Mag Avatar – Aufbruch nach Pandora auch Titanic vom Thron stürzen, der erfolgreichste Film aller Zeiten werden und sogar so viele Oscars wie möglich abräumen: Die amerikanische Rechte hat einen neuen Feind und der heißt James Cameron. Sie haben sich die Figuren in Avatar – Aufbruch nach Pandora genau angeschaut und sind über die Präsentation der US-Army, der Wirtschaftsbosse, der Wissenschaftler und des Volkes der Na’vi gar nicht glücklich. Also holen sie ihre ideologischen Keulen raus und verdammen Avatar – Aufbruch nach Pandora als einen der un-amerikanischten Filme aller Zeiten.
Zur Erinnerung: In Avatar – Aufbruch nach Pandora geht es um die Kolonisation eines Planeten und die Ausrottung einer anderen Lebensform durch die Menschen. Die US-Army und ihre bulligen Söldner, besonders die Gestalt des Col. Miles Quaritch (Stephen Lang), sind hier die Bösen. Quaritch walzt alles nieder, was es auf dem Planeten Pandora gibt, ohne Rücksicht auf Verlust und zivile Opfer. Auch der Großkonzern, der sich an den Schätzen des Planeten bereichert, kommt nicht gut weg. Zwar hat Boss Parker Selfridge (Giovanni Ribisi) kleine Bedenken, aber letztlich lässt er sich von der Gier seiner Aktionäre treiben. Die Na’vi dagegen sind die Guten, kommen ohne böse Absichten daher und sind so gar nicht das Feindbild, welches die amerikanischen Rechten gern sehen. Figurenzeichnungen und Dialoge (zum Beispiel “Terror lässt sich nicht mit Terror bekämpfen.”) verführen die konservativen Kritiker dazu, dem fantastischen Öko-Thriller Anti-Amerikanismus vorzuwerfen.
So wird zum Beispiel die New Age-Weltanschauung kritisiert. Heidentum, Götzenkult und Antikapitalismus würden sich in Avatar – Aufbruch nach Pandora die Hand reichen und überhaupt käme die menschliche Rasse nicht besonders gut weg. Hass gegen alles Amerikanische machen die konservativen Kritiker aus, der Antikolonialismus, der in Avatar beschrieben wird, wäre eine Ohrpfeige für die amerikanische Politik. James Cameron selbst wird auf einmal zum linken Regisseur, der mit Avatar – Aufbruch nach Pandora einen kommunistischen Film gedreht hat.
Das produziert bei uns natürlich nur Kopfschütteln und zeigt einmal mehr, wie unterschiedlich Weltsichten im Allgemeinen und Filmsichten im Besonderen doch sein können.
Wenn Ihr Euch weiter informieren wollt, dann könnt Ihr Euch unter anderem auf movieguide, BigHollywood und Weekly Standard informieren.