MAD MAX: FURY ROAD - Kritik & Analyse

18.05.2015 - 00:00 Uhr
MadMax Artikelmoviepilot
Wolfgang M. Schmitt jun. ist begeistert von George Millers "Mad Max: Fury Road". In seiner Analyse zeigt er die Parallelen zu Werner Herzog auf und fragt, ob der Film ein Spiegel unserer Gesellschaft ist.

Wieder so ein gigantomanischer Blockbuster ohne Sinn und Verstand? Nein! Mad Max: Fury Road von George Miller ist ein beeindruckender Film, der zeigt, wie künstlerisch wertvoll Blockbuster-Kino sein kann. Die Mad Max-Trilogie mag zwar Kultstatus haben, doch seien wir ehrlich: Dieser Kult ist eigentlich vollkommen leer, es sind allesamt recht schreckliche Filme mit – zugegeben – ein paar guten Ansätzen, die jedoch nicht weiter ausgeführt wurden. Nun in „Mad Max: Fury Road“ wurden diese Ansätze ausgearbeitet und herausgekommen ist dabei großes Kino, denn wir haben es hier mit einem formvollendeten Leinwanderlebnis zu tun.

George Miller scheint nach einer langen, äußerst eigenartigen Filmographie nun endlich in der Welt der Kunst angekommen zu sein. Und dabei ist dieser Film auch ein ganz seltener Fall in der Filmgeschichte: In der Regel verdirbt Geld nicht nur den Charakter, wie das Sprichwort sagt, sondern auch einen guten Film. Die Liste von Filmen, die als Low-Budget-Produktionen interessant waren, die aber dann in teuren Remakes und Sequels verunstaltet wurden, ist unendlich lang. Oft ist ein guter Stil nicht eine Frage des hohen Budgets. Bei George Miller ist das anders, weil er erst jetzt mit hohen Summen und neuester Technik das verwirklichen kann, was in der Trilogie mit Mel Gibson nur angedeutet blieb. Ein Glücksfall ist auch die hervorragende Besetzung mit dem großen Präsenzschauspieler Tom Hardy, der ungeheuer wandelbaren Charlize Theron und dem abgründigen Nicholas Hoult. Darüber hinaus gibt uns „Mad Max: Fury Road“ auch eine Antwort auf Fragen, die wir nie gestellt haben. Denn was drückt sich eigentlich in diesem Formalismus aus? Es ist mehr die Form als der Inhalt, der zu uns spricht.

Auf den ersten Blick scheint die postapokalyptische Welt von Mad Max nichts mit unserer heutigen Zivilisation zu tun zu haben. Doch was, wenn uns dieser Film in Wahrheit den Spiegel vorhalten will? Sollten wir nicht zumindest in der Form einige Parallelen zu unseren heutigen postmodernen karnevalesken Events erkennen?

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