Kobbis Filmempfehlung: Es geschah am hellichten Tag (Ladislao Vajda, 1958)
„Iiiih, ein alter Film. Ein Schwarz-Weiß-Film. Ein deutsch(sprachig)er Film. Sowas kuck ich nicht.“ Das ist aber ein großer Fehler. Es gibt nämlich kaum einen besseren Film auf dieser Welt. Und wenn schon ein Meister wie Friedrich Dürrenmatt das Drehbuch schreibt, dann ist da so einiges drin. Getragen von einem fabelhaften Heinz Rühmann, der als Kommissar einen Serienmörder finden soll. Dieser Mörder tötet Mädchen. Kleine, blonde Mädchen. Der Kommissar reibt sich an einem Versprechen auf, das er einer Mutter eines Opfers gegeben hat. Er will den Mörder, den wahren Mörder finden. Koste es was es wolle. Wir blicken dabei in die Seele dieses Kommissars und Rühmann spielt das einerseits verschlossen und zurückgezogen, andererseits aber doch so offen und dadurch verletzlich. Einfach fantastisch, so sieht man ihn tatsächlich selten. Die Spannung ist von Beginn an zum Zerreißen gespannt und hält bis zum großen Finale an. Doch die große Dramaturgie wird auch durch die großen Schauspieler unterstützt: Ob Sigfrit Steiner, Siegfried Lowitz oder der große Gert Fröbe – das ist einfach famos. Besonders Fröbe. Aber das solltet ihr selbst sehen.
Kobbis Serienempfehlung: Meister Eder und sein Pumuckl (1982)
Jaja, Breaking Bad, Dexter, Sons of Anarchy… AM ARSCH! Gegen diese meisterhafte Serie kann sowieso keine andere anstinken. Wenn es um die beste Serie aller Zeiten geht, dann muss einfach der Pumuckl mit dabei sein. Ein frecher, kleiner Kobold und ein älterer, gutherziger Schreinermeister beginnen eine ganz besondere Freundschaft, als er den Unruhestifter am Leim klebend bei sich findet. Hach, der Pumuckl. Was hab ich als Kind über seine Streiche gelacht. Was hab ich mich über den Kerl mit den roten Haaren, dem gelben Pullover und der grünen Hose gefreut. Und was freue ich mich heute noch. Aber halt, heute ist es anders als früher. Heute sind die schrulligen, skurrilen Nebenfiguren das Fantastische an der Serie. Da können sich selbst die Coens noch ne dicke Scheibe von Abschneiden. Beim Eder wird gerade durch sie große Kritik an der Gesellschaft geübt. Ein Blick ins wahre Leben, ein Blick auf die Personen, die uns im Alltag begegnen und die wir vielleicht sogar selbst sind. Spießbürgertum, Beamten, abergläubische Putzfrauen, durchgedrehte Spielzeugverkäufer, verfressene Verwandtschaft und was weiß ich noch alles. Für den Pumuckl kann man einfach nicht zu alt werden, der wird einfach nur anders. Und dadurch von Sichtung zu Sichtung besser, von Kindesbeinen an. Das kann sonst kaum ne Serie.
Kobbis Film-No-Go: Sucker Punch (2011)
Anstatt mal wieder auf “Pearl Harbor” einzutreten (berechtigterweise!!) hier mal ein wenig Abwechslung: Sucker Punch! Gut, ist jetzt auch nicht die Originalität schlechthin, aber der Film will es ja nicht anders, oder? Ein paar hübsche Mädels flüchten sich aus einer Klapse in eine Bordelltraumwelt, in der sie dann wieder in Träumen gegen Gasmaskennazis und Orks kämpfen? Alter. Was soll denn das? Gut, is Fantasy und so. Da kann sowas schon mal passieren. Kann ja auch ganz cool rüberkommen, wenn man hier mal die „Herr der Ringe“-Filme als äußerst positives Beispiel hervorheben will. Aber das? Nee, Herr Schneider. Das geht nicht. Wenn jemand einen künstlichen, konstruierten Film entwickelt hat, dann ist es dieser werte Herr hier. Ich mein, Zeitlupen können ein tatsächlich bereicherndes Stilelement sein. Aber wenn sie in einem solchen Übermaß eingesetzt werden wie hier, dann fang ich an zu Schnarchen. Oder zu Kotzen. Oder beides. Die Mädels in Strapse, ja, die sind zwar heiß (ich Chauvi-Schwein), aber trotzdem frage ich mich: wozu? Klar, um halt was fürs Auge zu bieten. Farben, merkwürdige Kamera, anstrengende Szenenwechsel und Effekte, diese viele unnötige Gewalt, die in dem Übermaß einfach zu einer extremen Reizüberflutung führen müssen. Wenn das alles nur noch den Schauwerten und dem Selbstzweck dient, dann ist das kacke. Dazu hat er sich anscheinend gedacht „Hey, das reicht nicht. Auf die Ohren gibt’s auch noch ein bisschen Scheiße!“ Und schwupps, schon waren ein paar echt gute Songs vergewaltigt (Was zum Teufel hat er Queen angetan?!?!) und ebenfalls in dieses Machwerk reingepfuscht. Ich könnte noch ne Stunde so weitermachen, aber ich denke das reicht. Manchen Filmen sagt man ja „Style over Substance“ nach. Hier ist es leider Style ohne Substance. Und das reicht halt nicht ansatzweise. Setzen, sechs, Zacharias.
"Aha, aha... vorzüglich, vorzüglich..." "Wie euch die Würste schmecken, sagten sie bereits aber was ist mit den Empfehlungen?" "Ähh ja alle genauso auf den Punkt gebracht wie, ich es nicht anders erwartet habe! Hiermit schlage ich dich zu Sir Kobbi "Franken Chaplin!"
Meine Filmempfehlung: Super - Shut up, Crime! (2010)
Von James Gunn, dem jetzt gefeierten Mastermind hinter "Guardians of the Galaxy" kommt dieser, mhmm... "Superheldenfilm" der besonderen Art. Mit einem top spielenden Rain Wilson, Kevin Bacon und Michael Rooker sowie Ellen Page ist dieser Film die extrem abgefuckte Art des Heldenfilms. Oftmals wird auch scherzhaft gesagt: "Er hat die Eier die Kick-Ass eben nicht hatte." In gewisser Weise stimmt es, aber für mich sind es andere Ansätze, andere Ideen. Trotzdem ist der Film mehr als sehenswert und durch seine FSK 18 Wertung recht brutal, aber auch witzig. The Zero wird zum Hero - zumindest in der eigenen Vorstellungskraft! Aber auf jedenfall zeigt der Film wie es mehr oder weniger wirklich wäre sich in ein Kostüm zu schmeißen und zu versuchen gegen herumballernde Gangster anzutreten.
Meine Serienempfehlung: Der Tatortreiniger (2011)
Ich wollte mal eine deutsche Serie hier erwähnen und ich dachte es fällt mir schwerer, aber am Ende standen für mich zur Auswahl: "Der Tatortreiniger", "Stromberg" oder "Pastewka". Alles drei für mich super Serien, aber wieso ist es der Tatortreiniger geworden? Ganz einfach: Der Humor, das Esprit, Bjarne Mädel und das unkonventionelle Konzept welches mich von Anfang an überzeugen konnte. Hier gibt es keine gerade Linie, hier gibt es einen Tatortreiniger und die Leute die er begegnet! Das ist oftmals so witzig dargestellt, das man leicht vergisst das hier die Überreste eines Toten aufgewischt werden. Aber leider Gottes, ist diese Serie mit viel zu wenig Folgen pro Staffel geplagt und einem Sendeplatz welcher wirklich schlimm ist, aber Serienkenner, kennen sie doch sowieso schon. Oder? Für mich ist im Video sowieso einer der besten Witze: "Mein Name ist Heiko Schotte und ich habe kein ABITUR!!" - "Na so stolz wäre ich da jetzt nich drauf."
Mein Film No-Go: Die Legende von Pinocchio (1996)
Die Legende von Pinocchio ist leider wirklich schlecht. Was mich aber am meisten stört - und dafür kann der Film direkt eigentlich nichts - ist das ich reingelegt wurde. Ich wurde reingelegt von meinem eigenem Nostalgiegefühl, nein! Meinem Nostalgiewunsch! Erwartete einen viel besseren Film und bekam etwas sehr halbgares, spannungsarmes und nicht witziges! Nach heutiger Sicht ist der Film eine Katastrophe und in meinem Alter und der Anzahl an Filmen die ich bisher kenne, eigentlich nicht der Rede wert. Doch es ist dieses Nostalgiegefühl wovor ich warnen will! Tappt nicht in die gleiche Falle, wenn ihr Nostalgie wollt, dann doch lieber zeitlose wie z.B. "Jumanji".