Geschlechterkampf im Kino
Auf die Frage “Warum unterscheiden sich Männer und Frauen?” wollen Millionen Menschen eine Antwort. Regisseur Leander Haußmann hat sich der Geschlechter-Problematik angenommen und aus dem gleichnamigen Buch den Film Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können gemacht. Wer den Bestseller gelesen hat, weiß, dass hier die Antwort auf die Frage in den unveränderlichen evolutionären Tatsachen zu suchen ist: Jäger und Sammler, Kopf und Bauch, Alphamännchen und Netzbauerin usw. usf. Um zahlreiche Klischees gruppiert sich auch die Komödie, die bis in die kleinste Nebenrolle hinein starbesetzt ist. Aber ob die Schauspieler das Filmprojekt zur Geschlechterfrage retten können? Da der Regisseur Leander Haußmann nach eigenem Bekunden flachen Humor liebt und auch Albernes und Doofes mag, ist der Film scheinbar genau so. (SPIEGEL, TAZ)
Politischer Jury-Chef
Die Berlinale will ein politisches Filmfestival sein. Das zeigt sich auch immer in der Wahl der Jury. Im Februar 2008 wird der griechisch-französische Regisseur Costa-Gavras der Präsident der Internationalen Jury sein. Der 73jährige gehört zu den renommiertesten Vertretern des engagierten, politischen Films. Mit dem Politthriller Z feierte er Ende der 1960er Jahre seinen internationalen Durchbruch. Der Filmemacher hat sich in Vermisst mit der chilenischen Militär-Junta auseinandergesetzt, in Verraten den Rassismus in Amerika thematisiert und mit Der Stellvertreter die menschenverachtenden Praktiken des Nationalsozialimus an den Pranger gestellt. Jetzt fehlen nur noch die politischen Wettbewerbsfilme. (SPIEGEL, FAZ, TSP, Berlinale)
Musiker will filmisch schocken
Skandal-Rocker Marlyn Mason ist nichts für Jederman. Nun arbeitet nicht nur an einem neuen Album sondern auch an einen Film, natürlich einen psychologischen Horrorstreifen. Unter dem Titel Phantasmagoria: The Visions of Lewis Carroll verfilmt er das Leben von Lewis Carrol, dem Autor von “Alice im Wunderland”. Dabei hat sich der Musiker viel vorgenommen, denn er führt Regie, hat das Drehbuch geschrieben und ist als Hauptdarsteller zu sehen. Über einen wirren Trailer mit etwas Blut, nackter Haut und einem Kaninchen, der bereits auf der Berlinale 2006 lief, ist die Sache allerdings noch nicht hinausgekommen. Aber jetzt soll es angeblich losgehen – auch ohne die geplanten Darsteller Angelina Jolie sowie Johnny Depp. (WELT, FR)
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