Er ist eine Ikone. Style-Trendsetter für alles, was Streifen hat. Ein größerer Würmer-Profi als die gesamte Besetzung von Dune. Er ist geistreich, heiratswütig und jenseitsmüde. Kammerjäger Extraordinaire und die Heimsuchung, die dem Kino viel zu lange ab(ge)spenstig gegangen ist. Und das allerwichtigste: Er ist zurück, Baby!
Wenn es um Sequels mit extremer Verspätung geht, reichen die Ergebnisse von beinahe lächerlich stark bis hin zu mäßig begeisternd. Eines dieser Sequels wischte jedoch mit sämtlicher Konkurrenz letztes Halloween den Boden auf und ließ eine absolute Grusel- und Fantasy-Legende wiederauferstehen: Beetlejuice Beetlejuice, den es jetzt bei Sky erstmals im Streaming-Abo zu sehen gibt.
In Beetlejuice Beetlejuice muss sich eine neue Generation mit dem Lottergeist herumschlagen
Über 30 Jahre ist es her, dass Lottergeist Betelgeuse (Michael Keaton) Familie Deetz in ihrem Landhaus in Angst und Schrecken versetzt hat. Lydia (Winona Ryder) ist inzwischen weit weg und arbeitet als professionelles Medium fürs Fernsehen. Noch dazu ist sie Mutter, steht aber mit ihrer Tochter Astrid (Jenna Ortega) eher auf Kriegsfuß. Doch die Erinnerungen an ihre Heimsuchung lassen sie nicht los.
Als Lydias Vater stirbt, kommt die gesamte hinterbliebene Familie auf dem Anwesen von damals zusammen. Astrid macht sich bei erster Gelegenheit selbstständig und erkundet die Stadt, wobei sie eine interessante neue Bekanntschaft macht. Währenddessen überrumpelt Lydias Partner Rory (Justin Theroux) sie doppelt: Er macht ihr noch auf der Beerdigung einen Antrag – und spricht den Namen Beetlejuice dreimal aus.
Diesmal hat der gerufene Dämon und Bio-Exorzist jedoch selbst Probleme im Gepäck: Seine Ex-Frau Delores (Monica Bellucci) ist auferstanden und will ihm ans Leder. Sowohl in der Unter- als auch Überwelt bricht das völlige Chaos aus. Um es wieder in den Griff zu bekommen, müssen ungewöhnliche Allianzen geschlossen und alte Kriegsbeile begraben werden.
Beetlejuice Beetlejuice bei Sky ist das perfekte Sequel – und vielleicht sogar besser als das Original
Wenn es jemals Zweifel daran gegeben hat, dass Beetlejuice Michael Keatons liebste Rolle überhaupt ist, räumt er sie mit seiner Leistung im zweiten Teil locker aus. Selten fand ein Darsteller mit einer derartigen Leichtigkeit, Liebe und vermoderter Begeisterung zurück in eine lange abgelegte Rolle. Allein für seine Irrsinns-Ausbrüche lohnt sich Beetlejuice Beetlejuice.
Doch damit noch lange, lange nicht genug. Der Rest der Besetzung tut es ihm gleich. Winona Ryder und eine Catherine O'Hara in Höchstform heißen die ebenso motivierten Newcomer wie Ortega und Willem Dafoe herzlich willkommen. Daraus ergeben sich neue Charakter-Gespinste und -dynamiken, die unterhaltsamer kaum sein könnten.
Am schönsten ist es jedoch, zu sehen, wie Tim Burton endlich wieder in der Regie aufblüht. Wie ziel- und stilsicher und uneingeschränkt kreativ alles inszeniert ist. Allein dadurch, dass hier seine wunderbar handgemachte Welt aus Maskenbildner-Träumen, Puppenarbeit und Stop Motion ins 21. Jahrhundert befördert wird – ohne zu billigem CGI zu verkommen, sondern in perfekter Harmonie mit modernen Effekten.
Beetlejuice Beetlejuice ist von vorn bis hinten ein wilder Ritt wie schon Teil eins. Nur ein bisschen größer, ein bisschen bunter, ein bisschen grotesker, mit ebenso ikonischer Musikauswahl und noch mehr abgedrehten Ideen. Mindestens so gut wie Teil 1, je nach Präferenz sogar einen Zacken besser. In jedem Falle ein fantastisches Burton-, Beetle- und Juice-Comeback.
Wer dieses Comeback endlich streamen will, kann das ab heute im Abo bei Sky.
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