Highlights, Sünden & Sentimentalitäten zum Abschied

30.10.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Der Schaum der Tage
Studiocanal
Der Schaum der Tage
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Heute ist mein letzter Tag in der moviepilot-Redaktion. Zeit Bilanz zu ziehen, die Highlights der letzten Monate zu kühren und verschleppte Filmsünden zu beichten, bevor ich der Sonne entgegen weiterziehen kann.

Nach dem dreimonatigem Praktikum, welches sich verdammt kurz, eher nach drei Wochen anfühlte, folgt nun mein letzter Text, der traditionsreiche Abschiedsartikel. Eine weiße Leinwand, die mit beliebigen Abschiedsfloskeln oder monumentalen, zu Tränen rührenden Versen bepinselt werden will. Zunächst aber noch ein paar Zahlen: Mit diesem Artikel beende ich meine Arbeit nach genau 90 Tagen und 281 Artikeln, von denen die Texte über Sherlock (Dritte Staffel von Sherlock kommt im Januar 2014, Moriarty – Sherlocks charmant-psychotischer Erzfeind) bei euch am besten ankamen. Einen guten Geschmack habt ihr. Die meisten Diskussionen und Kommentare erntete allerdings meine News über Orlando Bloom als Batman und über Lichtschwerter für den Hausgebrauch mit jeweils 54 bzw. 42 Kommentaren.

In dieser Zeit habe ich nicht nur gelernt, wie man Chiwetel Ejiofor ausspricht, Zach Galifianakis schreibt und die monströse Kaffeemaschine im ersten Stock bedient, sondern auch wie die Arbeit in einer Redaktion abläuft und welchen Spaß es macht, sich in ein Thema einzulesen, um einen Artikel daraus zu formen. Daneben bringt die Arbeit bei moviepilot auch bestimmte Privilegien mit sich, wie den Besuch von Pressevorführungen. So durfte ich sechs Filme besuchen, von denen Der Schaum der Tage von Michel Gondry und Inside Llewyn Davis zu den Highlights meines Praktikums, wenn nicht sogar des ganzen Filmjahres gehören.

Empfehlungen der Redaktion
Da ich den ganzen Tag im güldenen Loft der größten Film-Community Deutschlands saß, blieb es nicht aus, dass ich auch den einen oder anderen Filmtipp aufschnappte. Ob beim Mittagessen, zwischendurch oder zum Abschied, die Empfehlungs- und Diskussionszahnräder stehen hier niemals still. So wuchs meine Liste der unbedingt nachzuholenden Filme und Serien exponentiell an, seit ich das Büro am Mehringdamm in Berlin das erste Mal betreten habe. Im Fall von Paper Moon, Liberace, Wrong und Europa Report schaffte ich es, den Empfehlungen Folge zu leisten. Und auch Sherlock schaute ich in dieser Zeit zum ersten Mal, nicht zuletzt wegen der wiederholten Aufforderung von sciencefiction. Ein großer Dank muss an an Sonse gehen, wegen der ich noch Kabinett außer Kontrolle, Sheila und The Thick of It nachholen will.

Beichte zum Schluss
Ich bin dafür diese Kategorie als festen Bestandteil in jeden Abschiedstext einzubauen. Damit dieses Praktikum nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine ka­thar­tische Wirkung bekommt. Monate des stummen Nichtssagens, wenn ein bisher ungesehener Klassiker diskutiert wurden, sind jetzt vorbei. Ich nehme mir nun den Druck von den Schultern und kann dann, von allen Sünden befreit, das nächste Kapitel beginnen. So zumindest die Theorie. Ihr dürft mir in den Kommentaren auch eins mit dem verbalen Kochlöffel überziehen. Ich habe nie Stirb langsam gesehen, nie Terminator, nie Independence Day, nie Armageddon – Das jüngste Gericht und nie Die Verurteilten. Das tat gut, war aber auch irgendwie beunruhigend, deswegen komme ich schnell zum Abschluss.

Theatralisches Dankeschön
Es waren drei tolle Monate. In dieser Zeit habe ich tolle Filme, tolle Menschen und eine tolle (wenn auch manchmal gefürchtete) Community kennengelernt. Danke an Ines, Jenny, Andrea, Sonja, Christoph, Philipp, David und Daniel, die in dieser Zeit meine “Platznachbarn” waren, und die Zeit hier sehr angenehm gemacht haben. Nun genug der Sentimentalitäten. Rosebud.

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