Mimik ist nicht alles, wenn es um die Darstellung eines Charakters in einem Film geht. Auch die Sprache ist wichtig. Nicht nur das, was gesagt wird, sondern auch wie es gesagt wird spricht Bände. Daher bevorzugen viele Filmfreunde den Originalton eines Filmes. Das ist aber nicht immer möglich. Sei es, weil der Wunschfilm gerade im Free-TV läuft, das Kino keinen O-Ton anbietet oder die Oma sich beschwert, dass sie doch gar nichts verstehen kann, wenn nicht auf Deutsch geguckt wird. Jeder von uns hat schon einmal, freiwillig oder unfreiwillig, mit Synchro gucken müssen. Das ist ja auch nicht immer schlecht, da Deutschland teilweise wirklich gute Synchronsprecher hat. Leider geht es aber auch oft in die Hose und darum geht es heute beim ersten Mal: die schlechte Synchro.
Rae und die Verweigerung
Schlechte Synchros habe ich schon oft gehört, aber vor allem ein Film ist mir im Gedächtnis geblieben: Stirb langsam – Jetzt erst recht. Beim Gucken hat es mich so aufgeregt, dass gerade Bruce Willis eine andere Stimme bekommen hat, dass ich nach den ersten paar Minuten abgebrochen und nie mehr weitergeguckt habe. Ich wollte es zwar immer mal (auf englisch) nachholen, aber war bis heute viel zu angefressen, um es auch tatsächlich zu tun. Ich finde es nie gut, wenn die Synchronstimme eines Schauspielers innerhalb einer Reihe verändert wird, aber wenn es dann auch noch die von Bruce Willis ist, dann grenzt das schon an Synchronstimmenblasphemie.
Sophie versteht nur Spanisch
Während meines Auslandsstudiums in Spanien musste ich mir notgedrungen alle Kinofilme in der spanischen Synchronisation ansehen. Am Fang regte ich mich noch ziemlich darüber auf, da die spanische Sprache und amerikanische Mundbewegungen wirklich kein harmonisches Paar abgeben. Nach einer Weile konnte ich diesem Sprachenwirrwarr aber auch etwas abgewinnen. So gefällt mir bis heute die spanische Version von Der Herr der Ringe: Die zwei Türme am besten. Irgendwie passt das rauhe Charisma der Sprache einfach perfekt zur Stimmung des Films.
Promis am Mikro findet Ines doof
Nicht jeder aktuell angesagte Promi hat eine gute Synchronstimme und so müssen wir uns regelmässig bei Trickfilmen mit der pipsigen oder nichtssagenden Stimme eines Musikers oder eines RTL-Sternchens abfinden. Liebe Studios: Auch sprechen will gelernt sein. Gebt lieber etwas mehr Geld für richtige Stimmen aus und lasst die B- und C-Promis das tun, was sie anderweitig zu Geld machen können.
Katrin will von Briten nur Britisch hören
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mal ganz abgesehen von unpassenden Lauten zu falschen Mundbewegungen, aber gerade bei urbritischen Filmen geht bei der Synchro so unendlich viel vom trockenen Wortwitz verloren. Was habe ich gelitten, als ich mir Unterwegs mit Evie auf Deutsch anschauen musste. Ob der Film ein Meisterwerk ist sei mal dahingestellt. Aber die großartige Julie Walters durch Synchronisation so zu reduzieren… Synchronstimmenblasphemie ist schon ein ziemlich treffender Begriff.
Nils und die falsche Stimme Columbos
Manch einer guckt vermutlich quasi seit der Geburt Filme nur mit Untertiteln, aber als Kind war mir die Debatte Synchro vs. O-Ton völlig egal. Von daher ist mir schlechte Synchro erst später aufgefallen. An was ich mich jedoch zu erinnern meine, war die grausige Stimme in den ersten Folgen von Columbo. Peter Falk alias Inspektor Columbo hatte ja unterschiedliche Synchronsprecher, die mal mehr und mal weniger gut passten, aber in den Anfangsepisoden kam er durch seine deutsche Stimme richtig fies und aggressiv rüber. Das passte einfach nicht.
Und wie sieht es bei euch aus mit der schlechten Synchro?