Glass 2 - Eine Fortsetzung wäre Verrat an der Unbreakable-Trilogie

21.01.2019 - 12:30 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Glass 2Disney
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Glass ist nach Unbreakable und Split der dritte Film in M. Night Shyamalans Superhelden-Universum. Eine Fortsetzung soll es nicht geben, was nur von Vorteil sein kann.

Achtung, es folgen Spoiler zu Glass: Die mitunter auch als "Eastrail 177"-Trilogie bekannte Filmreihe von M. Night Shyamalan, die aus Unbreakable, Split und Glass besteht, kommt nach allem, was bisher geschah, mit Glass zu einem Abschluss. Es ist keine weitere Fortsetzung, also kein Glass 2, kein Split 2 und kein Unbreakable 2 mehr geplant. Das ist meiner Meinung nach eine richtige Entscheidung. Und das sage ich nicht, weil ich die Filme nicht mochte, sondern weil ich glaube, dass sie gut so sind, wie sie jetzt in ihrer Dreifaltigkeit existieren. Obwohl nach dem Ende von Glass der eine oder andere Zuschauer vermutet haben könnte, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Glass und die Andeutungen auf ein Sequel, dass es nicht geben wird

Wer gerade aus dem Kino kommt und Glass gesehen hat, für den stellt sich völlig zu Recht die Frage, ob es noch ein Sequel geben wird. Denn zu den Twists und Enthüllungendes Films gehörte eben auch der Masterplan von Mr. Glass, durch die weltweite Übertragung der Geschehnisse vor der Nervenklinik andere, neue Superhelden ans Licht zu bringen und ihnen ihre eigene "Origin Story" zu geben.

Glass: Kein Sequel trotz angedeuteten neuen Helden und Bösewichten

Obwohl am Ende von Glass mit Elijah Price (Samuel L. Jackson), David Dunn (Bruce Willis) und dem gespaltenen Kevin (James McAvoy) alle Hauptfiguren tot sind, ließen sich in Elijahs Mutter (Charlayne Woodard), Davids Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) und Kevins Bezugsperson Casey (Anya Taylor-Joy) durchaus Figuren finden, die die Geschichte weitertragen könnten. Am Ende des Films sitzen sie so traulich gemeinsam auf einer Bank, als könnten sie den nächsten Film gar nicht abwarten. Außerdem wurde wenigen Minuten zuvor die Existenz einer großen Schattenorganisation enthüllt, die den Ausbruch einer Krankheit namens "Superheldentum" lange Zeit verhindert hatte. Doch Regisseur M. Night Shyamalan hat mehrfach weitere Fortsetzungen abgelehnt.

Kein Glass 2 - So spricht sich M. Night Shyamalan gegen eine Fortsetzung aus

In unserem ausführlichen moviepilot-Interview mit M. Night Shyamalan äußerte der Regisseur sich konkret zur Frage eines potenziellen weiteren Sequels, was uns noch erwarten könnte:
Nein, ich glaube nicht, [dass es eine Fortsetzung geben wird]. Das ist das Ende. Du weißt, dass ich eigenständige Filme am liebsten mag. Aber ich sage auch niemals nie. Denn vielleicht habe ich eines Tages wieder eine großartige Idee. Aber jetzt sehe ich es nicht.
Ein Stoppschild für Glass 2: M. Night Shyamalan mit James McAvoy und Bruce Willis

Damit verdeutlicht der Filmemacher, dass er derzeit keine Absichten für weitere Sequels hegt. Da er die treibende Kraft hinter Unbreakable, Split und Glass war und Glass sogar laut SyFy  aus eigener Tasche finanzierte, ist es unwahrscheinlich, dass die Reihe in den Händen eines anderen fortgeführt werden wird. Gegenüber Entertainment Weekly  ergänzte Shyamalan außerdem, dass er derzeit viele andere neue Geschichten mit neuen Figuren im Kopf habe, die er erzählen wolle.

Ein weiteres Argument gegen Glass 2 liegt außerdem in der Trilogie selbst begraben: Neue Superhelden wären eine riesige Öffnung seiner Welt mit tausenden potenziellen neuen Helden und Bösewichten - doch M. Night Shyamalan hält seine Filme erklärtermaßen lieber im kleineren Rahmen. Er will durch seine Trilogie kein zweites Marvel-Universum erschaffen, sondern stattdessen dem modernen Superhelden-Boom etwas Andersartiges entgegensetzen, wie der etwas andere Superheldenfilm Unbreakable und nicht zuletzt auch die Marvel-Seitenhiebe in Glass zeigen. Eine Weiterführung der Reihe wäre damit in gewisser Weise ein Verrat an seiner Idee, weil sie den Weg der finanziellen Sequel-Ausschlachtung beschreiten würde.

Glass: 3 außergewöhnliche Helden/Bösewichte

Darum braucht das Unbreakable-Universum nach Glass gar kein Sequel

Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Und das zugleich geschlossene und offene Ende in Glass (mit toten alten Helden, aber der unbestimmten Ankündigung von neuen) besitzt eine gespiegelte Schönheit in dieser Gegenüberstellung, die ein würdiger Abschluss ist. Nach Unbreakable, Split und Glass weitere Filme mit zerbrechlichen Titeln hervorzubringen, wäre ein Knacks in dieser abgerundeten Trilogie, der das Gleichgewicht empfindlich stören würde.

Wenn Cameo-König M. Night Shyamalan nicht auf den Zug des Superhelden-Hypes aufspringen und damit die Gefahr laufen will, neben Konkurrenten wie Marvel und DC doch noch zu entgleisen, ist es der logische Schluss, jetzt aufzuhören. In einer Zeit der Sequels, Prequels, Remakes, Reboots und Franchises ist eine gute alte abgeschlossene Trilogie geradezu erfrischend. M. Night Shyamalan hat der Welt immerhin nicht nur einen, sondern gleich drei ungewöhnliche Superheldenfilme gegeben. Das sollte doch wirklich ausreichen.

Hättet ihr gerne noch eine Fortsetzung zu Glass gesehen?

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