Zum Start der ersten drei Folgen von Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht hat Moviepilot zwei der Serien-Stars getroffen: Maxim Baldry (Isildur) und Tyroe Muhafidin (Theo) sprachen mit uns über Rollengeheimnisse, Spinnenängste und erlogene Pferdekenntnisse.
"Ich hatte keine Ahnung, was ich tat": Maxim Baldry und Tyroe Muhafidin im Herr der Ringe-Interview
Der mittlerweile 28-jährige Maxim Baldry war vor Die Ringe der Macht der kleine Junge in Mr. Bean macht Ferien und lieferte in der Serie Years and Years eine eindrückliche Performance ab. Für den jetzt 19-jährigen Tyroe Muhafidin war die Herr der Ringe-Serie hingegen seine erste größere Schauspielerfahrung. Im Gespräch zu Staffel 2 diskutierten die zwei vergangene und zukünftige Wege ihrer Figuren Isildur und Theo, den Abschied von einem Co-Star und wen sie in Mittelerde noch gern spielen würden.
Maxim, du spielst mit Isildur einen Charakter, von dem wir wissen, worauf seine Mittelerde-Geschichte als Ringträger hinausläuft. Ist das eher eine Erleichterung oder eine Bürde?
Maxim Baldry: Ich finde es spannend, Wegweiser zu haben. Tolkien hat über seinen Endpunkt geschrieben, aber wir wissen nicht genau, wie er dorthin gelangt. Ich konnte Isildur also von unten nach oben aufbauen. Die ersten zwei Staffeln sind eine Entdeckungstour. Sie geben ein tieferes Verständnis dafür, wer er als Person ist: seine Beziehung mit seinem Vater, der vernommene Ruf nach Mittelerde. In Staffel 2 erlangt er neue Fähigkeiten, um zu überleben, und reift zum Mann. Er muss lernen, wem er vertrauen kann. Das zahlt alles darauf ein, was er später tut.
Beim Casting zu Staffel 1 wusste ich nicht, auf wen ich mich bewarb. Ich erinnere mich nur noch an die Beschreibung: 'Wir suchen nach einem launenhaften jungen Mann, mit dem Gewicht der Welt auf seinen Schultern.' Ich habe mein Bestes gegeben und hatte doch keine Ahnung, was ich tat.
Tyroe, du hingegen spielst einen (scheinbar) neuen Charakter in Die Ringe der Macht. Wurde dir vorab verraten, wohin Theos Pfad ihn in der Serie führen wird?
Tyroe Muhafidin: Nein, das halten sie vor mir geheim. Ich will natürlich herausfinden, wohin er geht oder was aus ihm wird ...
Maxim Baldry: Oh, willst du spekulieren? Was glaubst du, wen du spielst?
Tyroe Muhafidin: Ich ... argh, wir sollten das lieber lassen. Ich bekomme Ärger. [lacht] Wenn ich mehr wüsste, würde das vielleicht die Art verändern, wie ich Theo spiele. Vermutlich ist es also besser so. Das ist der Spaß daran, eine neue Figur zu spielen: Es hält mich auf Trab, weil sie mich jeden Augenblick rauskicken könnten.
Maxim Baldry: Ja, du musst in jeder Szene gut sein. Jede Szene ist ein neues Vorsprechen. [lacht]
Tyroe Muhafidin: Der Druck ist da!
Die Ringe der Macht war als Serie schon immer geheimniskrämerisch. Wie funktioniert das für euch als Darsteller? Bekommt ihr nur eure Drehbuchteile und dürft mit niemandem über eure Rollen reden?
Maxim Baldry: Für Staffel 2 haben wir alle Drehbücher bekommen. Staffel 1 war da eine andere Erfahrung. Da hatte mein Drehbuch von Episode 8 geschwärzte Seiten, die ich auch auf Nachfrage nicht bekommen habe. Jetzt verstehe ich natürlich, dass sie die große Enthüllung von Mr. Sauron höchstpersönlich versteckt haben.
Tyroe Muhafidin: Wir hatten unsere eigenen Wetten dazu laufen, wer Sauron sein würde.
Maxim Baldry: Ja und ich hätte all mein Geld auf Charlie Vickers gesetzt. Hast du jemals jemand anderen vermutet?
Tyroe Muhafidin: Ich dachte vielleicht noch an Dan [Daniel Weyman], den Fremden.
Maxim Baldry: Hast du jemals dich selbst [also Theo] als Sauron vermutet?
Tyroe Muhafidin:
Als wir den Piloten [also die erste Episode] gedreht haben, vielleicht noch. Aber das wäre sehr viel Druck gewesen. Ich bin froh, dass es nicht so gekommen ist.
Was waren die verrücktesten Sicherheitsmaßnahmen, um die Serie zu schützen?
Maxim Baldry: Wir hatten das Drehbuch auf einem iPad, das sich selbst zerstört, wenn man die Internet-Verbindung verliert. – Natürlich nicht wirklich, aber es hätte sich selbst gelöscht.
Tyroe Muhafidin: Die Passwörter, die wir haben, sind verrückt! Keine Chance, sich die zu merken.
Maxim Baldry: Ich habe immer noch keinen Zugang zu meinen Arbeits-E-Mails. Keine Ahnung, wie ich da reinkomme. Und auch am Set waren wir sehr abgeschottet. Niemand durfte auch nur in die Nähe des Studios.
Tyroe Muhafidin: Er hat fast jeden Tag Ärger gekriegt, weil er mit seinem Telefon Fotos gemacht hat!
Maxim Baldry: Ja. Fotos am Set waren nicht erlaubt. Aber ich wollte natürlich frech ein paar Schnappschüsse machen. Das ist schließlich eine einmalige Gelegenheit im Leben! Dafür habe ich Ärger bekommen. Der Sicherheitsdienst mag mich nicht mehr.
Isildur und sein Bruder Anárion werden später als die zwei großen Statuen am Anduin-Fluss verewigt: Werden wir diesen unbekannten Bruder jemals treffen?
Maxim Baldry: Darüber gibt es tatsächlich Gespräche. Ich darf darüber, glaube ich, nicht mehr sagen. Aber ja, er wird definitiv Teil der Geschichte sein. Hoffentlich wird es eine große Wiedervereinigung auf Númenor geben. Das ist Isildurs große Reise in Staffel 2: Nach all seinen Erfahrungen muss er die Entscheidung treffen, ob er in Mittelerde bleiben oder nach Hause zurückkehren will. Es gibt einen Kampf zwischen seinem Kopf und seinem Herzen.
In Staffel 2 von Die Ringe der Macht sehen wir Isildur außerdem gegen eine große Spinne kämpfen: Kankra. Wie stehst du im echten Leben zu Spinnen?
Maxim Baldry: Ich habe panische Angst vor Spinnen! Ich wollte nie in einen Spinnenkampf verwickelt werden. Und dann habe ich das Drehbuch zu Episode 3 aufgeschlagen und gedacht: 'Na großartig, Spinnentiere! Das kann ja spaßig werden.'
Aber in Wahrheit war der Drehtag gar nicht furchteinflößend. Die Spinne war ein Rugby-Ball mit Stöcken. Das war mein Requisit. Allerdings war das Set selbst echt gruselig: diese klaustrophobische, feuchte, dunkle, matschige Höhle. Mit kleinen Spinnen, die Puppen waren. Das war eklig und ich wollte nichts anfassen. Wer bitte hat denn keine Angst vor Spinnen? Ich traue niemandem, der Spinnen mag.
Tyroe Muhafidin: Dann wird dir [meine Heimat] Australien nicht gefallen.
Maxim Baldry: Würdest du eine Tarantel auf die Hand nehmen?
Tyroe Muhafidin: Ja. Die sind cool.
Maxim Baldry: Oh mein Gott! Dich hätte ich in der Spinnenhöhle gebraucht!
Leider hat Bronwyn-Darstellerin Nazanin Boniadi, die Theos Mutter spielte, die Serie nach Staffel 1 verlassen ...
Tyroe Muhafidin: Ich habe eine tiefe Zuneigung zu Naz. Sie hat mich in Staffel 1 an der Hand genommen und war meine reale Set-Mutter. Durch sie habe ich mich wohlgefühlt. Ihre Schauspielerfahrung ist auf mich abgefärbt.
Sie hat mir relativ früh von der Situation erzählt und wir hatten viele Gespräche darüber. Danach habe ich mich besser damit gefühlt, auch ohne sie weiterzumachen. Obwohl ich sie dann nicht nur in der Serie, sondern auch irgendwie im echten Leben betrauern musste. Aber ihre Präsenz hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wir empfinden viel Liebe und Dankbarkeit für sie.
Isildur hat eine besondere Beziehung zu seinem Reittier Berek. Hattest du vorher schon Erfahrung mit Pferden, Maxim?
Maxim Baldry: Ich wusste vorher nicht, wie man ein Pferd reitet. Ich habe auf meiner Schauspielseite gelogen und behauptet, ich könne es. Sie meinten nur: 'Großartig! Perfekt!' Und dann kam ich hin und sagte: 'J-ja, ich kann das.' Ich musste es sehr schnell erlernen.
In Staffel 1 gibt es eine Szene, in der ich einen Apfel esse, ihn Berek hinhalte und dann selbst weiteresse. Als die Showrunner das sahen, riefen sie: 'Das ist es! Das ist die Bromance. Er hat keine anderen Freunde außer das Pferd!' Staffel 2 ist eine schöne Spiegelung davon.
Wen würdet ihr Die Ringe der Macht gern verkörpern, wenn ihr nicht eure eigenen Charaktere spielen dürftet?
Maxim Baldry: Ich würde einen Zwerg spielen wollen!
Tyroe Muhafidin: Ich einen Harfuß!
Maxim Baldry: Wirklich?!
Tyroe Muhafidin: Ja, die machen so viel Spaß! Und der irische Akzent ist toll. Ich wäre wie Poppy [Noris Freundin Magsame], die bringt gute Vibes mit.
Maxim Baldry: Ich wäre gern [mit verstellter Stimme] Prinz Durin. Das wäre toll, mit der ganzen Verwandlung [in der Maske].
Die Ringe der Macht im Podcast: Lohnt sich Staffel 2 der Herr der Ringe-Serie?
Nach zwei Jahren Pause meldet sich Amazons große Fantasy-Serie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht zurück. Wir diskutieren, was Staffel 2 anders macht und ob die ersten drei Folgen überzeugen können.
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Nach der Offenbarung von Bösewicht Sauron werden die Karten in Mittelerde neu gemischt. Das Ergebnis der 2. Staffel betrachten Esther und Mario mit sehr unterschiedlichem Blick. Auf einen spoilerfreien ersten Podcast-Teil folgt eine Serien-Besprechung mit tiefergehender Herr der Ringe-Analyse.