In Kampf der Titanen spielt Sam Worthington den als Mensch aufgewachsenen Göttersohn Perseus, der gegen den Rachegott Hades in die Schlacht zieht. Der Blockbuster von Louis Leterrier fährt dabei verschiedene Elemente aus der griechischen Mythologie auf, um die Fantasy-Action mit einem riesigen Kraken oder der tödlichen Medusa aufzumotzen.
Deal
Als der Film 2010 in die Kinos kam, wurden die Leute aber mit einem ganz anderen Schauwert vor die Leinwand gelockt. Nach Avatar - Aufbruch nach Pandora sollte Kampf der Titanen das nächste große 3D-Spektakel werden. Die technische Umsetzung des Films, den ihr euch heute Abend um 20:15 Uhr auf ProSieben (in 2D) anschauen könnt, brachte stattdessen einen Negativtrend ins Rollen.
Hier könnt ihr euch den deutschen Trailer zu Kampf der Titanen anschauen
Kampf der Titanen wurde nachträglich in 3D konvertiert
Mit Avatar gelang James Cameron 2009 nichts weniger als eine Revolution des Kinos. Der mit neuartigen Kameras komplett in 3D gedrehte Blockbuster ermöglichte dem Publikum das Eintauchen in eine fremde Welt. Schnell wurde klar, dass Cameron mit der Technologie einen neuen Standard etabliert hatte, dem viele Studios und Filmschaffende aufgrund des Erfolgs folgen würden.
Neben Alice im Wunderland von Tim Burton, der ebenfalls 2010 in die Kinos kam, versuchte auch Kampf der Titanen diesen 3D-Hype für sich zu gewinnen. Was beide Filme jedoch bedeutend von Avatar unterscheidet, ist ihre Entstehung. Kampf der Titanen und Alice im Wunderland wurden klassisch in 2D gedreht und erst nachträglich in der Postproduktion in 3D konvertiert.
Das 3D von Kampf der Titanen wirkt wie ein billiger Aufsatz
Wer den fantastischen 3D-Effekt von Avatar noch im Hinterkopf hatte und 2010 ein Kinoticket für Kampf der Titanen gelöst hat, dürfte schnell ernüchtert worden sein. Minimale Tiefenschärfe und verschwommene Hintergründe bei generell dunkleren Bildern machten den Fantasy-Blockbuster oftmals zu einem tristen Brei.
Hier könnt ihr euch den Trailer zum Kampf der Titanen-Nachfolger Zorn der Titanen anschauen
Im Interview mit der Huffington Post gab Kampf der Titanen-Regisseur Louis Leterrier damals selbst zu, dass er das nachträgliche 3D-Gimmick seines Films für grauenvoll hielt. Seiner Aussage nach hat sich das Studio Warner Bros. nur dazu entschlossen, um mehr Geld von den Kinogängern zu bekommen.
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Durch den Erfolg von Kampf der Titanen, der am Box Office zum Hit wurde und maßgeblich von der 3D-Konvertierung profitierte, wurde eine neue Welle an 3D-Filmen losgetreten, von denen die wenigsten tatsächlich in 3D gedreht wurden. Die wesentlich kostengünstigere Konvertierung sorgte jedoch für ein zunehmend frustrierendes Kinoerlebnis.
Nach Kampf der Titanen: 3D-Hype ist über die Jahre abgeflacht und verflogen
Über die Jahre hat sich diese Frustration immer stärker bemerkbar macht. Irgendwann war 3D kaum mehr als der überflüssige Zuschlag, der für ein Kinoticket in Kauf genommen werden musste. Von der 3D-Brille auf der Nase, dem dunkleren Bild und oftmals Kopfschmerzen als Folgen ganz zu schweigen.
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Im Heimkino wurde der Trend 2017 dann offiziell für tot erklärt, als schließlich auch LG und Sony als letzte Hersteller die Produktion von 3D-fähigen Fernsehern einstellte . Auch die Anzahl an Filmen, die noch mit 3D-Zusatz ins Kino kommen, ist merklich zurückgegangen.
Wahrscheinlich braucht es erst wieder jemanden wie James Cameron mit seinen Avatar-Sequels, um die nächste technische Revolution im Kino auszulösen.
Habt ihr Kampf der Titanen damals in 3D gesehen?