Meet Ms. Chastain
Die 1,63 Meter zierliche Kalifornierin Jessica Chastain ist ein wahres Charakter-Chamäleon. In ihren Rollen in The Help oder Mama war sie kaum wiederzuerkennen. Bereits als Teenagerin wechselte sie vom Tanz zur Schauspielerei auf der Theaterbühne. Fernsehen und Kino folgten erst 2004 (Emergency Room – Die Notaufnahme), beziehungsweise 2008 mit der verführerischen Hauptrolle als Jolene. Ihre Theaterzeit verhalf ihr zu Projekten wie Wilde Salome, eine Oscar Wilde-Interpretation von und mit Al Pacino. Der wiederum schlug sie Terrence Malick für The Tree of Life vor.
Ich habe Ms. Chastain als Lieblingsstar ausgewählt aufgrund ihrer sympathischen Hingabe für jede einzelne Rolle und ihre unvergleichliche Wandlungsfähigkeit.
Workaholic
Seit nicht einmal fünf Jahren also ist die talentierte Schauspielerin auf der großen Leinwand zu sehen und hat bereits zahlreiche Preise und auch zwei Oscar-Nominierungen für The Help und Zero Dark Thirty bekommen. In diesem halben Jahrzehnt hat Chastain sagenhafte 14 Filme gedreht, zumeist in größeren Nebenrollen an der Seite von männlichen Protagonisten, wie Mrs. O’Brien in The Tree of Life mit Brad Pitt oder Samantha in dem umwerfenden Film Take Shelter – Ein Sturm zieht auf neben Michael Shannon. Zwei Filme sind bereits abgedreht und fünf weitere in Planung, darunter Interstellar von Christopher Nolan und Crimson Peak mit Guillermo del Toro am Regiestuhl.
Erste Wahl
Chastain wäre nicht nur bei Iron Man 3 die erste Wahl der Maya Hansen (Rebecca Hall) gewesen, auch hätte sie als Julia (Olga Kurylenko) in Oblivion und als Prinzessin Diana (Naomi Watts) im Biopic Diana zu sehen sein sollen. Auch wenn nur die letzte dieser drei Rollen wirklich interessant ist, nimmt sich Ms. Chastain zu viel vor. Jene Rollen, für die sie dann auch die nötige Zeit findet, meistert sie mit einer Intensität, wie es nur wenige Schauspielerinnen, beispielsweise Meryl Streep oder Tilda Swinton, tun. Dementsprechend bereitet sie sich auf jede Rolle mit Hingabe vor und trug für Lawless – Die Gesetzlosen wochenlang unbequeme Unterwäsche der 30er Jahre. Die heute 35-jährige versucht ihre Filmrollen als eigenständige Menschen zu sehen und hat meist Vorbilder, an denen sie ihre Darstellung orientiert.
The Help (2011)
Für ihre Nebenrolle in The Help als blonde Sexbombe Celia Foote musste die strikte Veganerin etliche Kilos zulegen und sich ordentliche Rundungen anessen. Gemeinsam mit Octavia Spencer, welche sich im Film als ihre Haushälterin bewirbt, formen die beiden ein wahres Dreamteam an komödiantischem und packendem Talent. Beide wurden sie für den Oscar nominiert, aber Spencer sahnte ab. Beide hatten ihn mehr als verdient.
Zero Dark Thirty (2012)
2012 folgte dann die Oscar-Nominierung für die Beste Nebenrolle als unabhängige und komplexe CIA-Agentin Maya in Zero Dark Thirty. Kathryn Bigelow inszeniert hier die Suche und letztendlich die Hinrichtung von Osama Bin Laden, wobei Maya den entscheidenden Hinweis liefert, wo er sich aufhalten könnte. Als Heldin, die sich nicht davor scheut anderen auf zu Füße zu treten und für ihre Sache kämpft, lässt Chastain sie dennoch authentisch wirken und passt sich perfekt an den Filmstil an.
Mama (2013)
Mama mag nicht unbedingt Chastains wertvollster Film sein, doch die Rolle, in die sie schlüpft, ist einmal mehr das Highlight eines ihrer Werke und ein Grund, sich diesen Horrorfilm anzusehen. Bei den Dreharbeiten wollte die Schauspielerin stets einen Knopf mit furcheinflößender Musik im Ohr, um sich in die Atmosphäre des Films zu fühlen. Als tätowierte Bassistin-Annabel hat sie nichts mit einer Scream-Queen zu tun. Die zwei verwahrlosten Nichten ihres Freundes brauchen ein Zuhause. Widerwillig nimmt sie die Rolle der Mutter ein, in welcher sie aufgeht und letzten Endes auch zur Titelfigur wird. Diese Rockerbraut mit Sinneswandelt weiß Chastain einmal mehr in ihrer Gestik und Sprache, dieses Mal auch in ihrer Optik, von allen anderen ihrer Charaktere abzuheben.
Box-Office-Magnet
Mit Zero Dark Thirty und Mama gelangen der talentierten Dame die zwei führenden Kinofilme an den Kinokassen in der gleichen Woche im Jänner 2013 – das erste Mal seit fast 50 Jahren. Ich wünsche Ms. Chastain alles Gute für ihre zukünftige Karriere, und hoffe, dass sie sich weiterhin in so interessante Rollen hineinfühlt und vielleicht zwischendurch auf die lahmen Drehbücher (Texas Killing Fields) verzichtet.
Hier präsentieren wir euch die Preise, die ihr gewinnen könnt und möchten uns damit auch bei all unseren Sponsoren und Medienpartnern bedanken, die sie gestiftet haben: