Der Womanizer so schlecht wie der deutsche Titel

28.05.2009 - 08:55 Uhr
Da platzt ihm doch glatt der Korken
Warner Bros. Pictures
Da platzt ihm doch glatt der Korken
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Die Romantikkomödie mit Matthew McConaughey, die die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens auf Promiskuität ummünzt, schneidet in der internationalen Kritik nicht gerade glorreich ab. Quod erat expectandum.

Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen kommt in die Kinos. Wieder einmal gibt Matthew McConaughey einen frauenverheizenden Playboy, der nach jeder Menge seichter Verführung letztendlich geläutert wird und die wahre Liebe findet. Dieses altbackene Schema beeindruckt heute niemanden mehr, erst recht keine Filmkritiker.

Und dementsprechend schneidet der Film in der Kritik ab: sehr bescheiden. Auf rottentomatoes.com steht das Tomatometer bei 28%, von 125 Reviews können lediglich 35 dem Film etwas abgewinnen. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4.2 von 10 möglichen Punkten. Auch in der deutschen Kritik kommt der Film nicht besser weg. Wir haben für ein paar Kritiken für Euch zusammengestellt:

Als “eine schrottig-aussehende Romantikkomödie, die nicht im Entferntesten romantisch und nicht mal einigermaßen komisch ist”, bezeichnet Manohla Dargis von der New York Times den Film.

“Den wenigen Witz, den Der Womanizer überhaupt zu bieten hat, schöpft der Film aus der Überzeichnung der Charaktere und dem sarkastischen Gestus, der einige Passagen prägt”, schreibt Frédérick Jaeger auf critic.de. “Dass es sich dabei aber lediglich um einen recht verzweifelten Versuch handelt, die zuckersüße Fassade eines weitgehend hohlen Films aufzulockern, daran besteht kein Zweifel. Es ist doch kein ganz so einfacher Trick. Ohne ein Mindestmaß an Gehalt nimmt einem die Ironie letztlich keiner ab.”

Randy Cordova von der Arizona Republic meint: “Ganz frei heraus: Sie haben wesentlich bessere Dinge, die Sie mit Ihrer Zeit anstellen können.”

Der Film “vermittelt nie ein Gespür für die Wehmut angesichts verpasster Lebenschancen. Die einzelnen Begegnungen mit den Geistern der Vergangenheit sind vielmehr Aufhänger für seichte und oberflächliche Gags, deren Vorhersehbarkeit und Überraschungslosigkeit die Ideenarmut des Drehbuchs schmerzhaft offenbaren”, urteilt Michael Ranze für den film-dienst. “Im Großen und Ganzen ist das Drehbuch zu sehr mit den einzelnen Handlungsfäden beschäftigt, um hintergründige Dialoge und Situationen zu entwerfen. Das Konzept, Frauen als willenlose und stets bereite Sexobjekte darzustellen, ohne Promiskuität und Sexsucht zu problematisieren, trägt auf Dauer nicht.”

“Der Womanizer: Die Nacht der Ex-Freundinnen kommt nicht einmal in Reichweite eines Lachers”, resümiert Peter Travers vom Rolling Stone.

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