Inside Hollywood: Eine handzahme Satire

26.03.2009 - 09:00 Uhr
Bruce Willis und Robert De Niro in Inside Hollywood
Concorde Filmverleih
Bruce Willis und Robert De Niro in Inside Hollywood
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Der Film ist eher starträchtiges Unterhaltungskino als subversive und bissige Satire.

Inside Hollywood startet heute in den deutschen Kinos. Der Film, der in den Vereinigten Staaten mehr oder weniger gefloppt ist, wird von der deutschen Kritik mit einem müde lächelnden und einem weinenden Auge aufgenommen. Barry Levinson gelingt sie nicht, die bissige Satire. Vielmehr darf der Film als starträchtige Unterhaltung ohne subversives Potential gelten.

Das lächelnde Auge gibt es hauptsächlich bei Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel: “Eine eigentümlich zärtliche Farce haben Barry Levinson und Robert De Niro angerichtet … zärtlich vor allem, weil der mit entspanntem Understatement aufspielende Hauptdarsteller inmitten des rotierenden Blöd- und vor allem Eigensinns stets von unerschütterlicher, melancholischer Gelassenheit bleibt: ein Weiser, der die unaufhaltsame Zerhäckselung seiner Gesellschaftsrolle durch die entfesselten Massenkulturgewalten lächelnd hinnimmt.”

Enttäuscht dagegen gibt sich Wilfried Hippen in der taz. Für Barry Levinson und Robert De Niro ist es nicht die erste gemeinsame Satire. In Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt haben die beiden schon sehr erfolgreich zusammen gearbeitet. Aber dieser ist "leider auch ein viel besserer Film, denn Inside Hollywood basiert zwar auf den Erinnerungen des Produzenten Art Linson “What just happened: Bitter Hollywood Tales from the Front Line”, aber wirklich bissig ist diese Abrechnung mit dem intriganten Filmgeschäft nie. Die Hollywoodsatire ist ja schon fast ein Subgenre, doch radikal das System in Frage stellten bislang nur die wenigsten. Nathanael West s Der Tag der Heuschrecke war so bitter, dass Hollywood die Adaption auch prompt verhunzt hat und Robert Altman s The Player war in der Branche extrem verhasst – er muss also getroffen haben. Inside Hollywood ist dagegen enttäuschend zahm und affirmativ."

Auch Sascha Westphal kann dem Film nicht viel abgewinnen; seine Erwartungen wurden enttäuscht, wie er in der Berliner Morgenpost schreibt: “Gerade von Art Linson und Barry Levinson, dem Regisseur von Wag the Dog und Jimmy Hollywood, war einfach mehr zu erwarten. Doch anders als einst Robert Altman mit The Player sind sie eben nicht aufs Ganze, sondern auf Nummer sicher gegangen. Statt tatsächlich einmal mit der Traumfabrik abzurechnen, treiben sie lieber harmlose Scherze mit den Macken von Stars und Agenten, Studiobossen und Regisseuren und bewegen sich damit auf gesichertem Territorium, das längst hinreichend beackert wurde. So muss sich auch niemand wundern, dass der anfängliche Witz des Films schließlich ganz von eitler Larmoyanz verdrängt wird.”

Ab heute könnt Ihr Euch Eure eigenen Meinung über den Film bilden. Seht Ihn Euch an und bewertet den neuen Streich von Barry Levinson!

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