Mein erstes Mal ... total genervt

05.09.2011 - 08:50 Uhr
Mein erstes Mal ... total genervt
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Mein erstes Mal ... total genervt
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Manchmal gehen einem Filme so richtig auf den Sack. Wir sind genervt und wollen der Ursache schnell ein Ende setzen. Letztendlich schauen wir uns nervige Filme aber oft doch bis zum Ende an. Warum eigentlich?

Für jede intensive Emotion gibt es ein erstes Mal. Wut, Freude, Trauer – all das haben wir hier schon besprochen. Was noch fehlt ist das Gefühl, wenn die Nerven zum zerreißen gespannt sind. Wir fühlen uns genötigt, die Ursache abzustellen oder zumindest richtig schön zu meckern, sind aber manchmal auch wie magisch davon angezogen. Das ist so wie mit einem Autounfall: Wir wollen ja eigentlich gar nicht hinsehen, aber wir können nicht anders. Oder aber es gibt ein nerviges Element eines Film, das wir in Kauf nehmen, weil uns der Rest eigentlich ganz gut gefällt. So kann einem Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung durchaus verleidet werden, wenn Jar Jar Binks einem mal wieder mit seinem Kauderwelsch das Ohr abkaut. So manchem ist beim Kreischen von Dakota Fanning auch die Freude an Krieg der Welten vergangen. Was unsere Redakteure so richtig nervt, erfahrt ihr jetzt.

Sophie und akustische Qualen durch eine Latino-Queen
Ich kann sie einfach nicht ertragen: die deutsche Synchronstimme von Jennifer Lopez. Und was ich noch viel weniger ertragen kann, ist Jennifer Lopez als Schauspielerin generell. Manche Leute sollten einfach bei dem bleiben, was sie zuerst gemacht haben (und ich sage hier bewusst nicht “was sie wirklich können”). Wenn ich beim Fernsehen zufällig mal wieder bei Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant lande – und dieser Film wird gefühlte 200 Mal im Jahr ausgestrahlt – bekomme ich sofort nervöse Zuckungen und das krampfhafte Bedürfnis, mein TV Gerät vom Balkon zu werfen. Es ist einfach unerträglich. Der Film sollte aus Menschenrechtsgründen verboten werden!

Katrin und die überdrehte Grundschullehrerin
Eigentlich klang Happy-Go-Lucky nach einem Film, der mir gefallen könnte. Voller liebevoller Details, britischem Humor und Dialekt, Sally Hawkins, perfekt. Dann kam die Grundschullehrerin Poppy über mich. Ihre Art, ihre Stimme, ihre Lache. Von Minute zu Minute wurde ich dem misanthropischen Fahrschullehrer ähnlicher und selten war ich so froh, als ein Film seinem Ende zu ging.

Nils und die unkomische Komik
Mein ausgeglichenes Gemüt und meine Bierruhe, die sich häufig tatsächlich durch den Genuss eines Gerstensaftgetränks einstellt, schonen meine Nerven für gewöhnlich ganz gut. Aber in Signs – Zeichen war ich so richtig angespannt. Ausnahmsweise lag es aber mal nicht an M. Night Shyamalan, sondern an einem Typ im Kino, der sich für wahnsinnig witzig hielt, und den ganzen Film über seine Sprüche abließ. Ich hätte ihn am liebsten mit seiner Colaflasche penetriert, aber glücklicherweise kam nach kurzer Zeit der Saalordner und geleitete den Störenfried nach draußen. Ab da konnten sich meine Nerven wieder entspannen.

Rae und der unrealistische Pixarfilm
Genervt bin ich eigentlich ziemlich oft, wenn es um Filme geht. Jede zweite weibliche Hauptfigur nervt mich und bestimmte Schauspieler sowieso. Schwer sich an das erste Mal zu erinnern. Aber das erste Mal, das mir so richtig im Kopf hängen geblieben ist, war, als ich mir Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf angesehen habe. Vor mir saß ein Pärchen, das die ganze Zeit diskutiert hat, was gerade passiert. Sie stellte dumme Fragen, er gab dumme Antworten, obwohl er den Film offenbar weder schon einmal gesehen noch verstanden hat. Aber immerhin hat er sich die ganze Zeit darüber aufgeregt, wie unrealistisch Wall-E eigentlich ist, vor allem gen Ende. Genau. Deshalb gucke ich mir ja auch Pixarfilme an. Weil sie so realistisch sind.

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