Auf traileraddict.com haben wir einen exklusiven Trailer von La Frontiere de l’aube gesehen. Seit dem 22. April bietet der Online-Dienst des amerikanischen Indie-Senders IFC den Film per VOD an. Bisher lief der Independent-Film vom französischen Regisseur Philippe Garrel auf diversen Festivals. In Cannes beispielsweise war er im letzten Jahr offizieller Wettbewerbsbeitrag.
Der Film erzählt von einer unglücklichen Liebe: Die verheiratete Carole (Laura Smet) verliebt sich in den wesentlich jüngeren Photographen François (Louis Garrel). Doch ihr Ehemann kommt dem heimlichen Paar auf die Schliche, die Affäre hat ein Ende. Carole kann die Trennung nicht ertragen und nimmt sich das Leben, während François bereits mit der nächsten Geliebten (Clémentine Poidatz) Hochzeitspläne schmiedet. Doch Carole meldet sich aus dem Jenseits zurück und erinnert François daran, dass die Neue ihr nicht das Wasser reichen kann…
Oft wurde der Film mit Two Lovers von James Gray verglichen. Die Geschichte ist im Grunde genommen dieselbe: ein junger Mann liebt eine Frau, muss sich aber mehr oder weniger erfolgreich mit einer Anderen zufrieden geben, die reizend ist – aber immer im Schatten ihrer Vorgängerin stehen muss. Nicht nur aufgrund der arthousigen Gangart der französischen Variante unterscheiden sich die beiden Filme. Dennoch gibt es erhebliche Differenzen: während Two Lovers sehr lebensnah und realistisch-nüchtern mit dem Thema umgeht, sprengt Die Schwelle der Dämmerung sogar die Grenzen von Leben und Tod.
Im Spiegel schreibt Wolfgang Höbel über den Film, der Regisseur reihe „zwei Stunden lang Schwarzweißposter aneinander, wie man sie von den Fotos Robert Doisneaus und den Filmen der Nouvelle Vague kennt. Er erzählt merkwürdig, ja manchmal lächerlich gestelzt und doch hinreißend schön noch mal die Story der zwei Liebenden, die erst im Tod wirklich zueinander finden. … Garrels schön durchgeknalltes, weil märchenseliges Melodram wurde in der Pressevorführung von einigen Journalisten (natürlich unverdientermaßen) laut ausgelacht.“
Auch Karina Longworth schreibt für den Spout-Blog, sie habe vor allem in der zweiten Hälfte des Films Szenen gesehen, die “angsteinflößender sind als alles, was ich in den letzten Jahren in Horrorfilmen gesehen habe”. Zugleich, so schreibt die Kritikerin weiter, seien diese Szenen “unglaublich bewegend in ihrer Beschwörung einer Liebe, die nicht sterben wird.”
Leslie Felperin von der Variety befürchtet gar eine “Exkommunizierung des Filmemachers” durch seine früheren Unterstützer und Gefolgsleute und stellt fest, der Film verfüge über “einen gehörigen Anteil an prätentiösem Kitsch”.
Ihr könnt Euch nun hier den Trailer ansehen und Euch eine eigene Meinung bilden. Ob er in unsere Kinos kommt, ist noch fraglich.