wirkt The Zone of Interest wie ein experimenteller Horror-Trip voller Entfremdung.
The Zone of Interest ist der radikale Gegenentwurf zu Schindlers Liste. Wo uns Spielberg viele Bezugspunkte gibt, um die Geschichte zu verarbeiten, verliert sich Glazer in der Kälte seiner Bilder und schafft ein betäubendes Gefühl von Teilnahmslosigkeit. Für diese kühne Herangehensweise gab es den Oscar als bester internationaler Film.
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