Der Gang zum Arzt bereitet vielen Menschen ein mulmiges Gefühl, denn es ist ja nie so ganz klar, was der Mediziner findet. Am Ende könnte eine niederschmetternde Diagnose stehen, die das ganze Leben verändert. Meistens kommt es natürlich nicht so hart, denn entgegen vielgewonnener Eindrücke ist ein Großteil nicht ernsthaft krank. Ausgeschlossen ist es jedoch nie, dass eine Untersuchung ein ungutes Ergebnis bringt. Was dann? Trübsal blasen? Sich zurückziehen und mit seinem Schicksal hadern? Nein, das kann nicht richtig sein. Mit einem besonders guten Beispiel ging und geht einer voran, der vor allem in den 1980ern für Furore sorgte und daran nun trotz aller Widrigkeiten anknüpfen will: Michael J. Fox.
Inklusion
Dass eine schwere Erkrankung nicht das prompte Ende des eigenen Weges bedeutet, hat Michael J. Fox vor kurzem mal wieder bewiesen. Seit über 20 Jahren lebt der Schauspieler mit der Parkinsonschen Krankheit, ein Leiden, das einem nicht nur das Arbeiten, sondern auch den ganzen Alltag wesentlich erschwert. Michael J. Fox lässt sich davon jedoch nicht unterkriegen. In der Sitcom Chaos City bewies er trotz der schon fortschreitenden Krankheit, dass er sein Fach beherrscht. Nach jahrelanger Pause kehrte er ins Fernsehen zurück und wurde sofort wieder gefeiert. Und 2013 soll bekanntermaßen eine Comedy-Serie erscheinen, die lose auf Michael J. Fox’ Leben basiert und somit eben auch die Schüttellähmung thematisiert. Erwähnens- und lobenswert daran ist, dass hier ganz offen für Inklusion geworben wird.
Offensiver Umgang
Schwere Krankheiten nehmen normalerweise keinen bedeutenden Raum in Fernsehserien ein. In einzelnen Episoden werden sie durchaus mal in den Mittelpunkt gerückt, dass die Hauptperson aber eine solche Erkrankung hat und diese somit dauerhaft ein Thema darstellt, ist äußerst ungewöhnlich. Es ist jedoch vollkommen richtig, genau so damit umzugehen. Kranke Menschen verlieren weder an Wert für eine Gesellschaft, noch sind sie automatisch bettlägerige, vergrämte und zunehmend vereinsamende Pflegefälle. Eine schlimme Diagnose muss keineswegs das sofortige Ende aller Zukunftsvorhaben bedeuten, auch wenn natürlich miteingerechnet werden muss, dass Pläne nicht zu weit entfernt liegen. Michael J. Fox beweist, dass seine Krankheit seinen Arbeitseifer nicht einschränkt. Und er zeigt, dass es nicht notwendig ist, diese Krankheit zu verstecken. Ein offensiver Umgang damit ist noch immer der beste. Der Star aus Filmen wie Zurück in die Zukunft, Teen Wolf und The Frighteners macht zudem schwerkranken Menschen Mut und gibt ihnen Hoffnung, denn er nimmt ihnen ein Stück Angst. Angst davor, nur noch ein minderwertiger Mensch zu. Angst davor, sämtliche Ambitionen aufgeben zu müssen. Angst davor, in kürzester Zeit ein, ganz hart formuliert, sabbernder Lappen zu sein, der von niemandem mehr ernst genommen wird.
Vielleicht ein Trend
Einige Dinge können mit einer solchen Krankheit tatsächlich nicht mehr gemacht werden, aber da setzt die Verantwortung einer Gesellschaft ein, gebrechliche Menschen einzubinden und ihnen Unterstützung zu geben. Michael J. Fox macht es vor, wie mit einer solchen Erkrankung umgegangen werden kann. Und vielleicht ist er auch ein Trendsetter. Womöglich werden künftig öfters schwere Leiden ganz fließend in Storylines eingeflochten, ohne dass das dramatische Element übermäßig betont wird. Und vielleicht werden ja auch tatsächlich kranke Schauspieler für die Rollen besetzt, denn wer kann die damit verbundenen Emotionen besser nachvollziehen und rüberbringen als jemand, der tatsächlich an einer Krankheit leidet. Viel Hoffnung schwingt mit, aber eines ist schon einmal sicher: Michael J. Fox hat sich durch sein ungebrochenes Engagement ein dickes Lob verdient